Mitglied inaktiv
Hallo, ich muß mich am kommenden Mittwoch einer kleinen OP unterziehen. Mir wir ein eingewachsener Fußnagel entfernt. Nun stille ich voll. Was muß ich jetzt beachten ? Darf ich mir die Stelle lokal betäuben lassen oder nicht ? Was ist mit Schmerzmitteln hinterher ? Darf ich was nehmen, vielleicht Paracetamol oder gar nix ? Sollte ich die Milch vielleicht verwerfen und wenn ja , wie lange ? Ich habe da nur Angst, daß mein Kleiner dann nicht mehr an die Brust geht. Er ist jetzt 13 Wochen alt. Was kann ich machen ? Abwarten geht leider nicht mehr, da ich das Ganze aus den o.g. Gründen bisher vor mir hergeschoben habe. aber nun wirds Dringend Danke Pic
? Liebe Picasso, kleinere (aber auch größere) chirurgische Eingriffe sind normalerweise kein Grund für eine Stillpause oder gar Abstillen. Betäubungsmittel und andere eventuell notwendige Medikamente können so gewählt werden, dass es mit dem Stillen zu vereinbaren ist. Ich zitiere dir dazu aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Aulage, 2001: „Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.). ... Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich." Zu dem von dir erwähnten Schmerzmittel zitiere ich dir ebenfalls aus o.g. Buch: „Paracetamol Erfahrungen. Die Halbwertszeit von Paracetamol in Plasma und Muttermilch ist mit 2,6 Stunden etwa gleich. Nach einer Dosis von 650 mg wurden Muttermilchkonzentrationen von maximal 15 mg/l gemessen. Ein Säugling erhält damit 0,45 mg/kg und Mahlzeit. Das sind etwa 4 % einer gewichtsbezogenen therapeutischen Einzeldosis im Säuglingsdosis im Säuglingsalter. Der M7P-Quotient liegt bei 1. Außer einer Kasuistik über ein reproduzierbares makulopapulöses Exanthem nach 1 g Paracetamol sind keine unerwünschten Wirkungen nach Stillen beschrieben worden (Übersicht bei Bennett 1996). Da Metabolisierung und renale Exkretion beim Neugeborenen nicht voll entwickelt sind, ist eine Anreicherung bei Langzeitbehandlung nicht auszuschließen (Notarianni 1987). Empfehlung für die Praxis. Paracetamol ist Analgetikum der Wahl für die Stillzeit." Da der Eingriff ja vermutlich nicht mehrere Stunden dauert, wirst Du wohl gut hinkommen, wenn Du dein Kind plus eine Begleitperson mitnimmst (irgendjemand muss sich ja sowieso um dein Baby kümmern), es unmittelbar vor dem Eingriff stillst und dann wieder, sobald Du fertig bist. Im Notfall, wäre es sogar möglich, dass Du dein Kind während der OP stillst. Falls Du dich besser fühlst, wenn Du etwas abgepumpte Milch las „Notfallration" hast, kannst Du eine kleine Menge Milch sammeln und aufbewahren und deinem Babysitter zur Verfügung stellen. Bei Bedarf kann der oder die Babysitterin diese Milch dann mit einem Becher anbieten, so dass Du dir auch keine Sorgen um eine Saugverwirrung machen musst. Ich wünsche dir eine problemlose OP und eine gute Besserung. LLLiebe Grüße Biggi
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