Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mittagsschlafabstillen mit Komplikationen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Mittagsschlafabstillen mit Komplikationen

lyamaria

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Liebe Biggi Schon oft konntest du mir weiterhelfen und so melde ich mich nach längerem mal wieder... Mein knapp 3jähriger hat immer äusserst gern und viel gestillt und ich bin schon länger dabei es sanft zu reduzieren. Bis anhin hat es ziemlich gut geklappt, im November hörten wir in der Nacht mit Stillen auf und nach paar fast durchwachten Nächten mit vielen Tränen und trösten und Geschichten erzählen schlief er plötzlich durch. Das Kind, das vorher mindestens alle 2 Stunden aufwachte... Im Januar hörten wir mit dem einschlafstillen am Abend auf, was erstaunlich gut ging, indem er jeweils im buggy einschlafen wollte und wir ihn dann ins Bett legten. Nach ca 3Wochen klappte es auch im Bett und immer häufiger auch - endlich!- mit dem Papa. Parallel wurde das tagsüberstillen anfangs mehr, dann immer weniger( auch durch leicht ablenken und anfangs Situationen meidend meinerseits) und wir sind beim morgendlichen und beim mittagseinschlafstillen ( meist auch beim aufwachen aber immer weniger) geblieben, ganz ganz selten mal noch am frühen Abend. Letzten Samstag beschloss ich mit dem einschlafstillen am Mittag aufzuhören, weil meine Brust dann begann zu schmerzen ( definitiv viel weniger milch) uns es mich immer mehr nervte und komischerweise immer länger ging und er dabei gar nicht mehr einschlief, sondern häufiger erst nachher. Ich hatte mit ihm immer wieder darüber geredet , dass es Zeit wird aufzuhören, dass fast keine Milch mehr in der Brust sei und sie schmerze und eine Pause brauche. Er war also vorbereitet. Die Reaktion aus nicht mehr stillen war heftig, er hat fast 1.5 Stunden getrauert, gebrüllt, geweint und ist dann im buggy eingeschlafen. Das ging die nächsten Tage etwas kürzer, war aber immer sehr heftig. Seit 2 Tagen schläft er mittags wieder im Bett ein, neben mit, innerhalb einer kappen halben Stunde, mit viel weniger Tränen, aber vielen Verhandlungsversuchen und unter nein, nein, nein-rufen. Es wird also besser. Parallel dazu will er plötzlich nur noch mit mir einschlafen, es dauert bis zu 2 Stunden, er fragt dann plötzlich nach der Brust ( war nie mehr ein Thema abends beim einschlafen) und brauch wahnsinnig viel Nähe. Auch tagsüber redet er viel über die Brust, erfindet Lieder über sie ect. Die Reaktion ist echt für mich überraschend stark( va weil die Schritte vorher gut gingen) und ich frage mich, ob der Schritt zu früh kam. Jetzt bin ich unsicher, was das beste ist. Ich möchte wirklich abstillen, aber ob es jetzt noch 2 Monate länger geht oder nicht ist nicht so wichtig. Deshalb -sorry für die langen Ausführungen-, was denkst du , spricht der kleine Fortschritt beim Mittagsschlaf dafür, es nochmals weiter zumachen und durchzuhalten, weil schon soviel geschafft ist, oder spricht mehr dafür nochmals ein paar Wochen am Mittag zu Stillen? Wie könnte ich ihm einen Rückzug überhaupt sinnvoll erklären? Ausserdem hab ich wirklich Angst, dass er dann beim nächsten Versuch noch mehr hoffen würde, er könnte mich umstimmen, weil ich inkonsequent war. Bisschen erschwerend kommt dazu, dass er mich gerade sehr brauch und ich dann bei 2 Stunden einschlafbegleitung um 22uhr manchmal mehr do geduldig und liebevoll bei, wie ich sein sollte... Ach, es ist schwierig - vielleicht hast du einen guten Tipp für mich! Danke so sehr fürs lesen und die großartige Arbeit hier im forum. Ganz liebe Grüße Lyamaria


Biggi Welter

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Liebe Lyamaria, ich glaube, dass DU DEIN Kind am besten kennst und einschätzen kannst. Du spürst, was du deinem Kind zutrauen kannst und was nicht. Wichtig ist es, dass du völlig klar bist für dich und wenn du selbst noch nicht völlig hinter deiner Entscheidung stehen kannst, dann ist das nicht gut. Solange hier noch der geringste Zweifel besteht, wird Dein Kind diese Zweifel spüren und Du wirst weiterhin „schwach" werden. Wenn du wirklich abstillen möchtest, dann steh deinem Kind jetzt bei und tröste es weiterhin und sei da, auch wenn das lange Abende bedeutet. Für dein Kind ist der Schmerz im Moment groß und es braucht deinen Beistand. Bleibe bei ihm und sei Du ruhig und klar, so dass dein Kleiner sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst Du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst Du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist. Lieben Gruß, hör in dich hinein und auf dein Herz! Biggi


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