Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Muttermilch andicken

Frage: Muttermilch andicken

sternschnuppe_81

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Hallo Frau Welter! Ich stille meine 5 Wochen alte Tochter. Da sie im Schlaf trotz ausgiebigem "Bäuerchenmachen" in der Nacht oft spuckt, schluckt und hüstelt, überlege ich, Milch abends abzupumpen und anzudicken, um zu verhindern, dass sie sich verschluckt und erstickt. Meine Fragen hierzu: - Ist das schon bei so kleinen Kindern möglich? - Reicht es, wenn ich die Milch nur abends andicke? Die zuvor gefütterte Milch müsste dann ja schon verdaut sein. - Welche Produkte kann ich zum Andicken verwenden und wo gibt es diese (z.B. Apotheke oder Drogerie)? Vielen Dank für Ihre Antwort. Herzliche Grüße Lisa


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Liebe Lisa, Milde Formen von Reflux sind in den ersten fünf Monaten sehr häufig und werden fast als normal betrachtet. Babys spucken, nicht immer und auch nicht unbedingt regelmäßig, aber generell gilt der Satz „Babys sind unten und oben undicht" schon für so ziemlich alle Babys. So lange ein Kind dabei gut gedeiht ist das Spucken „lediglich" ein Wäscheproblem und nicht weiter besorgniserregend. Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Sie können versuchen, Ihr Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. In seltenen Fällen kann das Spucken auch auf eine Unverträglichkeit gegenüber einem bestimmten Nahrungsmittel im Speiseplan der Mutter hinweisen. Das Spucken von Babys ist in den meisten Fällen kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Es wird angenommen, dass ein Grund für Reflux eine verzögerte Entleerung des Magens ist und da Muttermilch den Magen doppelt so schnell verlässt wie künstliche Säuglingsnahrung ist das Stillen gerade günstig, da der Magen schneller geleert wird. Dies ist aber nach Andicken der Muttermilch nicht mehr der Fall. Ein Andicken der Nahrung wird zwar oft empfohlen, ist bei gestillten Kindern (oder mit Muttermilch ernährten Babys) aber weder notwendig noch sinnvoll. Über den Nutzen von speziellen Nahrungen für Spuckkinder wird von Experten sehr kontrovers diskutiert. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten und sie häufig aufstoßen zu lassen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Hier ist dann auch die Kontrolle des Saugverhaltens und der Anlegetechnik durch eine Stillberaterin unbedingt anzuraten. Achte in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. LIeben Gruß, Kristina


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