Mitglied inaktiv
Meine Tochter kam mit drei Monaten zur Tagesmutter, da ich seitdem wieder 3 Tage die Woche arbeite. Ich hatte Anfangs der TM Muttermilch mitgegeben, die sie meiner Tochter füttern sollte. Für mich war es eigentlich selbstverständlich, dass man als fünffache Mutter und längjährige TM weiß, dass man Muttermilch langsam im Wasserbad erwärmt. Doch irgendwie hatte ich so ein Gefühl, dass da was verkehrt läuft und fragte sie nach 3-4 Wochen wie sie die Milch eigentlich erwärmt. Es stellte sich heraus, dass sie die Flasche in der Mikrowelle (!) "warm" machte. Mir hatte das nicht gefallen und ich bat sie, die Flasche nicht in der Mikrowelle zu erwärmen. Darauf ging sie nicht ein, sagte nur, dass sie lange genug eine Mikrowelle hätte um zu wissen, wie lange sie darin etwas erhitzen kann, ohne dass es zu heiß wird. In einem Buch habe ich dann ein paar Tage drauf gelesen, warum man die Muttermilch NICHT in der MW warm machen soll und habe es der TM so weitergegeben. Erst daraufhin hat sie es unterlassen. Meine Sorge ist nun, dass meine Tochter dadurch vielleicht eine Entwicklungsstörung haben könnte. Die Tagesmutter sagte nämlich später mal in einem Gespräch, dass sie sich schon immer gewundert hatte, warum die Milch so komisch aussieht, wenn sie die aus der MW holt... (prima!) und durch das Erwärmen in der MW verändern sich ja die Eiweißstoffe der Muttermilch bzw. wichtige Nährstoffe gehen kaputt. Es ist so, dass meine Tochter jetzt 10 Monate ist, etwa 73 cm groß und fast gar nicht zunimmt. Sie wiegt um die 7000g, ihr Geburtsgewicht (4230g) hat sie noch lange nicht verdoppelt... Viele Grüße und danke für Ihre Hilfe Tanja
? Liebe Tanja, die Angabe, dass ein Baby mit etwa einem halben Jahr sein Geburtsgewicht verdoppelt haben sollte, ist nur ein Anhaltspunkt, der aber keinesfalls für alle Kinder verbindlich ist. So haben besonders kleine und leichte Kinder ihr Geburtstgewicht oftmals bereits deutlich vorher verdoppelt, während größere und schwerere Kinder deutlich länger brauchen können. Eine vorübergehend geringere Gewichtszunahme oder auch ein Gewichtsstillstand bei einem Kind in diesem Alter ist nicht ungewöhnlich und muss kein zwingender Grund zur Sorge sein. Durch das Erwärmen in der Mikrowelle können zwar die antiinfektiösen Eigenschaften der Muttermilch und einige Vitamine, sowie der Gehalt an bestimmten Fettsäuren beeinträchtigt werden, doch eine Entwicklungsstörung müssen Sie bei Ihrer Tochter deshalb nicht befürchten, denn dadurch wird die Milch nicht giftig oder wertlos. Außerdem bekam Ihr Kind ja nicht nur abgepumpte und dann in der Mikrowelle erwärmte Muttermilch. Das Aussehen von abgepumpter Muttermilch empfinden viele Menschen als eigenartig und zwar unabhängig davon, ob sie in der Mikrowelle erwärmt wurde oder nicht. Frische Muttermilch variiert zwischen gelblich, bläulich oder sogar bräunlich. Auch grünlich kann vorkommen. Gefrorene Muttermilch kann einen gelblichen Farbton annehmen, was aber nicht bedeutet, dass die Milch verdorben ist, es sei denn sie riecht oder schmeckt schlecht. Da wir meist an den Anblick von homogenisierter Kuhmilch gewöhnt sind, erstaunt manche Mütter das Aussehen ihrer abgepumpten Milch, bei der sich nach längerem Stehenlassen der Fettanteil oben absetzt (und die untere Lage transparent aussieht). Doch das ist vollkommen normal, eben weil die Milch nicht homogenisiert ist. Bevor das Baby die abgepumpte Milch erhält, sollte sie vorsichtig geschwenkt werden, so dass sich das Milchfett wieder verteilt. Ich nehme an, dass die Tagesmutter, dass die Tagesmutter aus diesem Grund das Aussehen der Muttermilch merkwürdig fand. Wenn Sie sich Sorgen über die Entwicklung Ihres Babys machen, dann sprechen Sie am besten bald einmal mit Ihrer Kinderärztin/arzt - die U6 steht ja ohnehin jetzt bald an - die/der Sie sicher beruhigen kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter