Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nach Ihrer Antwort verunichert!

Frage: Nach Ihrer Antwort verunichert!

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter! Erst einmal Danke für die ausführliche Antwort, die mir im Bezug auf eine zweite Schwangerschaft sehr geholfen hat aber mich gegenüber der Ernährung meines Kindes sehr verunsicherte. Sie fragen mich da, warum ich die Milchmahlzeiten wegen dem Breichen eingeschränkt habe, wenn es mir doch schwer fällt. Meine Kinderärztin hat mir schon im 4.Monat geraten, Abend ein Milchbrei anzubieten. Welcher auch gut angekommen ist. Im 5.Monat meinte Sie das man früh auch schon mal Obstbrei geben kann und zum Mittag Gemüsebrei. Nun habe ich meine Kleine darauf eingestellt, daß wie folgt Ihre Mahlzeit bekommt. 1.Frühstück - Muttermilch 2.Frühstück - Obst mit "Getreide" o.pur Mittag - Gemüse Nachmittag - Muttermilch 1.Abend - Milchbrei 2.Abend - Muttermilch Ist dies nun verkehrt? Aber so habe ich die Kinderärztin verstanden! (Obwohl Sie mir manchmal so vor kommt als wenn es Ihr egal ist ob die Kleine noch Mutti bekommt oder Fläschchen.) Sie ist die Breichen schön und hat auch keine Probleme mit der Verdauung o.ä.! Milch habe ich aber auch noch genug, falls ich lieber ein Breichen weglassen soll. Bitte helfen Sie mir aus meiner Verunsicherung heraus! Danke im voraus!


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Diana, es tut mir leid, dass ich Sie verunsichert habe, doch ich fürchte, dass Ihr Eindruck, dass die Kinderärztin den Wert der Muttermilch nicht so ganz schätzt, berechtigt ist, denn sie schein auch in Hinsicht auf die Empfehlungen zur Beikost nicht auf dem derzeitigen wissenschaftlichen Stand zu sein. Bereits seit einigen Jahren wird von allen unabhängigen Organisationen wie WHO (Weltgesundheitsorganisation) und AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) oder auch der Nationalen Stillkommission in Deutschland dazu geraten, die ersten sechs Monate ausschließlich zu stillen und dann ab dem siebten Monat (also wenn das Baby ein halbes Jahr alt ist) langsam mit der Beikost zu beginnen. Dabei sollte das Wort BEI-Kost auch als das verstanden werden, was es ausdrückt: ergänzende Kost zur Muttermilch. Sollte die Beikost die Muttermilch ersetzen, dann würde sie nicht BEI-Kost, sondern ANSTATT-Kost heißen. Gleichzeitig gilt - wie gestern schon geschrieben - dass ein Kind unabhängig vom Alter oder von der Menge an Beikost, die es isst, die gesamte Stillzeit hindurch nach Bedarf gestillt werden kann, soll und darf. Eine zu frühe Einführung von Beikost hat keine Vorteile, kann aber einiges an Nachteilen bringen (erhöhtes Allergierisiko, Überlastung des kindlichen Verdauungsystems und der Nieren u.a.). Leider wird oft argumentiert „das Kind verträgt die Beikost doch, es hat keine Verdauungsprobleme usw. Dass sich Probleme, die durch die zu frühe Einführung von Beikost ergeben können, erst nach Jahren zeigen können, wird bei dieser Argumentation leider unterschlagen. Das soll Sie jetzt jedoch nicht noch weiter verunsichern oder Ihnen gar Angst machen, denn Sie haben in gutem Glauben so gehandelt wie es Ihnen gesagt wurde und es muss ja nun auch nicht sein, dass Ihr Baby dadurch Probleme davon tragen wird. Hätten Sie andere Informationen gehabt, wäre Ihre Entscheidung vielleicht auch anders ausgefallen, aber Sie hatten keine anderen Informationen. Ob Sie nun tatsächlich die Beikost wieder zurückfahren sollten, ist eine Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt. In jedem Fall können Sie Ihr Kind aber weiter nach Bedarf stillen und so oft anlegen, wie es mag. Es spricht auch nichts dagegen, dass Sie Ihre Kleine in Zusammenhang mit den Beikostmahlzeiten stillen, im Gegenteil: In der Muttermilch sind Stoffe, die die Verwertung der Nährstoffe aus der Beikost verbessern. Solange ein Kind oft genug gestillt wird, braucht es keine andere Milch und auch keinen Milchbrei. Sie können also den abendlichen Milchbrei durch einen milchfreien Brei ersetzen, wenn sie das möchten. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, hier meine Antwort als Mama eines 1jährigen Jungen. wir haben z.B. später angefangen Abendbrei bzw. Mittagsbrei (war der Erste) zu geben. Unseren Kleinen habe ich knapp 6 Monate voll gestillt. Wenn Dein Kind jedoch die Breie gerne ißt (klasse!!), keine Probleme mit der Verdauung hat UND darüberhinaus gestillt wird UND sich entwickelt ist bei Euch alles klar!! Alles Gute


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