Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mag keinen Brei!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Mag keinen Brei!

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Hallo Biggi, mein Sohn Lukas ist jetzt 7,5 Monate alt und mag überhaupt keinen Brei mehr (er hat für ca. 3 Wochen Mittags einen Gemüsebrei gegessen, den er aber jetzt komplett verweigert. Was er jedoch liebend gerne ißt, sind stückige bzw. feste Lebensmittel. Momentan sieht sein Ernährungsplan folgendermaßen aus: ca. 0.30h Stillen ca. 5.00h Stillen ca. 8.30h Stillen, danach noch eine halbe Scheibe Dinkelbrot mit Butter oder Obstmus ca. 12.30h Gemüsestückchen (Karotte, Brokkoli, Kürbis, Kartoffel), dazu trinkt er Wasser ca. 15.00h Stillen, danach noch eine halbe Banane oder geriebenen Apfel,Birne ca. 18.00h Stillen, danach wieder Brot mit Butter. Zwischendurch lutscht er liebend gerne an einem Stück Breze (vorallem im Kinderwagen), schluckt dabei auch die größten Stücke runter ohne mit der Wimper zu zucken. Ich bin mir ziemlich unsicher mit seiner Ernährung, da er ja noch sehr jung ist, aber er sieht halt alles beim großen Bruder und möchte halt dann auch mitessen. Auf was sollte ich denn achten? Vertragen tut er bis jetzt alles, mit Weizen sollte man ja eigentlich bis zum 10.LM warten, da er es jetzt ja schon bekommen hat, kann ich dies beibehalten oder sollte ich trotzdem noch auf eine Weizenfreie Ernährung achten. Was könnte ich ihm denn sonst noch anbieten (er hat noch keinen einzigen Zahn). Kann ich ihm denn z.B. selbstgemachte Dinkelspätzle geben? Vielleicht hast du noch ein paar Tips für mich. Was ist mit seinem Eisenspeicher, da ich ihm ja schlecht Fleisch geben kann, er ißt wircklich absolut nichts püriertes oder breiiges? Vielen Dank für deine Antwort Gruß Tina


Biggi Welter

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Liebe Tina, es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, dass sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Weizen ist ein Getreide, das relativ allergen wirkt und gerade von jüngeren Babys oft nicht vertragen wird. Die anderen Brotgetreide sind in aller Regel kein Problem, achte aber bei den Sätzle darauf, dass kein Salz zugefügt ist. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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