NGonAir
Hallo ihr Lieben, ich glaube mit diesem Thema hab ich mich schon zwei drei mal an euch gewandt *lach*: Meine Kleine ist jetzt gleich 14 Wochen alt. Sie verweigert weiterhin jegliche "Ersatz-Saug-Geräte", nur meine Brust und ich hab mich mit dem Gedanken angefreundet das es so bleibt. Denn, wie ihr mir beigebracht habt, hat es auch sehr viele Vorteile wenn ein Kind keinen Schnuller nimmt. Nun ist sie ja nochmal gereift, wächst gerade vermehrt und Entwickelt sich auch sonst Momentan rassant und nicht zuletzt aus diesen beiden Gründen sucht sie natürlich gerade Nähe. Sie "clustert" wieder vermehrt. WANN HÖRT DAS ENDLICH AUF? Ich habe dieses verschmuste Wesen wirklich immer und immer an mir. Sei es im Tragetuch, einach auf dem Arm, im Stzen, Stehen, Liegen immer hab ich meine persönliche Wärmeflasche dabei aber heute (als jetzt gerade) sitze ich schon wieder seit 3,5h auf der Caoch und stille, bzw. lasse nuckeln. Sie liebt das (oder wie mein Mann immer entgegenhält, sie liebt Mich) so sehr, wann immer ich möchte könnte ich ihr die Option clustern und schlafen auf Mama anbieten, sie würde sie immer annehmen. Hört damit auch nie auf... Ehrlich nicht ich hab mir den Spaß erlaubt... Nach 6h hab ich abgebrochen. Was ist denn nun richtig? Wenn ich sie "stille" wie sie möchte dann ist das oben beschriebene unser Dauerzustand. Ich brauche da jetzt wirklich mal Rat! BITTE!
Liebe NGonAir, die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, doch in der Regel will ein Baby in diesem Alter im Durchschnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Und Babys wollen einfach bei ihrer Mutter sein und an ihrem Alltag teilhaben. Babys sind Traglinge !!! Eine Kollegin von mir hat sich sehr ausgiebig mit dem Thema Tragen beschäftigt. Ich zitiere dir jetzt einmal einen Ausschnitt aus einem Vortrag von ihr; "Menschenbabys werden mit offenen Augen geboren wie die Nestflüchter im Tierreich. Menschenbabys können sich in den ersten Lebenswochen und monaten noch nicht selbstständig fortbewegen wie die Nesthocker im Tierreich. Menschenbabys sind weder Nestflüchter noch Nesthocker. Menschenbabys sind TRAGLINGE Schon immer haben kleine Kinder ein Bedürfnis danach, getragen zu werden, und je jünger sie sind, umso deutlicher zeigen sie, dass sie getragen werden wollen. Eltern kennen die Situation, dass sich das Baby nur auf dem Arm wohl zu fühlen scheint nur zu gut. In Ländern, die nicht dem westlichen Kulturkreis zuzuordnen sind, ist es für die Mütter oft selbstverständlich ihre kleinen Kinder stets mit sich am Körper zu tragen. Ihre Lebensumstände lassen ein Ablegen des Kindes vielfach einfach nicht zu. Die Babys und Kleinkinder leben in ständigem, engen Körperkontakt mit der Mutter und niemand stellt in Frage, ob diese "Methode" ein Kind aufzuziehen für das Kind und/oder die Mutter gut oder schlecht sei. Wie anders erleben wir diese Situation: Geben wir unserem instinktiven Verhalten nach und entscheiden wir uns dafür, unser Kind mit uns herumzutragen und so an unserem Alltagsleben teilhaben zu lassen, wird diese Entscheidung von vielen unserer Mitmenschen in Frage gestellt und wir werden gewarnt, welch schlimme Folgen unser Verhalten für das Kind und nicht zuletzt für uns, die wir unsere Kinder tragen, haben wird. Beschäftigen wir uns daher zunächst einmal mit den weit verbreiteten Vorurteilen gegenüber dem Tragen. 