Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nachts stillen alle 2 std :-(

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: nachts stillen alle 2 std :-(

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe mal wieder eine Frage. Meine Tochter ist heute genau 18 Wochen alt. Ich stille noch voll.Sie hate nachts immer so einen Rythmus von 3- 3,5 Std. Seit ein paar Tagen kommt sie allerdings wieder alle 1,5 -2 Std. Puuh, das ist ganz heftig anstrengend. Ist das mal wieder ein Wachstumsschub (sie hatte mit 12 Wochen schon mal so ne Phase). Wann kann ich damit rechnen, dass es mal besser wird? Dass sie vielleicht auch mal 5-6 Std am stück schläft? So langsam sind meine Kräfte nämlich erschöpft. Noch ne Frage: Wenn sie nachts aufwacht und schreit lege ich sie immer gleich an. Kann es sein, dass sie sich so an einen "falschen" Rythus gewöhnt? Sollte ich makl versuchen sie mit anderen Methoden wieder zum schlafen zu bringen? Sie tronkt dann nämlich meist nur 5 min und schläft dann wieder ein, dann kann sie doch nicht allzuviel Hunger gehabt haben, oder??? Vielen Dank Mone+Alessia (18 Wochen)


Biggi Welter

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? Liebe Mone, nein, Sie haben Ihre Kleine nicht an einen falschen Rhythmus gewöhnt. Ihr Baby verhält sich klassisch wie ein Kind in diesem Alter es in vielen Fällen tut und das liegt nicht an Ihnen, sondern an der Entwicklung unserer Kinder. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und dem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind.Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber können Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo ihr zwei! Ich hatte das Problem auch mit meinem Sohn (heute genau 8Monate alt). Er kam alle 2Std. und spuckte auch total viel Milch wieder aus. Ich hatte mir deswegen viel Sorgen gemacht und hinzukamen das meine Kräfte auch am Ende waren. So las ich viel im Internet nach. Die einen schrieben immer so oft und so viel geben wie die Kleinen wollen. Und andere schrieben "Schreien lassen". Klar hört sich das gemein an, aber es hat mir geholfen. Ich ließ meinen Kleinen die Mahlzeit die "zu viel" war schreien. Ich zeigte Ihm aber das ich für Ihn da bin. Aber NICHT raus oder hoch nehmen. Rede mit ihr ganz ruhig, streichel sie. Zeige ihr einfach das du für sie da bist. Aber auch der Papa muss so konsequent bleiben und dich dabei unterstützen. Ich musste es zum Glück nur ein einziges Mal durchhalten danach hat er sofort wieder sein 4Std. Ryhtmus drin gehabt. Und es dauerte nicht lang und er schlief 6Std. dann 8Std, 10Std und heut seit langer Zeit schon 13Std. am Stück. Ich wünsche dir viel Glück, Kraft und Durchhaltevermögen!!! LG Jessy und Ceddrik(35 Wochen)


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Dein Kind steht unmittelbar vor dem nächsten Wachstumsschub der so mit 19 Wochen einsetzt. Hab Geduld, und gib deinem Kind wonach es verlangt, denn die Brust ist ja nicht nur zur Nahrungsaufnahme da, sondern vermittelt Nähe, Geborgenheit, Vertrautheit. Ich habe gerade erst das gleiche hinter mir (meine Maus ist 20 Wochen alt), und es IST stressig. Aber wenn du RICHTIG Stress willst, dann "kämpfe" gegen dein Kind und lass es in der Nacht schreien - nicht zuletzt die Nachbarn werden es dir sicher danken ;-))) Mach es doch wie ich und pack dein Kleines für die Zeit zu dir ins Bett, wenn es unruhig wird (es brauch ja nichtmal schreien) legst du es an und fertig ist und ALLE haben ruhigere Nächte!!! Wiederhole dir dabei das Mantra "Es ist nur eine Phase"... ;-)))) Später wirst du die Zeit vermissen, in der du dein Kind SOFORT und allein mit der Brust trösten konntest... LG Sphynx


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wir hatten das gleiche spiel in dem alter - wachstumsschub. die brust gewöhnt sich daran, dass sie mehr / anders produzireren muss und dann kannst du die nächte bis zum nächsten wachstumsschub wieder genießen ;-) schreien lassen???? wie soll die brust dann wissen, dass nun höherer bedarf ansteht? abgesehen von vertrauen, liebe, geborgenheit, die dem kind verloren gehen. weshalb sitzt die mama da und tut nix gegen meinen hunger? ich probierte auch erst mal, ohne brust zu beruhigen, heut weiß ich ziemlich genau, was der kleine wann braucht, das spielt sich ein. halt durch, lg astrid mit aaron, 24 wochen


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Mein Kleiner hat auch so genug nähe bekommen und genug Milch hatte ich auch, mehr als das. Ich konnte ih ja leider nicht die Brust geben, musste leider abpumpen. Da ich alle 4Std. mindestens 1L abgepumpt habe hat meine Brust wohl genug für 3 Produziert. Nun habe ich ihn schreien lassen da er sowieso alles ausgespukt hatte. Da so viel wie er wollte sein kleiner Körper nicht verarbeitet hatte. Und unsere Kinderärztin und Hebamme haben auch nichts dagegen gesagt!!! Also, es muss wohl jeder für sich wissen was er macht! Mein Sohn bekommt genug Nähe, Wärme und Liebe von seiner Mama!!!


Mitglied inaktiv

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hallo, schön,das du stillst,aber ich denke mal das die kleine nicht mehr satt wird!!!sachon mal daran gedacht?? tuh mal zu füttern,das wirkt ware wunder ;-) lg katy mit Peer Pascal outside seit 14.02.06


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