Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Welter und Stillende Ich wollte Sie fragen, ob Sie meine Meinung und Erfahrung teilen? Nämlich, ob langzeit bzw. von selbst abgesillte Kinder (wo die Mamis ebenso gerne stillen) einfach glücklichere Kinder werden? Ich mache zur Zeit und machte bei meinen Kindern folgende Erfahrung, dass die Kinder so stark nach der Brust verlangen und es ihr großes Glück ist, an der Brust zu trinken. Irgendwann trank meine Tochter (heute 4) immer weniger und seit einem Jahr ist sie abgestillt. Sie ist ein so selbstbewusstes fröhliches Kind, gewiss auch mit Kanten, aber so stabil in sich selbst. Anders mein Sohn, den ich noch stille. Er (18 Monate) brauchte von Anfang extrem viel Zuwendung und die Brust. Und ich frage mich, was aus solch einem Kind werden würde, wenn er keine Brust und so viel Zuwendung bekäme. Wenn man also beobachten kann, wie sehr Kinder die Brust brauchen - als Symbol und Ausgangspunkt aller Liebe und Zuwendung - dann ist doch die Frage berechtigt, ob es nicht veranwortungslos und von Flaschenmamis egoistisch ist, wenn sie ihr KInd nicht stillen (von Fällen abgesehen, wo es wirklich nicht geht)??? Ich weiss, das klingt radikal, aber wer einmal gesehen hat, wie ein Kind nach der Brust verlangt und sich selig in sie gräbt, der kann nicht verstehen, wie andere dies ihrem Kind verweigern? Riskieren wir dadurch nicht, dass später viele Kinder in ihrer Oralen Phase gestört und Ersatzbefriedigungen suchen, weil ihr Urbedürfnis nicht gestillt wurde?? Teilen Sie meine Meinung und Erfahrung? Danke Sarah mit Rebecca und Vinzenz
? Liebe Sarah, ich halte es für sehr gefährlich, so pauschal zu vertreten, dass das Glück und die Entwicklung des späteren Lebens eines Menschen so entscheidend von einem einzigen Aspekt bestimmt werden könnten. Stillen ist ohne Frage gut und wichtig, aber es lässt sich sicher nicht am Stillen festmachen, ob ein Mensch zu einer stabilen und in sich ruhenden Person heranwachsen wird. Da spielen unzählige andere Faktoren ebenfalls eine Rolle. Welche Bürde laden wir Eltern auf, die ein Kind haben, das – aus welchen Gründen auch immer – nicht gestillt werden konnte, wenn wir die These vertreten, dass ein nicht oder nicht lange genug (wie auch immer man dies auch definieren mag) gestillt wurde, müsse zwangsläufig unglücklicher werden. Schon alleine eine solche Behauptung setzt Eltern unter einen so immensen Druck, dass ich die Beziehung zum Kind und damit seine Entwicklung für gefährdet halte. Oder andersherum: Stillen oder langes Stillen sind weder eine Garantie noch ein Freibrief dafür, dass ein Kind in optimalen Bedingungen aufwächst. Ich denke, dass wir alle hier sehr vorsichtig sein müssen. Eine gute Beziehung zum Kind und eine glückliche Kindheit hängen nicht alleine vom Stillen ab. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Sarah, ich bin zwar nicht Biggi, aber ich teile Deine Erfahrung. Meine Lütte ist viereinhalb, und sie genießt ihre Mumi noch sehr - gleichwohl sie im Brustton der Überzeugung sagt, an ihrem fünften Geburtstag würde sie das nimmer brauchen. (das will ich sehen......) Zu Hause hab ich irgendwo einen Text über Ersatzbefriedigung Nichtgestillter im Erwachsenenalter, und auch wenn ich hier keine Studie kenne, und man vermutlich auch keine machen kann, so bin ich doch fest davon überzeugt, dass es so ist: Nichtgestillte Kinder suchen nach Ersatz. Mir hat meine superliebe superklasse Stillberaterin gesagt: ein Bedürfnis, das gestillt wird, verschwindet. Ein Bedürfnis, das nicht gestillt wird, verändert sich und kommt wieder und wieder. und das klingt nicht nur logisch, das meine ich auch beobachten zu können. insofern: wer auch immer mir sagt, das Stillen sei nicht gut in dem Alter, der läuft so gnadenlos auf. Ich verlange dann immer nach Beweisen. Fakt ist: mein Kind hat bis auf ein paar Erkältungen noch nie was gehabt (Ihr vorzeitig abgestillter gleichaltriger Kindergartenfreund hatte schon 8 Mittelohrentzündungen), und ich bin fest davon überzeugt, dass es ihr guttut. sie selbst übrigens auch, sie sagt: Mumi hat vitamine und ist gesund. Und sieht lecker aus (damit meint sie die Brust). Ein schlaues Kind - gestillte Kinder sind halt doch im Vorteil :-)) lg Doro
Mitglied inaktiv
hallo, und was macht ihr, wenn ein zweites kind kommt? eins links, eins rechts???? ich find stillen bei BABIES (!) auch wichtig, aber hallo, irgendwann muß man doch ein ende finden, braucht ihr nicht vielleicht die abhängigkeit eurer kinder für euch?!
Mitglied inaktiv
Sorry, aber was hat Stillen einen Kleinkindes damit zu tun, dass wir Mütter deren Abhängigkeit brauchen??? Mein Sohn WILL mit 16 Monaten noch (oder besser wieder) fast ausschließlich gestillt werden. Wenn wir mal den ganzen Tag unterwegs sind - wo es mit dem Stillen schwierig ist, weil er dazu eigentlich Ruhe, unser Sofa und ein Kuscheltuch braucht - dann isst er lieber stundenlang garnichts. Meinst Du nicht, dass es mir lieber wäre, wenn wir auch mal wieder problemlos länger unterwegs sein könnten? Ich könnte also gern auf seine Abhängigkeit verzichten, trotzdem würde ich ihn deshalb niemals mit Gewalt abstillen. LG platschi
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