1. Die Wirbelsäule des Babys nimmt durch das Tragen Schaden. Die Meinung, dass das Tragen ungesund für die Wirbelsäule des Babys sei, ist sehr weit verbreitet. Und diese Befürchtung hinterlässt auch leicht nagende Zweifel bei den Eltern. Wie sollen sich Eltern sicher sein, dass ihr Baby nicht im späteren Leben von Rückenschmerzen geplagt wird, deren Ursache darin liegt, dass es als Säugling herumgetragen wurde. Nun gibt es neben der orthopädischen Erklärung ein sehr einfaches Gegenargument zu dieser Behauptung, das ich durch eigene Anschauung untermauern kann: während der Zeit, in der ich mit meiner Familie in Afrika gelebt habe, habe ich keinen Afrikaner kennengelernt, der Probleme mit seinem Rücken oder seinen Bandscheiben hatte. Obwohl sie alle als Baby (und zum Teil auch noch als Kleinkind) die meiste Zeit auf dem Rücken ihrer Mutter verbracht haben, hatten sie eine viel bessere Körperhaltung als die meisten Europäer. Andererseits sind die Wartezimmer unserer Orthopäden voll mit Menschen, die als Baby brav im Kinderbett oder Kinderwagen gelegen sind und nun eine schwere Last mit ihrem Rücken haben. Soweit ein Erfahrungsargument, nun zu der medizinischen Erklärung: Der runde Rücken des Babys erschreckt viele Menschen. Würde ein Erwachsener so sitzen, hätte er tatsächlich einen Wirbelsäulenschaden. Beim Baby jedoch ist der Rundrücken normal. Das Kind hat viele Monate lang rund zusammengerollt (in der so genannten Totalkyphose) im Mutterleib verbracht. Und eben diese Haltung versucht ein Neugeborenes einzunehmen. Es rollt sich zusammen, zieht die Beine an und beugt die Knie. Die Wirbelsäule des Kindes braucht Zeit um sich zu entwickeln und schließlich die Doppel S Form anzunehmen. Beginnt das Baby den Kopf zu heben bildet sich erst die Halslordose (erste Streckung), die Halswirbelsäule richtet sich auf. Im nächsten Schritt lernt das Kind seinen Oberkörper selbstständig aufrecht zu halten. Die Wirbelsäule streckt sich bis das Kind mit vollkommen geradem Rücken sitzen kann und es kommt zur zweiten Wirbelsäulenkrümmung nach hinten, der Brustkyphose. Die eingezogene Rundung im Kreuz bildet sich heraus, sobald das Baby anfängt sich zum Stehen hochzuziehen. Bei der so genannten Lendenlordose kippt das Becken leicht nach hinten und es wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass das Kind die ersten Schritte gehen kann. Nun ist die Doppel S Form fertig. Aus dieser Sicht ist das Liegen auf einer ebenen Unterlage eher unphysiologisch, da die Streckung der Wirbelsäule nicht auf die sich entwickelnde Muskelkraft zurückzuführen ist, sondern durch die Schwerkraft erzwungen wird. Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass sich das Tragen im Tragetuch positiv auf die Entwicklung der Hüften beim Kind auswirkt. In den Ländern, in denen Säuglinge am Körper der Mutter getragen werden, sind Hüftluxationen sehr selten. Auch hier ist etwas, was dem Erwachsenen unangenehm vorkommt, und für ihn auch unbequem und schädlich wäre, der Physiologie des Säuglings angepasst. Die Hüftpfannen eines Neugeborenen sind noch nicht vollständig ausgebildet. In einigen Fällen sind sie so flach, dass die Gelenkkugel (Hüftkopf) immer wieder nach oben herausrutscht und keine richtige Knochenkappe gebildet werden kann. In der Spreizhaltung, die die Beine des Kindes annehmen, wenn es an den Körper eines Erwachsenen gebunden wird, drückt der Gelenkkopf im richtigen Winkel in die Mitte der Gelenkpfanne. Dadurch wird die Bildung einer Wölbung, die den Gelenkkopf vollständig umschließt, unterstützt. Trotzdem muss einem Verdacht auf einen angeborenen Hüftschaden nachgegangen werden. Das Tragen im Tragetuch ist kein Allheilmittel gegen Hüftluxation, es kann die Behandlung lediglich unterstützen. 