Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, Mit großem Interesse verfolge ich - soweit mich meine Tochter (3 1/2 Wochen) läßt - Eure Stillberatung. Unsere Saskia spuckt was das Zeug hergibt! Wir waren schon beim Kinderarzt, aber da heißt es, solange das Gewicht zunimmt, besteht kein Grund zur Besorgnis! Nur wenn sie bis zu einer Stunde nach dem Stillen am Spucken ist, kann ich sie unmöglich hinlegen, weil ich jedesmal Angst habe dass sie dabei erstickt! Natürlich lege ich sie schon gar nicht mehr auf den Rücken. Saskia liegt entweder auf der Seite oder auf Mammas Bauch! Außerdem schläft auch unsere Tochter ständig beim Stillen ein oder "nuckelt" irgendwann nur noch! Ich habe wirklich schon sovieles versucht und weiß bald keinen Rat mehr! Zumal die Nächte immer kürzer werden, weil nicht nur wir nicht mehr zum Schlafen kommen, sondern auch unsere Tochter fast ständig übermüdet zu sein scheint! Hoffentlich weißt Du einen Rat für mich! Und noch eine Frage, was hälst Du von dem Zugeben von Beruhigungstee's! Viele Grüße von Angelika und ihrer "Kotzmaus"
? Liebe Angelika, fangen wir von hinten an. Von Tee für Babys halte ich gar nichts. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Tee, Saft oder Wasser sind also überflüssig und erst mit dem Beginn der Beikost sollte parallel der Becher mit Wasser (dem optimalen Getränk für Kinder und Erwachsene) eingeführt werden. Sogenannter Beruhigungstee ist ebenfalls sehr kritisch zu betrachten. So lange das Kind gut gedeiht, genügend nasse Windeln hat (mindestens fünf bis sechs Wegwerfwindeln in 24 Stunden, diese Regel gilt aber nur, wenn das Kind ausschließlich Muttermilch erhält), in den ersten sechs Wochen mindestens zwei bis vier Mal täglich Stuhlgang hat (später sind seltenere Stuhlgänge normal) und mindesten 120 g die Woche durchschnittlich zunimmt, ist das Spucken kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist das Spucken ein Wäscheproblem („bitte das T-Shirt im Spuckdesign, dann fallen die echten Flecken weniger auf") und nach einiger Zeit wachsen die Babys aus dem Spuckalter heraus und die Waschmaschine muss nicht mehr so oft laufen. Wenn ein Baby spuckt, dann sieht es meist nach sehr viel mehr aus, als es tatsächlich ist. In der Mehrzahl der Fälle ist das Spucken nicht bedenklich und auch kein medizinisches, sondern ein Wäscheproblem. Wichtig ist in jedem Fall, dass darauf zu achten, wie sich das Kind sonst verhält und dass es genügend nasse Windeln hat. So lange ein Kind gut gedeiht und sich wohl fühlt, besteht wahrscheinlich kein Handlungsbedarf. Das Spucken ist für die Kinder in der Regel nicht unangenehm, auch wenn es uns Erwachsenen so vorkommen mag (wohl weil wir damit unsere eigenen Gefühle beim Erbrechen verbinden). Es kann verschiedene Ursachen dafür geben, dass dein Kind spuckt. Eine davon ist, dass es zu hastig trinkt, dabei viel Luft schluckt und deshalb vermehrt spuckt. In diesem Fall hilft es, wenn Du darauf achtest, dass dein Kind absolut korrekt angelegt ist und gut ansaugt, damit es möglichst wenig Luft schluckt. Zusätzlich solltest Du es immer wieder aufstoßen lassen. Eine andere Möglichkeit ist, dass dein Kind tatsächlich mehr trinkt, als sein kleiner Magen verkraften kann und es den „Überschuss" wieder hinausbefördert. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Du könntest versuchen, dein Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Ein allgemein eher sanfter Umgang mit dem Baby hat sich in vielen Fällen bewährt. Sonst bleibt nicht viel, außer abzuwarten, bis das Baby aus dieser Phase herausgewachsen ist. Nochmals: Ganz wichtig ist es, das Baby absolut korrekt anzulegen, damit es beim Trinken so wenig Luft wie möglich schluckt, denn Luft die nicht verschluckt wird, muss auch nicht wieder heraus. Wende dich deshalb am besten an eine Kollegin vor Ort, die sieht, wie Du anlegst und wie dein Kind trinkt. Aus dem was sie sieht, kann dir eine Stillberaterin dann gezielt Tipps geben, was Du tun kannst, um die Situation zu verbessern. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Angelika, ich hab auch so einen kleinen Spucker. Siehe mein Beitrag "Wachstumsschub" etwas weiter unten. Unser Bastian ist jetzt 8 Wochen und spuckt auch was das Zeug hält und das von Geburt an. Der Kinderarzt sagte uns das gleiche wie dir, solange er zunimmt kein Grund zur Besorgnis. Aber es ist echt belastend. Er wird sogar nachts wach, weil er spucken muss. Wir wissen auch nicht mehr, was wir noch machen sollen. Vielleicht können wir uns ja immer mal austauschen wenn du magst. Liebe Grüße von Birgit!
Mitglied inaktiv
Liebe Angelika! Ich kann dir sooo gut nachfühlen...Bei unserem Nico (jetzt 4,5 Monate) fing die Spuckerei an seinem ersten Lebenstag und und dauert und dauert...Nachts war es teilweise so schlimm, daß es ihm aus Mund und Nase "geschossen" kam. Ich lebte ebenfalls mit der ständigen Angst, daß er daran ersticken könnte. Ich ließ ihn deshalb nur in Seitenlage schlafen, obwohl ich bis heute nicht weiß, ob das so richtig war (wegen SIDS). Mittlerweile hat sich das spucken jedoch deutlich gebessert, nicht das es gänzlich verschwunden wäre, aber Nico spuckt nach dem zu Bettgehen nicht mehr. Welche Erleichterung! Ansonsten sagte der Kinderarzt auch bei uns, daß es harmlos sei, solange die Babys gut zunehmen. Und das hat unser (3460g bei Geburt und jetzt 8,3kg).Ich wünsche dir und deiner Kleinen alles Gute, laß den Kopf nicht hängen! Es wird bestimmt mit der Zeit besser. Liebe Grüße von Andrea und Nico.
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