Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Kann es sein, dass Lakritz abstillend wirkt? Ich habe in den letzten Tagen ziemlich viel davon gegessen und nun kommt meine Tochter viel häufiger, um zu trinken. Sie ist 3 1/2 Monate alt und ich denke nicht, dass es ein "klassischer" Entwicklungsschub ist. Bislang kam die Milch immer sofort nach dem Ansaugen, jetzt muss sie länger saugen, bevor sie trinken kann. Ist dass vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass die Milch zurückgeht? Was kann ich tun, damit ich wieder mehr Milch habe (außer häufig anlegen)? Hilft der Stilltee aus Fenchel, Anis, Kümmel, Brennnessel wirklich? Danke fürs Antworten! Andrea
? Liebe Andrea, ich finde mein schlaues Pflanzenbuch gerade nicht, aber ich habe irgend etwas im Hinterkopf, das Lakritze nicht in größeren Mengen gegessen werden sollte, aus verschiedenen Gründen. Falls Lakritze oder Süßholz milchreduzierende Wirkung hat, dann wird dies jedoch nicht auf Dauer sein und Du müsstest innerhalb von ein, zwei Tagen die Milchproduktion wieder ankurbeln. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse der Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um deine Babys und das Stillen. Milchbildungstee ist nicht notwendig und seine Wirkung konnte ohnehin nie wissenschaftlich bewiesen werden. Versteif dich aber nicht absolut darauf, dass es sich um einen Rückgang der Milch durch die Lakritze handelt, es kann auch ein Wachstumsschub sein, deine Tochter ist im passenden Alter dazu. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
... falls Du Dein schlaues Buch wieder findest, würde mich trotz aller Infos doch noch interessieren, was dort zum Thema Lakritz steht! LG Andrea