2. Das Tragen wirkt sich schädlich auf den Rücken der Mutter / des Vaters aus. Der nächste Einwand zielt auf die Gesundheit der Mutter oder des Vaters. Es geht um die Rückenschmerzen, die sich einstellen, wenn das Kind umgebunden wird. Es gibt Mütter / Väter die mit Rückenschmerzen auf das Tragen reagieren. Häufig werden diese Schmerzen durch Verspannungen oder Muskelkater hervorgerufen. In diesem Fall kann eine Massage die Schmerzen lindern und die Dauer der Tragezeiten sollte nur langsam gesteigert werden. Wird das Kind vor dem Bauch getragen, kommt es häufiger zu Schmerzen, weil sich die Mutter/der Vater nach hinten lehnen, um einen Ausgleich zu schaffen. Dabei können Nerven gequetscht werden, was wiederum starke Schmerzen zur Folge haben kann. Abhilfe kann das Tragen auf dem Rücken schaffen. Das Tragen auf der Hüfte führt zu einer einseitigen Belastung. Daher sollten die Seiten abgewechselt werden. Vorteilhaft bei dieser Trageposition ist, dass ein großer Teil des Gewichtes über die Hüftknochen und das Hüftgelenk direkt auf die Beine abgeleitet wird und so die Wirbelsäule teilentlastet wird. Am wenigsten Probleme verursacht das Tragen auf dem Rücken. 3. Das Kind wird verwöhnt und verzogen. "Ja, das ist jetzt schon total verwöhnt" "Ihr verzieht das Kind, nachher will es nur noch auf den Arm" "So lernt das Kind ja nie alleine einzuschlafen, alleine zu spielen, sich mit sich selbst zu beschäftigen ..." "Wie soll das Kind denn seinen Rhythmus finden, wenn Du es ständig mit dir herumziehst". So und ähnlich lauten viele Aussagen so genannter wohlmeinender Freunde, Verwandte und auch wildfremder Menschen, von denen man auf der Straße angesprochen wird. Was ist dran an dieser Theorie, dass das Baby durch die Zuwendung, die es erhält verwöhnt und verzogen wird? Bernadette Stäbler beschreibt in ihrem Buch "Mama" die Angst, sein Kind nicht richtig zu erziehen: "Und schon ist sie da, diese Angst, sein Kind zu verziehen. Welche Ursachen hat sie? Denn, wer dieses unschuldige Baby anschaut, fühlt sich sehr glücklich. Niemand kann sich vorstellen, dass es eines Tages unerwünschte Handlungen vollbringen wird. Wenn wir also von "verziehen" sprechen, haben wir ein älteres Kind vor Augen. Das Kind im Trotzalter, das immer "nein" ruft, lässt seine Mutter denken: "Was für einen Dickkopf habe ich mir großgezogen. Sicher habe ich es falsch gemacht!" Ist es wirklich so wichtig, dass unsere Kinder vor der Zeit lernen, alleine zu schlafen, alleine zu sein und sich mit sich selbst zu beschäftigen? Ist es notwendig, dass wir Erwachsenen unseren Lebensrhythmus ändern und an das Baby anpassen, damit sich das Kind gut entwickelt? Auch hierzu möchte ich wieder aus dem Buch von Bernadette Stäbler zitieren: "In vielen ursprünglich lebenden Kulturen, die wir "primitiv" nennen, wurden inzwischen Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse eine Umwälzung unserer Ansichten über die herkömmliche Kindererziehung mit sich brachten. Ich möchte eine afrikanische Studie herausgreifen und vereinfacht darstellen: Die erste Gruppe gebar ihre Babys zuhause und ließ diese keinen Moment allein. Geborgen bei der Mutter, wurden sie nach Bedarf gestillt und mußten niemals schreien. Bald ging die Mutter wieder auf das Feld, um die gewohnte Arbeit zu verrichten, das Neugeborene in ein Tragtuch geschlungen. Die Kontrollgruppe bekam ihre Babys im Krankenhaus mit aller medizinischen Hilfe, einschließlich schmerzlindernden Medikamenten. Gleich nach der Geburt wurden Mutter und Kind getrennt, um zu ruhen. Die Babys bekamen Fläschchen und Schnuller, weil dies "das Moderne" war. Daheim schliefen die Kinder in ihrem Bettchen, in