Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nachts stillen - die zweite

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Frage: nachts stillen - die zweite

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, vielleicht erinnerst Du Dich, ich hatte Dir neulich geschrieben, daß ich so müde bin vom nächtlichen Stillen. Gestern ist bei mir dann der "Supergau" eingetreten. Ich bin nachmittags im Bedezimmer zusammengeklappt, einfach so. Zack weg. Mein Mann war bei der Arbeit, und Annika schlief zum Glück gerade. Der Schreck steckt mir jetzt noch in den Knochen! Als mein Mann von der Arbeit kam, bin ich dann natürlich noch zum Arzt, das Ergebnis vom großen Blutbild kriege ich heute oder morgen, aber sicher ist schon mal, dass ich einen riesigen Eisenmangel habe, und viel zu schnell viel zu viel Gewicht verloren habe. Das ist mir gar nicht aufgefallen, weil wir keine Waage besitzen, und ich mich noch nie um mein Gewicht gekümmert habe. Kommentar des Arztes und natürlich meiner ganzen Umgebung: Na am besten stillen Sie jetzt schleunigst ab, und kümmern sich mehr um sich selbst. Ihr Kind saugt sie ja aus. Das kann natürlich nur ein Mann sagen, der naturgemäß überhaupt keine Erfahrung mit dem Stillen hat und wahrscheinlich auch keine Frau, die mal gestillt hat: Wie bitteschön stillt man ein Kind, das Flasche und Trinklernbecher verweigert schleunigst ab? Verhungern lassen? Liebe Biggi, ich weiß nicht so richtig, was ich machen soll, mir geht es nicht sehr gut, und jetzt scheinen mir sämtliche Kräfte zu schwinden. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich Annika auf dem Arm gehabt hätte!!! Heute nacht hat mein Mann versucht, die Kleine zu übernehmen, es geht nicht. Früher war das kein Problem, da konnte ich immer mal eine Nacht durchschlafen und mein Mann hat Fläschchen gegeben. Aber jetzt macht sie das nicht mehr mit, sie will Mama, oder es gibt ein Brüllkonzert sondergleichen. Es geht mir nicht darum, dass ich mir ab und zu etwas gönne, das ist kein Problem, mein Mann nimmt mir die Kleine gerne mal ab, aber ich schaffe es nicht, mich zu erholen, mich mal auszuschlafen, mal wieder mich normal zu fühlen und wach und stark. Selbst wenn Du keinen guten Tipp für mich hast, vielen Dank fürs lesen Uschi


