AngieR
Liebe Stillberaterin, ich liebe es zu Stillen und wir haben immer Stillen nach Bedarf gemacht. Mein Sohn ist nun 13 Monate alt und ich frage mich wie ich erkenne, dass er reif genug ist die Nacht ohne Stillen auszukommen. Manchmal glaube ich er hat sich einfach nur daran gewöhnt alle zwei Stunden zu nuckeln oder auch zu trinken, aber braucht er es wirklich noch? Bisher haben wir es abends so gemacht, dass ich mich mit ins Bett gelegt habe und ihn in den Schlaf gestillt habe. Wir haben ein Familienbett. Alle zwei Stunden etwa wurde er wach und schlief mit stillen schnell wieder ein. Seit ein paar Wochen war es so, dass er abends nicht mehr entspannt getrunken hat. Ran and die Brust wieder weg... ne Runde durchs Bett und wieder ran... hin und her bis er irgendwann nochmal andockte und dann aber von selbst abgedockt hat und sich auf die andere Seite von mir weg gedreht hat. Das war mir irgendwie nix dieses hin und her. Ich habe ihm gesagt das wir nur noch auf der Couch stillen und dann im Bett nur noch kuscheln. Wir machen dann unser Ritual wie immer, Geschichte, Singen... und siehe da... er hat das erste mal etwas gemeckert da es ungewohnt war, ist dann aber ruhig eingeschlafen. Ich war total überrascht von meinem Kleinen und dachte ich hätte das vielleicht schon viel eher anfangen sollen. Das funktioniert jetzt sehr gut. Allerdings hat sich nachts nicht wirklich was geändert, er hält immer noch seine zwei Stunden ein. Seitdem er oben Zähne hat tut es manchmal allerdings ziemlich weh beim Stillen weshalb ich doch mehr aufwache und ich überlege, ob es ok ist ihm die nächtliche Brust abzugewöhnen. Wie erkennt man denn ob das Kind reif ist sich alleine zu beruhigen? Ich will ihn ja nicht von seiner Selbstständigkeit 'abhalten'... weis nicht ob das überhaupt geht aber kommt mir irgendwie in den Sinn. Viele Dank schon im Voraus. Anja
Liebe Anja, du bist ganz sicher keine Rabenmutter, wenn dir das Dauerstillen nach gut einem Jahr zum Hals heraus hängt. Auch ist dein Kleiner in einem Alter, wo er durchaus lernen kann, dass nicht IMMER gestillt wird. Es ist aber keinesfalls deine "Schuld", und es ist sicher auch kein "Machtkampf", den dein Sohnemann mit dir führt. Nur sind seine Bedürfnisse ganz andere als deine, und die prallen gerade aufeinander. Es ist dein gutes Recht zu beschließen, dass du nachts nicht mehr stillen möchtest, sondern vielleicht nur noch zum Einschlafen und dann morgens ab z.B. 7 Uhr. Schau, was sich für dich gut anfühlt, und dann sag das auch so deinem Kind. Schreib es vielleicht auf ein großes Plakat, das du an eine Wand hängst, und dann liest du es ihm immer wieder vor, wenn ihr dran vorbei geht: "Schau, hier steht, wir stillen nach dem Baden, und wenn der Radiowecker angeht (den stellst du dann z.B.auf 7 Uhr), Zwischendurch gibt es keine Brust, denn die will auch schlafen in der Nacht, wie die Mami". Je souveräner du das rüberbringst, desto schneller überzeugst du dein Kind. Natürlich wird er erst einmal jammern und quengeln, egal ob mit oder ohne Tränen. Das zeigt, wie klug er ist, dass er weiß, er hat eine "Verhandlungschance". Bleib cool, nimm es ihm nicht übel, und versuche ihn zu trösten, ohne nachzugeben und ohne schlechtes Gewissen zu haben. Und wenn dann um 7 (wie gesagt, ist nur ein Beispiel) der Radiowecker (oder irgend ein anderes Zeichen, das du beeinflussen kannst) losgeht, dann gib ihm auch aktiv Bescheid, dass jetzt gestillt werden kann. In der Regel funktioniert das wirklich gut, ich bin sicher, auch ihr schafft das. Kennst du die Ratgeber von Elizabeth Pantley? Eines ist brandneu herausgekommen: "Ab ins Bett!: Das liebevolle Schlafbuch für müde Eltern und aufgeweckte Kinder" und ist speziell für die etwas älteren Kinder gedacht. Vielleicht kann das euch weitere gute Tipps geben? LLLiebe Grüße Biggi