ihrem eigens dafür hergerichtetem Zimmer. Allein, ohne Körperkontakt. Alles ging recht zivilisiert zu, nämlich nach einem genauen Zeitplan, denn die Kinder sollten sich früh an ein geordnetes Leben gewöhnen und weder kleine Tyrannen noch nervös werden. Ein Jahr später offenbarte sich das Unerwartete: Die Kinder der ersten Gruppe waren in allem den anderen voraus: Sie waren intelligenter in ihren Verhaltensweisen und auch viel sozialer eingestellt, selbst die körperliche Entwicklung war besser, obwohl sie die ganze Zeit "festgebunden" waren. Ähnliche Ergebnisse ergaben vielseitige Studien in den verschiedensten Kulturkreisen. Wenn wir versuchen, dies mit einer natürlichen, einfühlsamen Intelligenz nachzuvollziehen, wissen wir, warum das Ergebnis so ausfallen mußte. Das Baby fühlt sich bei seiner Mutter geborgen. Es muß seine Kräfte nicht für das Weinen verbrauchen. Der mütterliche Körper gibt ihm Wärme. Wenn das Baby sich an seine Mutter schmiegt, fühlt es ein wenig von dem Glück, das es neun Monate lang im Mutterleib haben durfte. Es kennt von daher ja auch schon die Herztöne seiner Mutter, es kennt sogar schon ihre Stimme und nun sieht es endlich ihr Gesicht, ihre Augen und darf an der Brust trinken, wenn es möchte. Das ist das Glück, die mütterliche Liebe, die Impulse gibt für die Intelligenz und das soziale Verhalten. Wenn das Baby sich an die Körperbewegungen der Mutter anpassen muß, während sie ihre alltägliche Arbeit verrichtet, übt es in wundervoller Weise seine Muskeln und den Gleichgewichtssinn." 4. Das Tragen engt die Mutter ein. Bindet sich die Mutter das Kind um, so ist sie noch stärker "angebunden" und muss ihre eigenen Interessen noch weiter in den Hintergrund stellen. Ihr Aktionsradius wird noch stärker eingeschränkt. Stimmt das wirklich? Zunächst einmal: Elternschaft verändert unser Leben. Niemand kann ernsthaft erwarten nach der Geburt eines Kindes bruchlos sein "altes" Leben wieder aufnehmen zu können. Und dann macht es gerade das umgebundene Kind leichter mobil und flexibel zu sein. Der Stadtbummel mit dem Kind im Tragetuch (oder Snuggli o.ä.) ist um ein vielfaches einfacher als mit dem Kinderwagen, mit dem jede Treppe, jedes Einsteigen in einen Bus und jeder unebene Waldweg zum Kraftakt werden. Die Hausarbeit lässt sich leichter mit einem zufrieden im Tuch schlafenden Kind erledigen als mit einem nervenzerfetzend schreienden Kind in der Babywippe. Schnell in den Kindergarten, um das größere Kind abzuholen, kein Problem auch nicht bei schlechtem Wetter das Baby ist ja gut aufgehoben und fühlt sich wohl am Körper der Mutter. Und nicht zu vergessen: mindestens eine Hand ist frei für das Geschwisterkind. Und nun wenden wir uns den Vorteilen des Tragens zu: 1. Das Kind lebt im Kontakt mit der Mutter. Es erfährt Zuwendung einfach nebenbei, es nimmt teil am Leben der Mutter und kann seine Umgebung aus dem gleichen Blickwinkel wie sie erleben. Das Kind ist bei seiner Mutter und gleichzeitig in Sicherheit. Ein Kind auf dem Rücken der Mutter, wenn diese bügelt, reißt kein Bügeleisen herunter. 2. Tragen gibt der Mutter Sicherheit. Tragen verhilft der Mutter zu mehr Sicherheit in der Beziehung zu ihrem Kind, weil sie es spürt. Sie lernt es leichter zu verstehen. Getragene Kinder sind ausgeglichener, weil ihre Bedürfnisse schneller gestillt werden. Das Kind schreit weniger und verringert dadurch das Gefühl der Mutter etwas falsch zu machen. 3. Die Mutter hat Kopf und Hände frei. Mit dem Kind auf dem Rücken, kann die Mutter (wieder) ihrem Alltag nachgehen ohne ständig unterbrochen zu werden oder unruhig auf das Kind zu horchen. "Der Tag wächst wieder zusammen". Viele Dinge die mit dem Kinderwagen unmöglich sind, sind mit dem getragenen Kind kein Problem. 