Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nachts alle 2 h

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: nachts alle 2 h

Mitglied inaktiv

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Hallo! Meine Tochter ist jetzt 2 Monate alt und hat einen sehr ausgeprägten Appetitt.Tagsübe will sie manchmal stündlich trinken und nachts hält sie es sehr selten länger als zwei Stunden aus. Sie gedeiht prächtig und nimmt toll zu. Mit 4 Wochen hat sie 4230g gewogen und nimmt augenscheinig auch weiter so gut zu. Aber es wundert mich doch,dass sie so oft angelegt werden muss. Ich habe einen sehr guten Milchflussreflex und die Milch kommt dann nur so rausgeschossen. Sie trinkt meistens auch nur so lange die Milch quasi von alleine fließt. Meistens trinkt sie dann auch nur eine Brust. Nachts schläft sie während dem Trinken ein. Ich bin langsam ziemlich übernächtigt, zumal ich noch einen dreijährigen Sohn habe, und bin langsam am überlegen ob ich ihr als Abendmahlzeit einen REisflockenbrei für die Flasche machen soll. Das hat damals bei meinem Sohn viel zum Durchschlafen beigetrage, alllerdings wurde er auch nicht gestillt. Mein Wunsch wäre es schon noch zwei Monate voll zu stillen, aber langsam will ich mal wieder mehr als nur 1 1/2 stunden am Stück schlafen. WAs meinen sie zu dem Trinkverhalten meiner Tochter? ist das oK? Könnte sich das auch ohne Zufüttern bessern? WEnn ja bleibe ich noch ein paar wochen stark. Grüße Alexandra


Biggi Welter

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? Liebe Alexandra, für ein zwei Monate altes Kind ist das Stillverhalten Ihrer Tochter nicht ungewöhnlich. Babys in diesem Alter wollen durchschnittlich mindestens acht bis zwölf Mal gestillt werden. Gerade bei Kindern, die eher am oberen Ende dieser Zahl liegen (oder auch darüber) ist es verständlich, dass die Mutter nach Wegen sucht, die Stillzeiten zu verringern. Doch dieses Verringern durch Hinhalten oder Ablenken und Schnuller anbieten, kann sehr schnell dazu führen, dass die Kinder nicht mehr gut an der Brust trinken und sich im Extremfall sogar eine Gedeihstörung entwickelt. Nicht umsonst raten inzwischen ALLE Stillexperten einhellig dazu, nach Bedarf und nicht nach der Uhr zu stillen. Zufüttern bietet Ihnen keine Garantie, dass Ihr Baby längere Schlafphasen haben wird, im Gegenteil, es gibt Kinder, die dann erst recht unruhig schlafen und außerdem ist ein zwei Monate altes Baby definitiv zu jung für Brei. Der Organismus eines Kindes ist im gesamten ersten Lebensjahr auf eine ausschließliche Ernährung durch (Mutter)Milch eingerichtet. Die zu frühe Einführung von Beikost fördert das Allergierisiko und belastet Darm und Nieren. Haben Sie ein wenig Geduld, auch Ihr Tochter wird älter und reifer werden und die Zeiten zwischen den Stillzeiten länger. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo! Meine Tochter kommt ebenfalls alle 2 Stunden (3Monate). wir konnten aber durch ein abendliches "knock-out-Bad", das Papi macht und die Kleine sehr entspannt, ein einmaliges 4Std-Intervall pro Nacht erzielen. Immerhin! wenn das Kind beim trinken einschläft, war es vielleicht noch nicht so schrecklich hungrig und Du hast es zu früh angelegt? Ging mir jedenfalls so. Liebe Grüße!


Mitglied inaktiv

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Hallole, meine Tochter ist 6 Wochen alt und hatte ebenfalls alle 2 Stunden Kohldampf. Mein Kinderarzt riet mir dann, das Trinken hinauszuzögern; er riet mir ebenfalls von dem "Trinken/Stillen nach Bedarf" ab, da das für Mutter und Kind keinerlei Rhythmus bringe. Da ich alleinerziehend bin und echt mal etwas Schlaf brauche, hab ich den Rat meines Arztes befolgt. Ich habe meiner Tochter sozusagen ein Gefühl für ihren Schlaf-und Trinkrhythmus gegeben; einfach etwas vertrösten, erstmal den Schnulli geben etc. Auch bekam ich den Rat, die Trinkmenge zu erhöhen, so daß sie gut gesättigt ist. D.h. öfter mal ein Bäuerchen machen lassen, Trinkpausen machen etc. Nun hält sie es bis 4 Stunden ohne Trinken aus; im Kinderwagen draussen manchmal sogar knapp 5 Stunden.


Mitglied inaktiv

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Hallo Alexandra, besonders wenn man so müde ist (kenne ich seeeehr gut) ist es ja verlockend, das Kind nach einer Seite, wenn es schläft einfach wieder hinzulegen. Ich weiß, es ist gemein, aber versuch sie irgendwie dazu zu kriegen, daß sie sich wirklich satt trinkt und wenn Du sie wickelst. Ansonsten kannst Du wirklich mal versuchen (und vielleicht am nächsten Wochenende mal den Papa ranlassen) und sie nachts hinzuhalten. Vielleicht kann er sie 30 Minuten hinhalten, so daß sie sich langsam an einen größeren Abstand gewöhnt. Allerdings gibts auch gerade mit 8 Wochen oft noch einen Wachstumsschub, wo sie einfach mehr brauchen, das nur, falls es gar nicht klappt. Ob sich das ohne Zufüttern besser???? Es gibt Babys, die 12 Stunden schlafen und welche, die schon 8 Stunden hatte und plötzlich wieder alle 3-4 Stunden kommen (wie meine Tochter gerade) und eben Deine Kleine. Mit dem Zufüttern wäre ich aber zurückhaltend, solange Deine Milch so reichlich vorhanden ist. Noch eine Idee: wie wäre es, wenn Du tagsüber eine oder zwei Portionen abpumpst und der Papa übernimmt auch mal ein-zwei Nachtfütterungen?? Alles Gute! Jutta


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