Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, man hört doch immer wieder Neues. Gestern war ich mit meinem 19 Monate alten Sohn, der immer noch gern und häufig stillt, bei einem neuen Kinderarzt. Aus medizinischer Sicht klasse, aber als er hörte, dass ich noch stille, meinte er, dass das zwar ok sei, ich aber bedenken müsse, dass das Kind sich nicht von alleine abstillen würde, sondern dass ich ihn irgendwann abstillen müsste. Außerdem würden die Kinder auch nicht von alleine lernen, die ganze Nacht und ohne Brust oder sonstige Hilfen zu schlafen, sondern das müsste man ihnen beibringen. Was soll man dazu sagen??? Liebe Grüße, Dagmar
? Liebe Dagmar, na dann wundert es mich wirklich nicht mehr, warum an der Bushaltestelle meines Sohnes so viele Kinder und Jugendliche jeden Tag eiligst nach Hause wollen: Sie müssen dringend an die Brust ihrer Mutter, die es versäumt hat, sie möglichst frühzeitig abzustillen ... Ich weiß jetzt auch, warum ich keine Nacht durchschlafen kann in den letzten fast 20 Jahren: Meine Kinder wachen jede Nacht mehrfach (und selbstverständlich abwechselnd) auf ... Ehrlich: Diese Aussage des Kinderarztes ist schlicht Unsinn. Jedes Kind stillt sich irgendwann ab (allerdings nur selten bereits als Einjähriges) und jedes Kind ist irgendwann so weit, dass er zwar nicht zehn Stunden am Stück schläft, aber nachts im Allgemeinen keine zusätzliche Betreuung und Zuwendung braucht. Nur dauert das eben manchmal etwas länger, als unsere Gesellschaft es wahr haben will und dann heißt es „Ein Kind wird nie von alleine lernen ...." Ach ja, das gleiche gilt auch für das Familienbett: Da bekommt man sein Kind ja angeblich auch nie wieder raus:-) Vielleicht lernt dein Kinderarzt, dass es doch anders geht, wenn er einmal Eltern und Kinder kennen lernt, bei denen das Kind selbst den Abstillzeitpunkt bestimmen durfte und auch selbst seinen Weg zum alleine (ein)schlafen und durchschlafen finden durfte. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Ja, das stimmt doch auch, kennst du nicht die zahlreichen 15-jährigen, die nach wie vor an der Brust ihrer Mutter hängen und in den Schulpausen zum Stillen nach Hause fahren, weil ihre inkonsequenten Mütter es versäumt haben, ihre Kinder rechtzeitig abzustillen? *griiiiins*
Mitglied inaktiv
Nun, gaaanz unrecht hat er ja nicht. Nur stimmt es nicht, dass sich Kinder NIE selbst abstillen und NIE selbst lernen alleine einzuschlafen. Logisch tun sie das irgendwann, sie werden ja größer und reifer. Aber trotzdem kann das etwas dauern, vielleicht 2 oder gar 3 Jahre. Das ist für viele Mütter sehr nervenaufreibend, weil sie nicht mehr 100%-ig hinter dem Stillen stehen, schon gar nicht hinter dem nächtlichen Stillen (zahlreiche Anfragen hier beweisen das). Und in den Kinderarzt-Praxen klagen diese Mütter dann über unruhige Nächte, permanentes Stillen und dergleichen. Da kann ich jeden Kinderarzt verstehen, der sagt: "Bitte, stillen Sie solange Sie mögen, aber seien Sie sich auch der Konsequenzen bewusst wie häufiges nächtliches Stillen, vehementes Einfordern der Brust durch das Kind." Zu meinem Bekanntenkreis gehört ein Kinderarzt, deshalb ist mir diese andere Seite auch bekannt. Gerade die jungen Kinderärzte stehen dem Stillen sehr positiv gegenüber und akzeptieren auch langes Stillen, aber Sie werden in Ihren Praxen allzu häufig mit den persönlichen Problemen von Langzeitstillenden konfrontiert und weisen daher auf diese "Nebenwirkungen" hin, die es ja zweifelsohne gibt. Das Forum hier ist täglich voll davon. Also, ich fand die Aussage deines Kinderarztes gar nicht so verwerflich.