4. Tragen stimuliert das Baby. Durch das Tragen erfährt das Baby eine gute Stimulation für die Verdauung, die Atmung und das Immunsystem, denn das Tragen ist gleichzeitig eine Körpermassage. Auch die Sinne und das Gleichgewicht werden gefördert. 5. Tragen hilft bei Koliken Die Verdauung beim Kind funktioniert am besten, wenn es entspannt und gleichmäßig und tief atmet. Richtiges Atmen verhilft zum richtigen Verdauen, wobei die konstante Außenwärme eine förderliche Rolle spielt. Blähungen und Koliken sind ein Problem für viele Babys und ihre Eltern. Diese quälenden Bauchschmerzen entstehen im Dickdarm, weil übermäßiges Gase gebildet werden. Sie blähen den Darm auf, ähnlich wie einen Luftballon. Das tut weh und schafft Unruhe. Genauso schlimm ist es, wenn durch die Entstehung der Gase Verspannungen entstehen und die Darmbeweglichkeit verhindert wird. Verspannungen im Bauch verhindern die Entspannung des Kindes. Durch das Tragen am Körper lässt sich das Kind beruhigen und es kann tiefer atmen. Die Bauchmassage bringt dem Kind Erleichterung und die Wärme lindert und löst die seelische und körperliche Anspannung. 6. Im Tragetuch ist das Baby den Abgasen weniger ausgesetzt. Messungen haben ergeben, dass die durch Kraftfahrzeuge verursachte Schadstoffkonzentration in der Luft in Kinderwagenhöhe (ganz besonders bei Buggys) höher ist als in der Höhe eines Erwachsenen. Getragene Kinder bekommen daher weniger Schadstoffe ab." (Aus "Tragen", Denise Both, 1997). So, ich hoffe, ich habe dich nicht gelangweilt. Es klingt für mich ganz so, als wäre deine Maus ein Baby mit "besonderen Bedürfnissen" ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Die Einschlafgewohnheiten sowie das gesamte Schlafverhalten deines Kindes belasten dich verständlicherweise (und ich nehme an auch deinen Mann), dennoch wirst Du jetzt kaum eine plötzliche Änderung quasi mit der Brechstange durchsetzen können. Möglicherweise wäre es ein Ansatz, dass Du zunächst einmal versuchst deine Tage einigermaßen zu strukturieren, damit dein Kind und auch Du einen gewissen Halt bekommt. Es gibt Kinder, die besser zurecht kommen, wenn sie klare Strukturen haben. Versuche die Tage einigermaßen ruhig zu gestalten und gewöhne dein Baby liebevoll und langsam an ein anderes Einschlafritual. Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, solltest Du dich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich weiß nicht, ob es bei dir in der Umgebung zum Beispiel eine Erziehungsberatungsstelle gibt. Das Wort „Erziehungsberatungsstelle" klingt für dich jetzt möglicherweise erschreckend, muss es aber nicht. Dort arbeiten Fachleute der unterschiedlichsten Disziplinen, die mit dir zusammen nach einem Weg suchen können, wie Du ganz individuell auf dein Kind eingehen kannst und wie ihr euer Zusammenleben möglichst gut gestalten könnt. Natürlich kannst du probieren, ob du ihr mit viel Geduld den Schnuller schmackhaft machen kannst - ich kann nicht sagen, ob es klappt oder nicht, weil jedes Kind da völlig unterschiedlich ist. Ich gehe aber davon aus, dass deine Kleine einfach mehr Mama braucht als andere, und das ist eben so. Es ist sehr anstrengend, doch es wird vorüber gehen, und je mehr sie bekommen kann, was sie braucht, umso besser wird es. Hauptsache, du findest Möglichkeiten, dich selbst zu stärken und zu erholen!! LLLiebe Grüße Biggi
NGonAir
Liebe Biggy,
nein du langweilst mich natürlich nicht. Ich habe doch um Rat gebeten.
