Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

kommt immer noch alle 2 Stunden

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: kommt immer noch alle 2 Stunden

Mitglied inaktiv

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Mein Sohn wird am Freitag 7 Monate alt. Er wird immer noch ausschliesslich von mir gestillt, da er bisher jede Beikost verweigert hat. Nachts kommt er immer noch alle 2 Stunden. Zur Zeit macht es mir nichts aus, er liegt noch neben mir im Bett und so ist das stillen sehr entspannt und er und ich schlafen sofort wieder ein. Nur frage ich mich natürlich, wie lange das noch so gehen wird und ob es mich nicht doch irgendwann mal stören wird. Gibt es eine Möglichkeit ihn Nachts an längere Abstände zu gewöhnen, ohne das er schreien muss oder wird sich das irgendwann von selbst einpendeln? Tagsüber kommt er alle 3 bis 4 Stunden. Ich will ihn auf jeden Fall noch etwas länger stillen, da er an Neurodermitis leidet und diese schon viel viel besser geworden ist! Aber ich wäre schon froh, wenn er nicht mehr alle 2 Stunden kommen würde. Ab 5 Uhr morgens wird es sogar jede Stunde, bis er dann endgültig wach ist. Vielen Dank schonmal für die Antwort. P.S. die Flasche nimmt er auch nicht!


Biggi Welter

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? Liebe Späte Mutti, ich kann Ihnen versichern, dass Ihr Sohn irgendwann längere Schlafphasen haben wird, aber ich kann Ihnen nicht sagen, wann das der Fall sein wird. Ein Patentrezept zur Verlängerung der Schlafphasen kann ich Ihnen allerdings nicht nennen, denn das gibt es nicht. Viele Eltern denken, dass sie so sehr langfristig planen müssten. Wenn Ihnen die Situation, dass Ihr Kind bei Ihnen im Bett schläft und sie durch das Stillen in der Nacht nicht massiv beeinträchtigt werden, dann gibt es keinen Grund sich jetzt graue Haare wachsen zu lassen, weil es vielleicht irgendwann einmal anders sein wird. Wenn es Sie irgendwann stört, dann können Sie sich dann überlegen, dass Sie etwas ändern. Einmal getroffene Entscheidungen müssen schließlich nicht unumstößlich auf immer und ewig gelten. Haben Sie es bei der Beikost schon einmal mit Selberessen versucht? Bei gar nicht so wenigen Kindern ist es einfach so, dass sie nicht gefüttert werden wollen, sondern selbst essen mögen. Es gibt Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lassen Sie Ihr Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch Brot kann ab acht Monaten angeboten werden. Setzen Sie auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß und vielleicht lässt findet auch Ihr Kind auf diese Weise Gefallen an der festen Nahrung. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Ich habe leider keinen guten Tipp für dich, aber es hat mich beruhigt zu lesen, dass es anderen wie mir geht. Mein Sohn ist 8 1/2 Monate alt, hat ebenfalls Neurodermitis und ich bin auch noch seine hauptsächliche Nahrungsquelle. Fläschchen lehnt er total ab. Von einem Mittag- bzw. Abendbrei isst er mit viel gutem Zureden vielleicht so 10-20 Gramm, obwohl wir das schon bald zwei Monate üben. Den Rest holt er sich bei mir. Wenn dich das nächtliche Stillen nicht stört, spricht doch nichts dagegen. Mir ist es zuviel geworden. Der Rhythmus lag ähnlich wie bei dir (alle 1,5 bis 2 Stunden), bloß schlief er nicht einfach weiter, sondern wir mussten erst einmal die Windel wechseln. Deswegen habe ich ihm jetzt eine nächtliche Trinkpause von 20 Uhr abends bis ungefähr 4 Uhr morgens auferlegt. Er wird allerdings genauso oft wach wie sonst (5-10 Mal pro Nacht). Dann gebe ich ihm einen Nuckel und wiege ihn auf dem Arm wieder in den Schlaf. Also, ruhige Nächte sind das auch nicht. Allerdings ist mein Eindruck, dass er auch nicht vor Hunger wachgeworden ist, sondern ihm die Nähe fehlt. Bei mir im Bett schläft er allerdings nicht besser. Wenn irgendjemand hierzu noch einen guten Rat hat, bin ich nicht abgeneigt. Für euch toi-toi-toi!!!


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