Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mal ne ganz andere Frage

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Mal ne ganz andere Frage

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Mich würde interessieren,wie und wo man die Ausbildung zur Stillberaterin machen kann. Ich habe meine E-Mail Addy hinterlegt,falls Sie mir darüber antworten möchten. LG v.Peggy


Biggi Welter

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? Liebe Peggy, der Begriff Stillberaterin ist nicht gesetzlich geschützt, was in gewisser Hinsicht ein Problem ist. Ohne eine Ausbildung würde ich jedoch niemandem empfehlen in der Stillberatung tätig zu werden. LLL-Stillberaterin, Stillberaterin der AFS oder Still- und Laktationsberaterin IBCLC darf sich allerdings nur nennen, wer auch die entsprechende Ausbildung und Prüfung hat. La Leche Liga-Stillberaterinnen haben eine Tradition, die ihren Ursprung in einer Zeit hat, als Mütter noch selbstverständlich stillten und einander Unterstützung in der Kunst des Stillens gaben. La Leche Liga-Stillberaterinnen sind der tragende Teil einer Organisation die weltweit als Autorität auf dem Gebiet des Stillens anerkannt ist. Heute sind über 9000 LLL-Beraterinnen in über 70 Ländern dieser Erde tätig. Die Publikationen der La Leche Liga International erscheinen in 28 Sprachen. Um den verschiedenen Anforderungen der Mutter-zu-Mutter-Stillberatung gerecht zu werden, ist eigene Still- und Muttererfahrung notwendig. Deshalb gehört zu den Voraussetzungen, dass das älteste Kind mindestens neun Monate alt ist. Eine Bewerberin sollte sich mit den Vorstellungen der La Leche Liga, wie sie im `Handbuch für die stillende MutterA dargestellt sind, identifizieren. Sie sollte Zeit haben, anderen Müttern ehrenamtlich zu helfen. Alle LLL-Beraterinnen arbeiten ehrenamtlich. Besonders wichtig ist uns, dass die Bewerberin Mutter-Kind-Trennungen in der frühen Entwicklungsphase ihres Kindes weitestgehend vermeidet und ihr Baby im ersten Lebenshalbjahr keine regelmäßige Flaschennahrung erhalten hat. Die Ausbildung der La Leche Liga Stillberaterin beinhaltet einen persönlichen Briefwechsel mit einer Ausbildungsleiterin und ist eng verknüpft mit der Mitarbeit in einer La Leche Liga Stillgruppe, sowie der Betreuung durch deren Stillberaterin. Selbstverständlich wird erwartet, dass sich eine LLL-Beraterin auch nach Abschluss ihrer Ausbildung weiter fortbildet (z.B. durch die Teilnahme an Regional- und Jahrestreffen der LLL). Wenn Sie sich eingehender dafür interessieren, sollten Sie Kontakt mit einer LLL-Beraterin in Ihrer Nähe aufnehmen. Der Vollständigkeit halber möchte ich noch die beiden anderen Stillberaterinnen-Ausbildungen erwähnen, die es in Deutschland gibt: AFS-Beraterinnen sind ebenso wie LLL-Stillberaterinnen ehrenamtlich tätige Stillberaterinnen, die ihre Ausbildung bei der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen gemacht haben (www.afs-stillen.de) und Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC sind professionelle Stillberaterinnen (d.h. ihre Beratungen sind kostenpflichtig), meist mit medizinischem Grundberuf, die entweder in Kliniken oder in freier Praxis arbeiten und ein internationales Stillberaterexamen abgelegt haben. Informationen über die Ausbildung zur Still- und Laktationsberaterin IBCLC gibt es im Internet unter www.stillen.org. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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