Nein meine Maus ist kein HighNeedBaby!
Ja sie braucht mich viel aber das ist Phasenweise und ich bringe es mit Entwicklungssprüngen in Verbindung. Aber ich will mich auch an den Dingen orientieren die schon super klappen, oder sagen wir die bis jetzt super klappen (man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben.
Wir haben einen strukturierten Tages-Plan und ein wundervolles Schlafritual bei dem sogar ich regelmäßig einschlafe: eingewickelt in warme Decken schaukeln wir im Henfesessel stillend bei Kerzen Licht und ruhigen Klassischen Klängen. Es kann so schon auch ( in seltenen Fällen) mal 2h dauern aber dafür schläft die kleine in ihrem Bettchen kommt nur um 4:00Uhr und um 6:00 und dann kuscheln wir uns nochmal in Mamas großes Bett und schaffen es so bis 9:00!
Je nach dem wie es ihr geht ist sie Tagsüber etwas Pflegeintensiver, weint aber fast nie... das wiederspricht nämlich auch meiner Idee von Kindererziehung. Lässt sich beruhigen. Meistens schon durch bloßes Trösten, spätestens aber durch stillen.
Sie ist ein Goldstück und ich und mein Mann sehen sie nicht als "Belastung" wir wickeln sie ins Tragetuch und können so alles mit ihr machen, gehen sogar regelmäßig in Restaurantes.
Sie ist ganz einfach nur verfressen *lach* aber zu ihrer Verteidigung: das hat sie von mir! &
514;
Clusterfeeding strengt mich sehr an, da ich davon Rückenschmerzen bekomme. Auch (oder vielleicht besonders) in Seitlage im Bett.
Ab und an braucht sie das eben! Ich stehe das durch und sage mir immer, dass sie das zur Einschulung schon nicht mehr wollen wird *grins*
Vermutlich gibt es keinen Tipp wie und wann das ein Ende hat aber ich werde das schon packen... oder wie meine Mama zu sagen pflegt: "genieß es! So sehr wie es dich jetzt manchmal stört, so sehr wirst du es noch vermissen.
Mein Man steht sehr hinter mir. Er lacht schon wenn er mich am Nachmittag auf der Coach vorfindet und animiert die kleine noch mit "ja, saug schön!" Für ihn ist alles gut was für sie gut ist. Kein Problem!
Ich habe deine. Auszug zum Thema trage mit interesse gelesen. Du musst wissen wir machen Entwicklungshilfe in Äthiopien und genau aus dieser Erfahrung heraus handele ich ja wie och handele. Dort hört man nie ein Kind weinen, es geht ihnen gut, sie werden Artgerecht gehalten.