Mitglied inaktiv
weiß ich noch nicht aus erfahrung aber meine tochter (31 monate und ich stille immer nocht) schläft seit ungefähr 10 monaten durch - es sei denn sie ist krank, dann verlangt sie auch nachts die brust... und hier im forum lese ich auch immer wieder, dass sich auch kinder unter 3 jahren von selbst abstillen. lieben gruß myrra
Mitglied inaktiv
Hallo, Dagmar! Meines Wissens nach ist das Blödsinn. Stillen und Begleitung in den Schlaf sind normale Bedürfnisse von kleinen Kindern, die sie selbst aufgeben, wenn diese gestillt wurden. Ich habe meine Tochter immer in den Schlaf gestillt, und mit ca. 9 Monaten hat sie von alleine angefangen, durchzuschlafen und ohne Brust einzuschlafen. Ich hatte es immer wieder mal probiert, ob sie sich ohne Stillen hinlegen lässt, wenn sie nicht wollte, habe ich sie wieder gestillt. Und irgendwann konnte ich sie immer öfter ohne Stillen hinlegen, und nachts hat sie immer kürzer getrunken und zum Schluss nur jeweils ein bisschen genuckelt, bis sie nachts gar nicht mehr gestillt hat. Abgestillt hat sie sich auch selbst. Kinder wollen selbständig werden. und ich denke, wenn man ihnen die Entscheidung, gewisse Hilfen aufzugeben, selbst überlässt, werden sie gerade dann selbstbewusst, weil sie nicht in die Selbständigkeit gedrängt werden, sondern die betreffenden Schritte selbst unternehmen, wenn sie reif dazu sind. Das ist bei jedem Kind etwas anders, weil ja auch nicht alle Kinder zum gleichen Zeitpunkt laufen und sprechen lernen und sauber werden. Merkwürdigerweise ist man sich dort einig, dass man jedem Kind sein eigenes Entwicklungstempo lassen soll - aber beim Schlafen und Stillen heißt es auf einmal wieder "das muss man ihm beibringen, sonst lernt es das nie" ??? Manchmal hört man ja auch das Vorurteil, dass lange gestillte Kinder unselbständig und ängstlich sind, was wir auch überhaupt nicht bestätigen können. Meine Tochter ist mir schon mit eineinhalb im Supermarkt ausgerissen und hat seelenruhig alles erkundet. Nicht sie hat nach "Mama" gebrüllt, sondern ich war ständig unterwegs, um sie zu suchen. Sie hat dann einmal seelenruhig in dem Kinderauto im Eingangsbereich auf mich gewartet. :-) So, und jetzt rufe ich meine Mutter an, ob ich zum Stillen vorbeikommen kann *fg* Liebe Grüße Britta
Mitglied inaktiv
...ab dem 9. Monat durchgeschlafen und alleine eingeschlafen ist brillant. Frag mal andere Langzeitstillende... Es ist toll, Kindern die Freiheit, von der du schreibst, zu lassen. Aber es ist nun mal oft auch sehr schwierig zu akzeptieren, dass auch ein 2 Jahre altes Kind noch 2-3 x die Nacht stillen möchte, was keine Seltenheit ist. Oder abends in den Schlaf gestillt werden muss, weil es nicht ohne geht. Das ist es was ich meinte mit "Nebenwirkungen", derer man sich bewusst sein sollte. Ist das der Fall und nimmt man es so hin - prima, dann ist das lange Stillen natürlich eine für beide befriedigende Sache. Nur habe ich auch für jede Mutter Verständnis, die sagt "Tut mir Leid, aber aus den und den Gründen kann ich das nicht leisten." Ansonsten gebe ich dir Recht, lang gestillte Kinder lernen das Ein- und Durchschlafen irgendwann und sind sicher nicht unselbstständiger oder selbstständiger als andere, liebevoll erzogene Kinder. LG von Cora (1x langzeitstillend gewesen, 1x nicht)
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