Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Luft ohne Ende

Frage: Luft ohne Ende

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi, unser Sohn ist jetzt 2 Wochen alt und ich stille ihn voll. Er hat pro Stillmahlzeit mehrere Bäuerchen. Manchmal kommt sogar nach 1/2 Stunde noch eins. Oder es kommt keine Luft sondern einfach nur so Milch raus. Und pupsen muß er auch ganz viel (der Bauch ist aber nicht/kaum aufgebläht). Sobald mein Milchspendereflex einsetzt (nach 3x Saugen) spritzt bei mir die Milch erstmal einige Minuten lang raus. Das ist ihm zu schnell/zu viel und er hebt den Unterdruck beim Saugen oft auf. Manchmal geht er auch ein paar Sekunden von der Brust weg (bis es etwas weniger spritzt?) und saugt dann wieder. Oft schreit er auch. Ob er sich über den schnellen Milchfluß beklagt oder schon das erste Bäuerchen hat, weiß ich auch nicht. Was kann ich nur tun, daß er nicht so viel Luft schluckt? Gibt es eine Stillposition, die helfen könnte? Hast Du irgendwelche anderen Tips? Bei unserem ersten Kind hatte ich kaum mit Bäuerchen und Pupsen zu tun. Jetzt bei unserem Sohn ist es echt extrem. Liebe Grüße, Bienchen


Biggi Welter

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? Liebe Bienchen, Vielleicht versuchst Du es einmal mit den folgenden Tipps, die sich bei einem starken Milchspendereflex bewährt haben: Nimm das Baby von der Brust sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und stille erst nach ein bis zwei Minuten weiter, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das `Berg-auf-StillenA. Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. In jedem Fall ist es günstig, dass Du dich einmal direkt an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind sehen kann. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls `KosmetikA betreiben, aber nicht wirklich helfen. Leider wird der Einfluss der Ernährung der Frau auf das Baby fast immer maßlos überschätzt. Also jetzt bitte keine absolut eingeschränkten Diäten, solange nicht die Anlegetechnik und das Saugverhalten überprüft sind. Allerdings sollte der Einfluss von Tees wie Milchbildungstee, Fencheltee usw. nicht unterschätzt werden. Nicht wenige Kinder reagieren genau auf diese Teemischungen - vor allem wenn mehr als zwei bis drei Tassen täglich getrunken werden - mit massiven Bauchproblemen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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... vielleicht kannst Du mir noch ein paar Tips geben, was zu Blähungen führen kann. Das Baby und ich haben nämlich Blähungen. Das kommt bestimmt (auch) irgendwie vom Essen.


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