Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, Meine Tochter ist jetzt zwei Wochen alt und nach anfänglichen Schwierigkeiten (wunde Brustwarzen) klappt es mit dem Stillen immer besser. Allerdings bereitet mir ihr Essensrhythmus ein bisschen Sorge. Der sieht so aus, dass sie tagsüber ca. alle zwei bis drei Stunden Hunger hat, manchmal aber auch vier bis fünf Stunden verschläft. Gegen Nachmittag/Abend setzt dann die große "Freßphase" ein, in der sie alle 1,5 Stunden oder öfter gestillt werden will. Ablenken hilft nur kurzzeitig und sie scheint auch wirklich Hunger zu haben (trinkt eifrig für ca. 15 Minuten). Irgendwann gegen Ende dieser Phase wird sie dann zunehmend quengelig, will entweder endlos weitertrinken (40-45 Minuten) oder nuckelt nur noch vor sich hin und schläft schließlich ein. Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich völlig erschöpft und mag mein Kind und das Stillen nicht mehr leiden. Dann schläft sie ca. fünf bis sechs Stunden durch und ich wache am Morgen mit praller Brust auf und hoffe auf die nächste Mahlzeit. Das ist auf Dauer einfach sehr aufreibend, zumal es auch heißt, dass nachts mehrfach gewickelt werden muss, was weder ihr noch uns Spaß macht. Meine Frage wäre nun: sind das normale Anfangsschwierigkeiten, die sich irgendwann von alleine legen? Oder läuft irgendetwas bei den Mahlzeiten falsch? Sie trinkt sehr energisch und gedeiht auch gut (normale Gewichtszunahme), wirkt auch sonst sehr ausgeglichen. Meine Nachsorgehebamme rät dazu, die Abstände zwischen den Mahlzeiten allmählich zu vergrößern, aber das geht nur begrenzt (mein Mann lenkt sie zwar geduldig ab, aber irgendwann ist damit auch Schluß, und je länger man sie warten lässt, um so gieriger und hektischer trinkt sie). Außerdem soll ich sie in den längeren Schlafphasen zum Füttern wecken, was aber daran scheitert, dass erstens ich selbst zu diesem Zeitpunkt meist völlig erschöpt schlafe und zweitens die Kleine praktisch nicht wachzukriegen ist (selbst Wickeln und Ausziehen hilft nicht). Ich hoffe auf einen guten Tipp oder zumindest ein paar tröstliche Worte Ihrerseits. Vielen Dank und herzliche Grüße
? Liebe Mousseaucholcolat, Ihr Baby ist zwei Wochen alt und verhält sich, wie ein zwei Wochen altes Baby. Sie machen nichts falsch! Falsch ist allerdings der Rat, in dieser Situation das Kind hinzuhalten und ihm einen Rhythmus aufzudrängen. Daraus kann sich eine Vielzahl neuer Probleme ergeben und Sie machen sich und dem Kind das Leben schwer. Stillen Sie Ihr Kind nach Bedarf und ohne Blick auf die Uhr. Schauen Sie doch mal in eine Stillgruppe, dann werden Sie sehen, dass Ihr Kind sich nicht „unnormal“ verhält und Sie bekommen neben guten Tipps auch noch moralische Unterstützung. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Die Kollegin kann sich dann auch gleich anschauen, was Sie tun können, um wunde Brustwarzen zu vermeiden bzw. abheilen zu lassen. Lassen Sie sich und Ihrem Kind Zeit, sich an diese neue Welt zu gewöhnen. Das Leben mit einem Neugeborenen ist aufregend und bringt so viel Neues, dass es nicht umsonst die Einrichtung des Wochenbetts gibt, als Zeit in der sich Mutter und Kind aneinander gewöhnen können und sich nicht nur das Stillen einspielen kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Deine Hebamme erzählt dir nichts Gutes, wenn sie sagt, du sollst die Abstände zwischen den Mahlzeiten verlängern. Das ist