Mitglied inaktiv
Mein 1. Kind hatte eine Kuhmilchunverträglichkeit. Sie hatte Blut im Stuhl, nach einem Jahr milchfreier Ernährung durfte ich ihr wieder Milchprodukte geben. Was ich im Nachhinein feststellte: Der Übergang vom Kindspech auf den Muttermilchstuhl hat nich richtig geklappt (von schwarz auf grün und schleimig, aber Hebamme sagte damals nicht schlimm), sie hatte von Anfang an Gewichtsstörungen, im 3. Monat ging das mit dem Blut los, im 5. Monat hat dann endlich jemand erkannt was los ist mit dem Kind. Sowohl mein Kind als auch ich haben jetzt bei übermäßigem Genuß von Milchprodukten Magen-Darm Probleme (Durchfall, Arzt meinte Laktoseintoleranz) Ich habe jetzt ein 2. Kind bekommen, sie ist jetzt 12 Tage alt, ich habe erstmal beim Stillen die Milchprodukte weggelassen, Eva entwickelt sich sehr gut, hat jetzt auch schon gut zugenommen, der Übergang auf Muttermilchstuhl hat geklappt (gelb), sie trinkt ruhiger und besser, ist ein ausgeglichenes Kind. Kann ich durch das Weglassen von Milchprodukten Mangelerscheinungen haben (oder mein Kind?) Wann sollte ich jetzt Milchprodukte probieren? Oder erstmal weglassen? Vielen Dank für Ihre Meinung Susanne
Liebe Susanne, es gibt nur sehr wenige Krankheiten, bei denen ein (vorübergehendes) Abstillen erforderlich ist. Im Gegenteil, in den meisten Fällen ist es sogar sehr sinnvoll, wenn die Mutter weiter stillt, denn durch die Muttermilch bekommt das Baby maßgeschneiderte Antikörper gegen die Erkrankung, unter der die Mutter leidet und wird so vor einer Ansteckung geschützt beziehungsweise, falls es sich doch anstecken sollte verläuft die Erkrankung in der Regel leichter. Wird das Stillen unterbrochen, kann das Kind unter Umständen sogar eher erkranken, da ihm die Antikörper aus der Muttermilch fehlen. Eine Ansteckungsgefahr über die Muttermilch gibt es nur bei ganz wenigen Krankheiten (z.B. HTLV 1), die meisten Viren und Bakterien durch Einatmen, über die Nahrungsaufnahme oder durch Haut und Schleimhautkontakt übertragen werden. Gute Hygiene ist deshalb sehr wichtig, um die Ansteckungsgefahr für das Kind zu verringern (häufiges Händewaschen, eventuell Mundschutz usw.). Bei den meisten Infekten der Atemwege, Harnwege oder des Magen Darm Traktes kann deshalb ohne Unterbrechung weitergestillt werden. Insbesondere bei viralen Darminfekten sollte weiter gestillt werden, da in diesem Fall die Vorteile für das Kind besonders ausgeprägt sind. Auch Virusinfektionen wie Grippe und Erkältungskrankheiten sind kein Grund für eine Stillpause. Das Kind wird durch spezifische Antikörper geschützt und das Stillen erleichtert außerdem der Mutter die Versorgung des Kindes. Eine Magen Darm Grippe der Mutter führt auch nicht zu einer Verschlechterung der Milchqualität. Ehe sich die Zusammensetzung der Milch durch Unterernährung verändert müsstest Du über einen extrem langen Zeitraum absolut unterversorgt sein. Untersuchungen an der Milch von Müttern aus Flüchtlingslagern in Afrika zeigen, dass sich die Milch dieser Frauen nicht sehr von der von gut ernährten Frauen unterscheidet. Deine Milch ist auch in keinem Fall "virenbeladen" durch die Magen Darm Grippe, diese Viren werden nicht über die Muttermilch weitergegeben, aber deine Milch gibt deinem Kind Antikörper, die es vor der Erkrankung schützen oder zumindest den Verlauf mildern helfen, falls es sich doch anstecken sollte. Achte im Fall einer Ansteckung vor allem darauf, dass Du genügend Flüssigkeit zu dir nimmst, damit Du nicht austrocknest. Eine Elektrolytlösung ist sicher auch sinnvoll, sprich darüber mit deinem Arzt. Ich hoffe, Du bleibst verschont. LLLiebe Grüße, Biggi
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