Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nachts stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: nachts stillen

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt 7,5 Monate alt, seit 2 Wochen bekommt er nun auch abends Brei und wird noch etwas gestillt. Ich stille bis auf mittags weiterhin. Nachts stille ich auch noch zweimal (gegen 0.00 und 4.00). In vielen Büchern steht, dass Kinder ab 6 Monaten keine Nachtmahlzeiten mehr benötigen. Ich habe auch schon versucht ihn nachts ohne stillen wieder zum einschklafen zu bringen. Das klappt jedoch nicht, er trinkt auch immer kräftig. Sollte ich versuchen ihm das abzugewöhnen, habe ich ihn damit etwa schon verwöhnt? Mir macht es eigentlich nicht aus, da er nach dem stillen immer sehr gut weiterschläft, ich frage mich nur, was ist, wenn ich nicht mehr stille. Liebe Grüße Jenny


Biggi Welter

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? Liebe Jenny, In der Frage, ob ein Baby ab einem gewissen Alter nachts noch etwas zu essen (oder zu trinken) braucht, scheiden sich die Geister ganz gewaltig. Aber auch ältere Kinder haben nachts Hunger. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Und auch eine Flasche oder ein Brei am Abend sind keine Garantie für lange Schlafphasen in der Nacht. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Außerdem ist das Stillen ja nicht nur reine Nahrungsaufnahme sondern viel mehr, so dass es sich keineswegs mit einer nächtlichen Flasche gleichsetzen lässt. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Mein Sohn hat mit 4,5 Monaten die Nächte ohne Stillen geschafft , bis auf Schnullergeben hat er dann durchgeschlafen.Mit 6 Monaten war er dann krank , hatte Fieber.Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen hab ich ihn sobald er wach wurde gestillt.Das hat er sich dann ganz schnell angewöhnt.denn als er wieder gesund war wurden die nächtlichen Stillabstände immer kleiner (schon nach 2 Stunden)!!An Schlaf war kaum zu denken. Da hab ich ihn das in nur einer Nacht wieder abgewöhnen können.Ich war zwar immer für ihn da , wenn er wach wurde,nur nicht mehr mit Stillen.War zwar eine anstrengende Nacht , mit stundenlangen Wachsein und er hat mich immer ganz verzweifelt angesehen ,aber der Erfolg jetzt war mir doch wichtiger.Um ihn zum Schlafen zu bringen hab ich ihm im Kinderwagen gelegt und geschauckelt.das hat dann immer für 2 Stunden Ruhe gebracht,und seit dieser Nacht habe ich wieder ein zufriedenes Baby das gut schläft.er ist jetzt 7,5 Monate alt und in diesen Alter kann man das bestimmt noch leichter wieder abgewöhnen als wenn man zu spät damit anfängt. Hoffe ich konnte Dir und auch anderen damit helfen. Liebe Grüße Antje


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