Mitglied inaktiv
Mein Kind ist vor 3 Wochen als Frühchen geboren und liegt noch eine Weile in der Klinik. Ich hatte zwei Wochen lang Probleme mit der Milchkultur (Feiertage, zu viele Keime, etc.). Nun kann ich meine Milch immerhin 12 Std. lang aufheben und pumpe nun statt 5x täglich 6x (alle 4Std.)ab. Statt die Milchmenge zu steigern, hat sie sich aber eher gesenkt (von vorher 150 ml täglich auf gerade mal 120 ml). Das reicht leider nicht annähernd zur Ernährung des Kleinen (er bekommt 12x 15ml tägl.). Als Maßnahmen wende ich bisher an: 1l Milchbildungstee über den Tag verteilt, 2x Einreibung mit Milchbildungsöl, ich trage keinen BH mehr, weil ich mich damit eingeengt fühlte. Was kann ich noch tun, um die Milchbildung anzuregen?
? Liebe Mueli, eine Frühgeburt ist eine extreme Belastung für die Mutter und nicht immer kommt in dieser Stresssituation die Milchbildung gleich so in Gang, wie es wünschenswert wäre. Es wäre optimal, wenn Sie sich jetzt mit einer Stillberaterin vor Ort direkt in Verbindung setzen könnten, die Ihnen ausführlich erklärt, wie und womit Sie abpumpen können, um ein optimales Pumpergebnis zu erzielen und welche anderen Maßnahmen Sie ergreifen können, um die Milchbildung besser in Gang zu bekommen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss und der Erfolg beim Abpumpen hängt auch sehr stark von der verwendeten Milchpumpe ab. Nicht jede Pumpe passt zu jeder Frau und manche Pumpenmodelle sind schlichtweg ungeeignet für den ihnen zugedachten Zweck. Außerdem kann keine Pumpe der Welt die Brust einer Frau so gut stimulieren und entleeren wie ein effektiv saugendes Baby. Sie sollten in etwa so oft pumpen, wie ihr Baby trinken würden. Das bedeutet, dass zehn Mal pumpen in 24 Stunden sinnvoll ist. Nach Möglichkeit sollten Sie mit einer vollautomatischen Kolbenpumpe mit Doppelpumpset arbeiten. Das Doppelpumpen spart nicht nur Zeit, es regt auch die Milchbildung besser an. Pumpen diesen Typs gibt es in Deutschland nur von den Firmen Medela und Ameda. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen - unterbrechen zum Massieren der Brust - 5 Minuten pumpen - massieren der Brust - 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Wichtig ist auch, dass Sie sich jetzt nur noch um Ihr Baby und sich kümmern. Alles andere ist zweitrangig. Sollten Sie noch weitere Kinder haben, dann versuchen Sie, dass Sie alle Arbeit wie Kochen und Haushalt durch eine Haushaltshilfe erledigen lassen (sprechen Sie mit Ihrem Arzt, vielleicht kann er Ihnen eine Haushaltshilfe verordnen) und nutzen Sie die so gewonnen Zeit, um mit Ihren Kindern zusammen zu sein und sich auszuruhen. Es gibt von La Leche Liga eine schöne Broschüre über das Stillen von Frühgeborenen. Sie kann bei La Leche Liga, jeder LLL-Stillberaterin und hier im Onlineshop bestellt werden. Vielleicht finden Sie in diesem Heft noch weitere Tipps, die Ihnen helfen. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden. Eine Frühchenmutter braucht wirklich alle Hilfe und kompetente Unterstützung. Alles Gute für ihr Baby. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Versuchs mal mit Malzbier, und was bei mir auch geholfen hat (denn durch das abpumpen, wurde bei mir die Milch auch immer weniger) Trink einen Piccolo Sekt, und zwar der "Jules Mumm". Wurde mir von einer Hebamme empfohlen. Also ich habe ein Gläschen getrunken und Nachts sprieste die Milch nur so. Gute gelingen. LG Silke
Mitglied inaktiv
Herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Hier hat sich bisher wirklich kein Mensch um mich gekümmert. Meine erste Pumpe war aus der Apotheke, ein Alptraumteil von Russka, das mir Schmerzen verursachte. Nun habe ich zwei elektr. Pumpen von NUK und ab demnächst eine Handpumpe von Avent Isis. Meinen Krankenkassenanteil habe ich für die eine NUK-Pumpe leider schon verbraucht. (Musste schnell gehen wegen Feiertagen.) Ich wohne hier in der Gegend von Kaiserslautern (PLZ 67...) und bin natürlich im Moment auch nicht sehr mobil. Von einer Stillberaterin hier habe ich noch nichts gehört. Das ist hier ein bisschen die Diaspora der modernen Geburtshilfe. Aber Jammern hat keinen Zweck, sonst nehmen die Depressionen überhand und damit ist dem Kleinen ja auch nicht gedient.
? Liebe Mueli, bitte wenden Sie sich so rasch wie möglich an Maike Reickmann Meyn Tel.: 0631-3504523 (Anrufberantworter, es wird sicher zurückgerufen). Maike ist LLL-Stillberaterin und Hebamme und wird Ihnen kompetent weiterhelfen können, auch mit dem Problem der Pumpenverordnung. Allerdings macht Maike in ihrer Eigenschaft als LLL-Stillberaterin keine Hausbesuche, sondern nur als Hebamme. Sagen Sie Maike einen Gruß von mir. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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