Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kommt nachts wieder!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kommt nachts wieder!

Mitglied inaktiv

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Hallo! Mein Problem ist, das meine kleine Tochter (3,5 Monate) seit einigen Tagen wieder nachts gestillt werden moechte. Nun die Frage: Soll ich Zufuettern? Vielleicht kennt jemand mein Problem. Im voraus schonmal Danke!!!!!!!


Biggi Welter

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? Liebe Babs, es ist vollkommen normal, dass ein Baby, das bereits längere Schlafphasen hatte, wieder nachts aufwacht. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Das was Eltern als „Rückschritt" empfinden, sind viele Fortschritte in der Entwicklung des Kindes, die von schlechterem Schlaf und oft auch sehr viel mehr Anhänglichkeit begleitet werden. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Solange Ihre Tochter die folgenden Kriterien erfüllt, bekommt sie genügend Nahrung und es gibt keinen Anlass zusätzliche Nahrung zu geben: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Beikost sollte erst dann eingeführt werden, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Das ist in der Regel mit etwa einem halben Jahr der Fall. Wenn diese Kriterien noch nicht erfüllt sind, ist es noch zu früh für Beikost. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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David (14 Wochen) macht das auch gerade und von einer Bekannten mit einem gleichaltrigen Baby habe ich das auch gehört. Das sieht nach einem Wachsttumsschub aus, während dem ein paar Tage der Milchbedarf erhöht ist. (Ich nenn es immer Freßanfall) Zufüttern ist nicht nötig, weil Deine Produktion durch die häufigeren Mahlzeiten von alleine hochgeht. Das gibts alle paar Wochen und ist ganz normal. Vom Zufüttern schläft das Baby wahrscheinlich sowieso nicht durch. Liebe Grüße Daniela


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