Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milcheiweißunverträglichkeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milcheiweißunverträglichkeit

Mitglied inaktiv

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Meine Tochter, jetzt fast 6 Monate, hat eine Milcheiweiß- und Sojaeiweißunverträglichkeit. Weiß es aber erst seit dieser Woche. War mit ihr beim Arzt, weil sie in der Nacht immer aufschrie und ich sie kaum beruhigen konnte, dann kamen stinkende, sehr laute Winde. Musste sie meistens anlegen, dass sie sich entspannte und die Winde kamen. Hab aber schon zufüttern angefangen und natürlich nich HA-Sachen verwendet. Wie schlimm ist das? Und muss ich jetzt tatsächlich auf Milchprodukte, etc. verzichten solange ich stille? Vielen Dank!!!!


Biggi Welter

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Liebe Juni Sonnenblume, es gibt Kinder, die auf kleine Eiweißbestandteile, die aus der Nahrung der Mutter in die Muttermilch übergehen reagieren. Am häufigsten sind Reaktionen auf Kuhmilch, Soja, Fisch. Diese besonders empfindlichen Kinder können tatsächlich von einer Diät der Mutter profitieren. Ob auch Ihr Kind zu diesen seltenen Fällen gehört, kann ich nicht sagen. Eine Auslassdiät unter fachlicher Aufsicht - damit es bei Ihnen nicht zu Mangelerscheinungen kommt, kann ein Weg sein, es herauszufinden. Wenn einer Frau geraten wird, auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte zu verzichten, dann sollte immer eine entsprechende Ernährungsberatung dazu gehören, um eben Mangelerscheinungen zu vermeiden. Milch ist in unserer Kultur ein wichtiges Nahrungsmittel und es einfach komplett wegzulassen ohne der Frau Alternativen anzubieten ist nicht gerade empfehlenswert. In der Stillzeit ist der Kalziumbedarf der Frau erhöht. Braucht eine nichtschwangere und nicht stillende Frau etwa 800 mg Kalzium pro Tag, so sind es bei einer stillenden Frau etwa 1200 mg pro Tag. Diese Differenz kann durch entsprechende ausgewählte Ernährung gedeckt werden, vorausgesetzt, die Frau weiß, was sie dabei essen sollte. Studien haben ergeben, dass eine Versorgung über das notwendige Maß hinaus keine positive Wirkung auf das Skelett der Frau haben. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt und nicht nur Milch ist ein Kalziumlieferant. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). Am besten wenden Sie sich wirklich an eine entsprechend ausgebildete Ernährungsberaterin und besprechen Ihren Speiseplan. Außerdem sollte doch einmal ausprobiert werden, ob die Verbesserung des Hautbildes tatsächlich auf das Weglassen der Kuhmilch zurückzuführen ist oder es sich nicht einfach um ein zufälliges Zusammentreffen handelt. LLLiebe Grüße Biggi


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