Das ich nie menschen mit Rückenschmerzen traf wäre aber gelgen. Jeder zweite... Aber das hat gar nichts mit dem Getragen werden zu tun, ganz im Gegenteil die Kinder haben tolle gerade Rücken (es kommt später durch das Tragen von Wasser, getreide, Brennholz, die Arbeit auf dem Feld ist hart... nicht zuletzt auch durchKinderarbeit, Genitalverstümmelung ect)
Ich bin physiotherapeutin und sehe da genau hin.
So nun habe ich DICH aber genug gelangweilt. Ich stehe die Babyjahre schon durch und freue mich auf das fröhliche Kind das mein Baby dann sein wird und auf den robusten, standhaften Erwachsenen.
Danke das ihr den Mamis hier immer so viel kraft gebt.
Liebe NGonAir, Du hast mich kein bißchen gelangweilt, es freut mich, wenn ich „meine“ Mütter mal etwas näher kennen lernen darf. Ich finde, dass deine Mutter absolut RECHT hat, denn diese Zeit jetzt wird tatsächlich irgendwann die schönste Zeit deines Lebens gewesen sein und Du wirst mit Wehmut und Stolz darauf zurück blicken. Schau, meine „Kleine“ wird jetzt siebzehn und ich bin froh, wenn sie am Abend überhaupt noch bei mir sitzen mag ;-)). Heute bin ich einfach nur froh, dass ich damals da sein konnte für meine Kinder und ihnen all die Nähe schenken konnte, die sie gebraucht haben. Auch ich habe mich damals so danach gesehnt, einmal in Ruhe essen zu können oder ein Buch lesen zu können oder einfach mal für mich ganz alleine sein zu können……damals sagte mir die Leiterin meiner Stillgruppe, dass ich wirklich versuchen sollte, alles andere für eine Weile zu vernachlässigen, ich solle meinem Baby diese Zeit ganz bewusst schenken, ohne auf die Zukunft zu schielen. Meine Kinder wussten und wissen immer und immer wieder, dass sie mir alles bedeuten und dass sie immer kommen können und ich mir immer Zeit nehmen werde und glaube mir, heute kommt alles zurück :-). Ich habe harte Jahre hinter mir (ich war sehr sehr krank) und all die Liebe kam so sehr zurück. Ich hatte viele Monate Angst, dass ich meine Kinder nicht groß werden sehen darf und ich kenne so viele kranke Mütter, die so sehr bedauern, dass sie ihre Kinder nicht genug geliebt haben oder ihre Liebe nicht zeigen konnten. In dieser schweren Zeit hatte ich viel Angst, aber ich musste nie die Angst aushalten, ob meine Kinder auch wirklich wussten, wie wichtig sie mir waren und ich musste auch nie bedauern, dass ich zu wenig Zeit mit ihnen verbracht habe. Dafür werde ich ewig dankbar sein und wie gesagt, heute kommt so viel zurück von den Kindern und ich weiß, dass sie selbst diese Liebe an ihre Kinder weitergeben werden. Meine Tochter lernt übrigens Erzieherin :-). So genug für heute, da werd ich gleich ganz sentimental ;-)). So stressig es jetzt ist, diese Nähe, die Du deinem Baby jetzt schenkst, diese Nähe wird es stark machen! Ganz liebe Grüße Biggi
NGonAir
Deine Worte haben mich berührt und mir wieder sehr viel Kraft gegeben, denn all zu oft geht man davon aus, das immer alles gut geht und häufig geht eben nicht alle glatt im Leben. Manchmal hilft es einem ja auch sich seine jetztige Situation aus der Superposition eines wertungsfreien Beobachters vorzustellen und dann wird einem schnell bewusst, was ich auch oft nach einem harten Tag zu meinem Mann sage, was sind schon 3 Wochen, 3 Monate oder auch 3 Jahre, auf ein ganzes Menschenleben, zwei sich überschneidende Menschenleben genau genommen. Ist doch lächerlich wenig! Das schafft man. Danke das du mir einen Blick aus der (für mich) Zukunft gewährt hast Pass auf dich auf und... was am aller Wichtigsten ist, bleib schön gesund!
:-) Danke für deine Zeilen, die nun wiederum mich berühren! Biggi