Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nächtl. stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: nächtl. stillen

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hallo, möchte nochmal bei ihrer antwort zur frage von d.abfalterer vom 20.03. nachhaken: bei uns ist es im prinzip dasselbe, unsere 51/2 monate alte tochter schläft quasi auch nur beim stillen ein. sie finden das also völlig in ordnung? was mach ich aber, wenn ich jetzt demnächst abstillen möchte, sie aber keinen schnuller nimmt und alle anderen massnahmen zu heftigem weinen führen! auch herumtragen nützt dann nichts, schnuller oder flasche mag sie nicht. zweite frage: bei mir hats 5 wochen gedauert, bis ich sie voll selbst gestillt habe, dvor mit "breast feeding" zugefüttert. wenn ich jetzt die mahlzeiten sukzessive ersetze, riskiere ich dann, das für die anderen mahlzeiten die milch nicht mehr reicht oder hat sich das verm. eingespielt? letzte frage: habe das gefühl, die stillintervalle werden zunehmend kürzer, auch tags. letzte nach wars alle stunde. wie kommts?


Biggi Welter

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? Liebe Tigger, ja, ich halte es für normal, dass ein Baby an der Brust einschläft. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses `natürlicheA Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit `ModeA ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Wenn Sie bald abstillen wollen, dann werden Sie langsam und geduldig mit Ihrem Kind andere Wege finden, um es beim Einschlafen zu begleiten. Das muss kein Schnuller sein, das kann ein Kuscheltuch sein, das dem Kind als Saugersatz gegeben wird und das Stillen kann durch viel Körperkontakt ersetzt werden. Wichtig ist eben, dass man nicht erwartet, dass es eine Hauruck- oder Schnelllösung gibt. Beim baldigen Abstillen eines fünf Monate alten Kindes werden Sie zudem um die Flasche nicht herumkommen. Schwankungen in der Stillfrequenz sind normal. Ebenso normal ist es auch, dass Babys ab etwa vier bis sechs Monaten wieder vermehrt nachts aufwachen – übrigens unabhängig davon ob sie gestillt werden oder nicht. Wesentlich ist vor allem, dass das Kind gedeiht. Sollte ein Kind trotz häufigem Anlegen nicht ausreichend nasse Windeln haben und im Gewicht längerfristig stagnieren, dann muss genau hingeschaut werden, warum das so ist und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Ab etwa sechs Monaten kann eine gesteigerte Stillfrequenz auch ein Hinweis darauf sein, dass das Kind nun so weit ist, dass es ergänzend – nicht als Ersatz - zur Muttermilch auch feste Nahrung benötigt. Viele Frauen, die zu Beginn der Stillzeit Probleme hatten, kommen nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut zurecht und müssen nicht mit weiteren Problemen rechnen. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dies auch bei Ihnen so ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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