Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mein Sohn stillt sich selbst ab????

Frage: Mein Sohn stillt sich selbst ab????

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich wende mich zum 1. Mal an Euch. Mein Sohn ist jetzt 8 Monate und seit gestern möchte er nicht mehr an meiner Brust trinken. Wir hatten bis jetzt eine schöne Stillzeit. Im Moment sieht es so aus, daß er 3 Breimahlzeiten bekommt und ich ihn morgens immer gestillt habe.....Seit gestern und eben gerade wieder beißt er in meine Brustwarze (mit seinen 2 Zähnen) und lacht mich an, dreht dann den Kopf weg, als ich es nach dem Wickeln nochmals probiert habe, das gleiche nochmal,nur drehte er den Kopf noch schneller zur Seite. Gestern hat er noch eine Brust leer getrunken, da war er aber noch müde und quengelig......nach seinem Restschlaf hat er mich dann auch mit seinen Zähnen nur festgehalten und mich angelacht und angeschäkert..... Ich hab mich heute jetzt schon nach Fertigmilch umgeschaut, denn ich denke er braucht ja auf alle Fälle einen Milchersatz, aber ich werde aus dem ganzen Angebot einfach nicht schlau.... was soll ich nehmen, was soll ich tun??? Und außerdem bin ich echt traurig, ich weiß auch, daß das sicher normal ist, aber ich hätte ihn so gerne lange gestillt - auch auf die Breimahlzeiten hat er razfaz umgestellt, sogar nur aus eigenem purem Interesse - will auch schon alles mitessen.... Tja, so solls wohl sein.... Für etwas Hilfe, vorallem in Bezug auf guten Muttermilchersatz wäre ich sehr dankbar. LG und Danke schon mal PS. er trinkt auch echt gerne aus dem Glas und auch zum richtig Durstlöschen aus der Flasche Wasser mit einem winzigen Schuß Saft, das mag er sehr gerne und die Flasche stand heute morgen noch von heute Nacht neben uns aufm Tischchen...... nach unserem Stillversuch wollte er eindeutig diese haben.....


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Ranja, es ist sehr ungewöhnlich, dass sich ein acht Monate altes Baby selbst abstillt, denn in aller Regel stillt sich ein Kind nicht vor dem ersten Geburtstag selbst ab. Kinder in diesem Alter streiken eher mal an der Brust. Für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, ao dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. Aus Ihrem Beitrag entnehme ich, dass Sie gerne noch weiter stillen möchten, deshalb gebe ich Ihnen hier einige Tipps, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben. Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. Sollte Ihr Kind sich nicht nochmals an die Brust führen lassen, braucht es in der Tat einen Ersatz für die Muttermilch. Pre-Nahrung ist die künstliche Säuglingsnahrung, die der Muttermilch am weitesten angenähert ist und die - wie Muttermilch - nach Bedarf gegeben werden kann. Pre-Nahrung kann das gesamte erste Jahr hindurch verwendet werden. 1er-Nahrung zählt ebenfalls als sogenannte Anfangsnahrung, sollte aber nicht nach Bedarf gegeben werden. Die Folgenahrungen oder 2er-Nahrungen sind aus ernährungsphysiologischen Überlegungen heraus überflüssig und zudem nicht als alleinige Milchnahrung ausreichend. Von ihrer Zusammensetzung her erfordern sie, dass das Kind bereits Beikost erhält. Wenn überhaupt eine solche Nahrung gegeben wird, dann frühestens wenn das Kind zwei Beikostmahlzeiten erhält. Falls Ihr Baby allergiegefährdet ist, sollten Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt sprechen, ob eine HA-Nahrung sinnvoll wäre. Allerdings ist es unter den Experten umstritten, ob eine HA-Nahrung ab der Einführung der Beikost noch Sinn macht. Ich hänge Ihnen noch einen Artikel einer Kollegin an, die sich mit den unterschiedlichen Arten künstlicher Säuglingsnahrung beschäftigt. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU-Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: · Säuglingsanfangsnahrung · Folgenahrung · Antigen-Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre-Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre-Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er-Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre-Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen-reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).


Mitglied inaktiv

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Meine 7 MOnate alte Tochter mag auch nicht mehr gestillt werden, sie lacht mich viel an. Stille sie noch morgens, aber viel kommt da nicht bei rum, da sie mich nur angrinst. Ich denke schon, dass er sich vielleicht 'abstillt'.


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