Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, vor 10 Tagen habe ich mich erstmals an Ihr Forum gemeldet und frage mich ernsthaft, ob Sie die Fragen die Ihnen gestellt werden überhaupt lesen. Auf meine ganz einfache Frage, ob ein Baby an beiden Brüsten pro Mahlzeit gestillt werden soll (15 Minuten an der ersten, dann eine Pause und nochmal 10 Minuten an der anderen Brust zum sattrinken). Ich wollte wissen ob oben genantes stimmt und erhielt von Ihnen eine seitenlange Antwort die auf meine Frage null eingegangen ist. Hier nochmal Ihre Antwort auf meine o.g. Frage: die Praxis sieht so aus, dass jedes Baby anders ist und es bei einem voll ausgetragenen, gesunden und gut gedeihenden Baby am besten ist, sich vom Kind leiten zu lassen. Inzwischen sind sich alle Stillexperten einig, dass das Stillen nach Bedarf die beste Lösung für Mutter und Kind ist. Auf diese Weise bekommt ein Baby die Nahrung, die es braucht, dann wann es sie braucht und die Milchmenge der Mutter stellt sich am besten auf den Bedarf des Babys ein. Eine Ausnahme davon ist ein schlecht gedeihendes Kind, das viel schläft. In diesem Fall muss die Mutter die Initiative ergreifen und das Kind zum häufigeren Trinken an der Brust wecken. Es gibt auch keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einzuhalten, denn das Kind bekommt keine Bauchprobleme, wenn es häufig angelegt wird. Die Theorie „keine frische Milch auf angedaute Milch" ist wissenschaftlich nicht haltbar. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Muttermilch ist spätestens nach 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige kleine Mahlzeiten eingestellt. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen - oft stillen - uneingeschränkt stillen - keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Die wichtigste Vorbereitung für das Stillen ist INFORMATION. Sehr viele Stillprobleme lassen sich vermeiden, wenn die Frau über die richtigen Informationen verfügt und zusätzlich eine kompetente Unterstützung erfährt. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. „Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, „Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, „Stillen - einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. In jedem Fall würde Ihnen raten, möglichst noch vor der Geburt eine Stillgruppe zu besuchen und sich dort informieren und beraten zu lassen. Dort lernen Sie auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, falls es nach der Geburt zu Problemen kommen sollte. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Dazu brauche ich den Wohnort mit Postleitzahl. Ich wünsche Ihnen schöne restliche Schwangerschaftstage und eine gute Geburt LLLiebe Grüße Biggi Welter Hier nochmal Ihre Antwort:
? Liebe Silvia, es tut mir leid, wenn Sie meine Antwort nicht verstanden haben. Auf die Frage, ob Sie sich an bestimmten Zeitangaben orientieren können und wie oft ein Baby trinken mag, gibt es nur die Antwort, dass jedes Baby anders ist und die Mutter sich von ihrem Kind leiten lassen sollte. Da Sie außerdem schrieben, dass Sie in der 29. Woche schwanger sind und sich über das Stillen informieren wollen. Also habe ich das zusammengefasst, was für eine Schwangere aus meiner Erfahrung heraus sinnvoll ist. Ich hätte natürlich auch kurz und bündig antworten können „Nein, das stimmt nicht", doch ich bezweifle, dass Ihnen mit einer solchen Antwort gedient gewesen wäre. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich finde die Antwort steckt doch z.B. in dem Satz "die Praxis sieht so aus, dass jedes Baby anders ist und es bei einem voll ausgetragenen, gesunden und gut gedeihenden Baby am besten ist, sich vom Kind leiten zu lassen." damit ist wohl gemeint, dass jedes Kind andere Stillbedürfnisse hat, das will meinen, dass halt einige Kinder 30 Min an einer Brustseite trinken mögen, ohne dass die Brust unbedingt gewechselt werden muss. Einige Kinder trinken ganz gemächlich und es dauert bis sie die Brust einigermassen "entleert haben", andere saugen diese in 10 Min leer, und man muss die Seite wechseln. Ich glaube sie meinte halt, dass du dich von deinem Kind in dem Sinne leiten lassen sollst, weil du ja am Besten merkst wie leer deine Brust ist, und wann gewechselt werden sollte. Stell dir mal vor dein Kind gehört zu den "langsam Trinkern" und du wechselst schon nach 15 min die Brust, dann wird es doch gar nicht richtig satt und das wär ja nicht schön :-) Naja, ich hoffe du siehst meine Antwort nicht als zu besserwisserisch an LG Cindy
Mitglied inaktiv
moin silly, *g* ist dir diese antwort auf deine einfachen fragen vom 9.6. zu ausführlich? lies sie doch einfach noch mal in ruhe durch. die zeit solltest du dir wirklich nehmen! auch die buchtipps sind top :-) lg e.
Mitglied inaktiv
Liebe Cindy, Du hast schon recht, aber das setzt voraus daß man weiß, daß ein Baby eine Brust leer trinken soll und dann erst an die andere Brust gelegt wird. Ich wußte das nicht (woher auch als Erstgebärende). Ich bin durch das Stillbuch nun bestens informiert und habe diese Frage beantwortet. Danke trotzdem Silly
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