UNSINN! Babys sollen nach Bedarf gestillt werden und das wissen sie alleine am besten, wie oft das ist (auch wenn wir uns manchmal wundern, weil die letzte Mahlzeit doch gerade erst beendet schien). Deine Maus ist außerdem noch sehr klein und es ist viel, viel, viel zu früh für Disziplinierungsversuche jeglicher Art. Mein Sohn hat in fast 9 Monaten, die er voll gestillt wurde, immer nur 2-3 Stunden Abstand zwischen den Mahlzeiten gehabt, oft auch weniger (und auch nachts!). Bei so einem kleinen Baby wie deiner Tochter gehört das nächtliche Wickeln noch dazu. Das gibt sich nach einiger Zeit, aber bis dahin müsst ihr einfach durchhalten. Lass dich nicht verunsichern. Ich habe den Eindruck, das läuft doch ganz gut bei euch! Wenn es dir mal alles zuviel wird, denke dran, nichts währt ewig. Es ist eine Zeit in deinem/eurem Leben, die jetzt sehr anstrengend ist, aber nächstes Jahr um diese Zeit lachst du schon darüber ... Alles Gute und schöne Weihnachten, Agnetha
Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, Vielen Dank für die aufmunternden Worte. Ich habe ja selbst das Gefühl, dass das Stillen am besten klappt, wenn ich die Kleine einfach machen lasse. Allerdings hat meine Hebamme heute das Kind gewogen und meinte, 160 g Gewichtszunahme in 9 Tagen wären sehr wenig (sie ist jetzt 16 Tage alt und wiegt 3360 g, Geburtsgewicht war 3210 g). Deshalb sollte ich die Abstände vergrößern, weil die Brust sonst nicht genug Zeit hätte, um Milch nachzuproduzieren. Und außerdem viel Fencheltee trinken, um die Milchproduktion zu steigern. Jetzt bin ich wieder verunsichert. Ich glaube eigentlich nicht, dass ich zu wenig Milch habe (morgens, nach der längeren Pause von 4 bis 5 Stunden, tropft sie schon aus der Brust). Im Moment trinkt die Kleine sich immer an einer Brust satt, bis sie eindöst; bei der nächsten Mahlzeit lege ich sie dann an der anderen Seite an. Wäre es sinnvoller, die Brust während der Mahlzeit zu wechseln? Die Brustwarzen sind inzwischen übrigens fast ganz abgeheilt - das Stillen könnte fast Spaß machen, wenn nicht alles so verunsichernd wäre... Vielen Dank und Grüße.
? Liebe Mousseauchocolat, sorry, aber die Hebamme braucht dringend eine Fortbildung in Sachen Stillen:-( Die Brust ist keine Flasche, die erst wieder nachgefüllt werden muss, sondern die meiste Milch wird beim Stillen gebildet. Deshalb ist es absolut kontraproduktiv die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten zu verlängern!!!!!!!. Außerdem komme ich bei den Gewichtsangaben nicht klar. Die Gewichtszunahme wird ausgehend vom niedrigsten Gewicht berechnet, nicht vom Geburtstgewicht. Wenn ich also davon ausgehe, dass die Kleine mindestens 100 g abgenommen und dann ab dem dritten bis fünften Tag wieder zugenommen hat, kommen wir auf etwa 250 g in etwa 12 Tagen und das ist zwar nicht übermäßig viel aber ausreichend. Ich kann Ihnen wirklich nur dringend raten, sich schnellstmöglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Vielen Dank (auch an Agnetha) für die Aufmunterung! Die Kleine hat (mit fast stündlichem Stillen) über Weihnachten reichlich zugenommen und pendelt sich jetzt von ganz alleine langsam auf größere Abstände ein. Meine Hebamme ist damit glücklich und ich auch ;-) Werde aber dennoch mal mit der Stillberaterin Kontakt aufnehmen - falls es wieder Krisen gibt. Danke und ein gutes neues Jahr!
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