Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nachts stillen

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Frage: nachts stillen

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Laura ist am 15.10.2001 geboren, 3800g, trinkt gut und gern, wiegt mittlerweile 7,5 kg. Anfangs trank sie nachts um 22 Uhr, 2 Uhr, 5 Uhr. Mit 6 Wochen ca. um 22 Uhr, 3 oder 4 Uhr, 7 Uhr. Mit 9 Wochen schlief sie manchmal sogar bis 5 oder 6 Uhr, ich mußte sie dann sogar wecken. Mit 13 Wochen (Wachstumsschub) fing sie wieder an, um 3, dann 2 und schließlich 1 Uhr nachts trinken zu wollen (und dann wieder um 4 oder 5). Da wir alle (mit meiner Vierjährigen) in einem Schlafzimmer schlafen, kann ich auch nicht gut "hart" bleiben und auf dem längeren Rhythmus bestehen. Wer weiß Rat? Tagsüber trinkt sie übrigens ca. alle 3 1/2 bis 4 Stunden, schläft wenig, so dass sie nachts eigentlich müde ist. Zufüttern finde ich noch zu früh, vor allem, da sie bei ihrer Gewichtszunahme mit der Milchmenge pro Tag eigentlich noch gut hinkommen müßte.


Biggi Welter

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? Liebe Sigrid, bei einem Kind in diesem Alter kann es unzählige Gründe geben, warum es nachts wieder vermehrt aufwacht. Das vermehrte Aufwachen ist für das Alter typisch, es ist kein Stillproblem, sondern entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt ... Insgesamt sind dies eine Menge Gründe unruhiger zu sein und nachts immer wieder aufzuwachen. Ein Wachstumsschub ist ebenfalls nicht ausgeschlossen, doch aus der Ferne kann ich Ihnen nicht sagen, was jetzt der Anlass bei Ihrem Kind ist. Selbst wenn Sie jetzt am Abend eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung oder Beikost geben oder vollständig abstillen, dann ist das keine Garantie für ruhigere Nächte. So anstrengend es auch sein kann: es ist nicht unnormal, dass ein so kleines Baby nachts mehrfach aufwacht und Studien belegen, dass bei einem vier Monate alten Kind eine Nahrungsumstellung keinen positiven Einfluss auf das Schlafverhalten hat. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Wenn Sie Ihr Baby in Ihrer unmittelbaren Nähe schlafen lassen (entweder gleich bei Ihnen im Bett oder im Kinderbett oder auf einer Matratze direkt neben Ihrem Bett) ist das wirklich eine einfache Lösung. Viele Babys schlafen auch deutlich länger und besser, wenn sie im unmittelbaren Kontakt mit der Mutter (den Eltern) schlafen dürfen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Ehe Ihr Baby nicht die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt, sollte noch nicht mit der Beikost begonnen werden: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei gesunden, voll ausgetragenen Kindern meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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