Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchüberproduktion, Baby schon 7 Monate

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchüberproduktion, Baby schon 7 Monate

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Hallo Biggi, ich habe, wie damals bei meinem Sohn (4 1/2 Jahre), ein Milchüberproduktion. Alle Versuche, die Milchmenge etwas zu reduzieren scheitern. Ich trinke schon seit Wochen regelmäßig über den Tag verteilt eine Kanne Salbei-/Pfefferminztee (Mischung), nehme Phytolacca (nur abends, mind. eine halbe Stunde nach der letzten Tasse Pfefferminztee) und trage 24 Stunden am Tag einen (gut sitzenden) BH. Den Versuch, durch Abstilltabletten die Milchmenge zu reduzieren habe ich 2 x bei meinem Sohn gemacht. Diesmal weigere ich mich standhaft, es noch mal zu versuchen, da ich aufgrund meiner Migräne dadurch fast komaartige Migräneanfälle bekomme. Meinen Sohn habe ich letztendlich 15 Monate, davon 7 Monate voll, gestillt. Irgendwann wurde es weniger. Diesmal ist es etwas schlimmer. Denn ich stille sie im Grunde immer noch voll (sie war am 26.02. 7 Monate alt), füttere aber seit ein paar Tagen Mittags etwas Brei. Die Breimengen sind allerdings noch so minimal, so daß sie danach immer noch die volle Milchmahlzeit trinkt. Wenn ich nicht ständig Brustentzündungen und Milchstaue hätte, wäre es ja auch nicht so schlimm, aber ich schleppe mich wirklich nur von einem Stau in den nächsten. Ich habe nicht mehr mitgezählt, wieviele Entzündungen und Staue ich schon hatte. Aber auf jeden Fall 3 Entzündungen (mit 40,8 °C Fieber; es waren aber vermutlich mehr)und 6 - 7 (auch eher mehr) Staue. Mittlerweile habe ich ständig ein Pumpe hier, da ich mind. 1x in der Woche etwas abpumpen muß, um einen neuen Stau zu vermeiden. Meine Tochter schafft es nicht, so viel Milch zu trinken, daß ich ohne Probleme durch die Woche komme. Und sie ist wirklich kein schwächliches Kind (bei der U5 im Januar: 8.810 g u. 72 cm). Hast Du noch irgendeinen Tipp, den ich befolgen könnte???? Vor allem diese Sprüche aus meiner Umwelt: "Warum stillst Du nicht einfach ab, wenn Du so viel Probleme hast?" "Gibt Dir das irgendwas, wenn Du so lange stillst?" Was soll ich denn tun???????? Ich will NICHT komplett abstillen, ich will nur die Milchmenge reduzieren! Hat vielleicht auch irgendeine Mutter schon dieses Problem gehabt und erfolgreich behandelt?? Vielen Dank schon mal im voraus!! Liebe Grüße, Ella


Biggi Welter

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? Liebe Ella, zuviel Milch kann sehr nervend sein, doch Abstillmedikamente sind da nicht unbedingt die Lösung, denn die Nebenwirkungen sind - wie Du selbst bereits erlebt hast - nicht zu unterschätzen. Wenn Du homöopathisch vorgehen willst, ist es nicht zweckmäßig gleichzeitig mit Tees zu arbeiten, insbesondere Pfefferminze verträgt sich nicht mit Homöopathie, auch wenn Du einen Abstand von einer halben Stunde oder länger einhältst. Ansonsten hat es sich bewährt, die Brust immer dann, wenn sie zu spannen beginnt und dein Kind nicht trinken kann oder mag gerade so weit auszustreichen oder vorsichtig abzupumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr ausstreichen, sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Du brauchst deine Trinkmenge NICHT einzuschränken, sondern kannst und sollst weiterhin entsprechend deinem Durstgefühl trinken. Ehe deine Milchmenge durch Einschränken der Flüssigkeitszufuhr nachlässt ist dein Kreislauf am Boden und Du hast tierische Kopfschmerzen. Es hat sich allerdings als sinnvoll erwiesen, den Kochsalzkonsum in der Abstillperiode einzuschränken. Bei Frauen, die mit immer wiederkehrenden Stauungen und Brustentzündungen zu kämpfen haben, kann es helfen, die Ernährung so umzustellen, dass alle gesättigten Fette durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich täglich ein Esslöffel flüssiges Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sinnvoll sein. Achte beim Einführen der Beikost darauf, dass Du wirklich die Menge nur sehr langsam steigerst, damit deine Brust viel Zeit hat, sich auf die Veränderung einzustellen. Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


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