Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

kurze stillzeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: kurze stillzeit

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Hallo, meine Tochter ist 18 wochen. Sie ist 63 cm groß und wiegt 5580 g. Da sie leicht perzentielenflüchtig war habe ich vermehrt gestillt. Jetzt mag sie diesen 2 stunden rythmus nicht mehr und ich stille sie bei verlangen und nach jedem Schlaf. seit ca. 1 Woche trinkt sie nur ca. 5 Minuten eine Brust und die zweite möchte sie nicht mehr. An der 2. Seite trinkt sie schon immer selten. Kommt die reichhaltige Hintermilch sofort mit dem Milchspendereflex. der bei mir schon nach einigen Sekunden einsetzt? Und wenn sie so kurz trinkt reduziert dies die Milchmenge? Sonst ist mein Kind lebhaft und entwicklungsmässig ganz in Ordnung , findet auch mein KA. Kann ich etwas tun, damit sie länger an einer Brust trinkt? Vielen Dank


Biggi Welter

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Liebe sternßßß, die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant. Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken. Solange Ihr Baby gedeiht, ist es vollkommen unwichtig, ob es an einer oder beiden Brüsten trinkt. Es gibt keine feste und unumstößliche Regel, dass ein Kind immer an beiden Seiten trinken muss. Wichtig ist alleine das Gedeihen des Babys. Jedes Stillpaar muss herausfinden, was für die beiden am besten funktioniert. Auch gibt es Kinder, die schnell und effektiv trinken, da kann es tatsächlich sein, dass es nach einigen Minuten satt ist. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten melden Sie sich bitte noch einmal. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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