Mitglied inaktiv
Hallo Ich bin in der 21/22 Woche schwanger und bin am Grübeln wegen des stillens. Einerseits möchte ich gerne stillen obwohl ich jedoch auch "komisdche Gefühle" dazu habe.Es ist doch mein Körper und ich fühle mich nun schon wie einen milchbar,da aus der Brust schon so eine klare klebrige Flüssigkeit kommt.ich schäme mich für meine gedanken da stillen doch für das Kind das allerbeste ist oder?? Auch die Meinung anderer verunsichern mich.Was denken sie dazu?
Liebe Tintin, Muttermilch ist zweifelsohne die beste Nahrung für ein Baby und künstliche Säuglingsnahrung ist lediglich ein Ersatz. Doch das brauche ich dir nicht zu erzählen, das weißt Du sicher selbst schon lange und außerdem hilft dir das in deiner Situation auch nicht weiter. Keine Frau sollte sich gezwungen sehen zu stillen und wenn dir der Gedanke an das Stillen so unerträglich ist, so weiß ich nicht, ob es für dich sinnvoll ist, wenn Du stillst. Es ist die denkbar schlechteste Ausgangssituation für eine gute Stillbeziehung, wenn die Mutter sich unter Druck gesetzt fühlt und sich - trotz stärkster Vorbehalte - zwingt, ihr Baby zu stillen. Die andere Seite ist, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist zu stillen, wie Du es dir jetzt vorstellst. Viele Dinge sind nach der Geburt des Babys ganz anders, als die Frau es sich vorher vorgestellt hat. Vielleicht ist es eine Möglichkeit für dich, dass Du dein Baby nach der Geburt anlegst und so die ersten Schritte zum Stillen tust. Es ist für DICH und DEIN BABY von Vorteil, wenn Du zumindest eine kurze Zeit stillst. Bei dir erfolgt die Rückbildung der Gebärmutter schneller und dein Baby erhält zumindest das Kolostrum. Das Kolostrum, die erste Milch, die gebildet wird, ist besonders reich an Immunstoffen, hilft dem Baby das Mekonium (den ersten Stuhlgang) schneller auszuscheiden und schützt außerdem den Darm des Babys. Wenn Du dann, nachdem Du es probiert hast, feststellst, dass das Stillen nichts für dich ist, kannst Du jederzeit abstillen, wobei ich dir allerdings von Abstillmedikamenten wegen der möglichen nicht unerheblichen Nebenwirkungen abraten würde. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder homöopathische Mittel ist für deinen Körper sanfter und auch dein Kind würde von einem langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung profitieren. Über die verschiedenen künstlichen Säuglingsnahrungen solltest Du dich mit einem Kinderarzt unterhalten. Er kann dir auch sagen, ob eine HA-Nahrung sinnvoll oder erforderlich ist. Du kannst beim Flaschegeben genau so liebevoll mit deinem Baby umgehen wie beim Stillen. Hier noch ein paar Tipps, die Flaschenfütterung dem Stillen ähnlich machen: Füttere dein Baby immer in deinem Arm, nahe an deiner Brust, die Flasche an deinen Körper gelehnt. So hört dein Baby deinen Herzschlag, riecht und fühlt dich und kann dir in die Augen sehen. Wenn Du deinem Baby einen Schnuller gibst, damit es das über die Nahrungsaufnahme hinausgehende Saugbedürfnis befriedigen kann, dann lass es das Saugen in deinem Arm oder dem Tragetuch genießen. Trage dein Baby am Körper (z.B. im Tragetuch oder Tragebeutel), um ihm viel Haut- und Körperkontakt zu geben Achte darauf, die Flasche nicht immer von derselben Seite zu geben. Für die Entwicklung der Augen und des räumlichen Sehens ist es von Vorteil, wenn Du - wie beim Stillen - die Seite wechselst. Ich wünsche dir problemlose restliche Schwangerschaftstage, eine komplikationslose Geburt und eine schöne Zeit mit deinem Baby. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Tintin, meine erfahrung ist, daß sich nach der geburt so vieles ändert. bei mir ging es zwar nichts um stillen, das war irgendwie klar, auch wenn ich es mir nicht genau vorstellen konnte. Aber bei vielen anderen Dingen hab ich gedacht: niemals! Und nach der geburt war es das selbstverständlichste auf der welt. Vielleicht geht es Dir ja so mit dem stillen. vielleicht kannst Du aber schon einige bedenken vorher ausräumen, wenn Du Dich mit einer stillberaterin persönlich unterhälst oder in eine stillgruppe gehst. Ansonsten laß es einfach auf Dich zukommen. Abstillen kannst du jederzeit. liebe Grüße Susanne