Biggi Welter

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? Liebe Uschi, doch, es geht darum, dass Du dir einmal etwas gönnst, aber regelmäßig und nicht bloß ab und zu!!!! Nicht das Abstillen ist die Lösung (mal ganz abgesehen davon, dass Du dir damit eine Menge zusätzlichen Stress einhandelst). Du musst Nischen finden, die dafür sorgen, dass DU etwas für DICH tust. Gibt es eine Möglichkeit, dass Du tagsüber entlastet wirst? Kannst Du den Haushalt für einige Zeit auf ein absolutes Minimalprogramm zurückfahren oder dir vielleicht eine Hilfe besorgen? Die so gewonnene Zeit solltest Du dann wirklich für dich nutzen (zum gemütlichen Baden, Schlafen, Lesen was auch immer Du gerne tust). Vielleicht gibt es jedoch in der Nachbarschaft einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen ein nicht all zu hohes Entgelt bereit ist, ab und zu für eine Stunde mit deiner Tochter zu spielen oder mit ihr raus zu gehen, so dass Du in dieser Zeit schlafen kannst oder dir etwas nur für dich gönnst Das Kochen lässt sich durch geschicktes Vorkochen ebenfalls weniger arbeitsintensiv gestalten. Wenn Du statt einer Portion Spaghettisauce gleich die dreifache Menge kochst, kannst Du zwei Portionen einfrieren. Nudeln sind schnell gekocht und die Sauce ist dann für zwei weitere Mahlzeiten fertig im Tiefkühlschrank. Es gibt eine ganze Menge Gerichte, die sich ohne wesentlich höheren Aufwand in doppelter oder dreifacher Menge zubereiten und dann portionsweise einfrieren lassen. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügele es nicht und trage es für zehn Minuten. Dann vergleiche: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann ebenfalls dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Achte darauf, dass Du genügend (und einigermaßen ausgewogen) isst und trinkst. Eine hungrige Mutter hat bald keine Reserven mehr. Lass dir vielleicht von deinem Mann einen Teller mit Häppchen, die auch einhändig gegessen werden können am Morgen zurecht machen und nimm dir davon etwas bei jedem Stillen. Mutter sein ist einer der härtesten Berufe, die es gibt. Du bist 24 Stunden am Tage, sieben Tage die Woche und das das ganze Jahr im Einsatz. Es ist überlebensnotwendig sich in dieser Situation das (Alltags)Leben so einfach wie möglich zu machen. Stillen verursacht keinen Eisenmangel. Die Ursache für den Eisenmangel muss wo anders herrühren. Doch ganz gleich wo er her kommt, es ist wichtig, dass dieser Mangel wieder ausgeglichen wird. Auch deine Schilddrüsenwerte sollten überprüft werden. Im Anschluss an eine Schwangerschaft kann es zu Problemen mit der Schilddrüsenfunktion kommen. Deine kleine Tochter spürt sicher, dass es dir nicht gut geht und genau das kann der Grund sein, warum sie sich nachts nicht von ihrem Vater beruhigen lässt. Sie möchte jetzt in deiner Nähe sein, weil es dir nicht gut geht. Kinder haben dafür sehr feine Antennen. Falls ihr nicht gemeinsam schlaft, probier einmal aus, sie in deiner unmittelbaren Nähe schlafen zu lassen. Das kann die Nächte sehr viel ruhiger werden lassen. Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben und wünsche dir, dass Du dich möglichst rasch erholen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Uschi! Kann es sein das Du Dich generell überforderst? Durchs nächtliche Stillen verliert man ja nicht zuviel Gewicht... Aber bei Streß und Überlastung mit Sicherheit.... Ich habe auch diese anstrengende Zeit durchlebt und weiß noch sehr gut wie ausgelaugt ich war. - Bis ich einiges Umgestellt habe: Kann Dein Mann Dich nicht stärker unterstützen? Kann er nicht für Dich kochen - Du kannst dann essen während Du stillst. Bestell etwas beim Lieferservice (es gibt sogar leckere!) - oder koch zumindest mit Tiefkühlprodukten (sind lecker, Vitamin& Mineralstoffreich und immer noch besser als hungern!) Nutz Lieferservice die Getränke und Lebensmittel nach Hause bringen! (suuuper Sache!) Laß den Haushalt Haushalt sein oder laß ihn andere machen! (Ich weiß das es gar nicht so einfach ist das Chaos zu ertragen - aber ich sage Dir: es wird noch chaotischer werden und lohnt einfach nicht sich dafür kaputt zu machen) Hol Dir Unterstützung damit Du wieder durchatmen & tanken kannst! Schlaf wenn Deine Tochter schläft doch einfach mit! Ich persönlich bezweifel sehr stark das ein Abstillen die Lösung ist - WAS soll sich denn dadurch ändern???? Fertignahrungskinder sind nachts absolut nicht bedürfnislos! - und wenn Deine Tochter auf Dich fixiert ist, dann wirst Du nachts nicht nur stillen, sondern Fläschchen machen müssen und daneben sitzen! müssen...zumindest habe ich noch nicht erlebt das eine Mutter bei dem Geschrei ihres Kindes nicht wach wird.... egal WER dann zu dem Kind geht. Alle Frauen die diesen Weg gegangen sind sahen aus wie wandelnde Leichen! Denn sie schlafen genau so leicht und mußten Nachts permanent hoch, beruhigen, Schnuller suchen, rumtragen und und und... Schau doch lieber wo Du Entlastung bekommen kannst und wo Du arbeit einsparen kannst! Ich habe mit Hilfe meines Partners wieder viel viel Kraft gefunden und durch etliche Vereinfachungen den Alltag gut funktionierend gestaltet. Probiers aus! Alles Liebe und viel Kraft für die Zukunft! Svena mit Henri und Baby 06/02


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