JulianeMaria
Ihr Lieben Stillberaterinnen, ich bin am Limit der Schlaflosigkeit angelangt und weiß nicht wo ich bei meinem Kind ansetzen soll. Die Frage ist ob das nächtliche häufige Stillen das Problem des Aufwachens ist (Kind kommt stündlich und öfter) oder ob das Stillen der Vorteil ist weil das Kind vielleicht aus anderen Gründen aufwacht. Die Maus ist 20 Monate und hat feine Antennen. War eigentlich immer ein 24Stunden Kind. Der Mittagschlaf funktioniert super ich muss sie manchmal sogar nach guten 2,5 Std.wecken. Nachts ist der Horror und wenn es hell wird ist der Spuck manchmal vorbei bzw.es hilft auch phasenweise wenn ich einen "Neustart" mache, d.h.das Kind ganz wach mache und nach einer kurzen Zeit in der wir reden, wickeln etc.neu in den Schlaf begleite. Kann die gerade wechselnde Jahreszeit mit ein Grund sein fürs Aufwachen? Ist es die Dunkelheit die meinem Kind eventuell Angst macht oder liegt das Problem eher daran dass ich nachts neben ihr liege? Mittagschlaf macht sie ja ohne mich und der funktioniert gut. Heute Nacht schrie sie auch auf als sie Urin lassen musste. Sollte ich sie untersuchen lassen? Am Tag ist jedoch alles unauffällig. Das Aufwachen ist seit über einem Jahr häufig mit kurzen etwas besseren Phasen und im letzten halben Jahr wurde das Problem sehr massiv. Ich vermute dass es mehrere Ursachen für das Aufwachen gibt und habe keine Ahnung was wirklich los ist und was ich tun soll..Habe auch nicht den Eindruck dass sie versteht dass sie mich zu oft weckt. Wenn ich Stillen verweigere ist großer Terror oder ich muss herum tragen da ist mir stillen noch lieber. Danke für eine Antwort
Kristina Wrede
Liebe JulianeMaria, gerade bei 24-Stunden-Babys ist es wirklich fast ein Glücksspiel herauszufinden, was genau sie unruhig macht. Alles, was du erwähnst, wäre denkbar! Du hast Recht: Sie versteht nicht, dass ihr Verhalten dir Probleme macht. Dafür ist sie eindeutig zu jung. Wie ist es denn, wenn du nicht da bist? Habt ihr das überhaupt schon mal probiert? Vielleicht kann sie das ja akzeptieren, dass es dann auch ohne Stillen geht, und sie schläft besser neben dem Papa (oder Geschwister) als neben dir? Ansonsten hilft nur: Ausprobieren (pro Veränderung 3-4 Tage Zeit lassen um zu schauen, ob sich was verändert, nicht jeden Tag was Neues probieren!!) und ansonsten vor allem schauen, dass du Hilfe und Entlastung bekommt, wo immer das möglich ist. Wichtig ist, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Noch einmal: Nimm bitte ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe verschrieben bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe vorkochen, ein Nachmittag Babysitten während du schläfst, in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... Sehr ans Herz legen mag ich euch ein Tragetuch. Denn getragene Säuglinge sind meist pflegeleichtere Säugling, weil sie durch den intensiven Körperkontakt eines ihrer Grundbedürfnisse auf wunderbare Weise befriedigen können. Ein weiterer Vorteil: Auch der Papa kann sich das Baby an den Körper binden und mit ihm schöne lange Spaziergänge machen, während denen das Kleine an seinen Körper gekuschelt schlafen wird. Dies stärkt auch die Bindung zwischen Vater und Kind auf besondere Weise! Wie so ein Tuch optimal gebunden wird können dir die meisten Stillberaterinnen zeigen, darum macht es allein deshalb schon Sinn, mal zu schauen, ob es jemanden in Eurer Nähe gibt! • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Ich weiß, ich habe leider auch keine Zauberlösung für dich, aber vielleicht ist ja trotzdem was dabei, was dir weiterhelfen kann?! Lieben Gruß, Kristina
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