clear
Hallo! Ich habe vor einer Woche mein drittes Kind bekommen, es ist aber mein erstes stillbaby weil es bei den zwei großen leider nicht funktioniert hat! Jetzt bin ich mir total unsicher obwohl ich dieses mal ein gutes Gefühl habe und es auch besser den je funktioniert! Aber wir haben immer so Phasen gestern und heute ziemlich den ganzen Tag wo sie nur an der Brust sein will! Vorher hatte sie diese Phase am Abend und in der Nacht! Hatte erst Montag den mulcheinschuss! Und eigentlich denke ich mir das es auch reichen wird aber sie schläft immer an der Brust ein und kaum lege ich sie in die Wiege ist sie wieder wach und schreit und sucht wenn ich sie hochnehme! Ich stille mit huetchen und da sieht man auch meistens das noch Milch drinnen ist wenn sie einschläft und wenn nicht rinnt ihr meistens wenn ich sie abnehme noch etwas Baum mundwinkel raus also denke ich mir das die Milch ja reichen müsste! oder? Bin mir so unsicher weil ich sonst fast keine Milch hatte und es nie geklappt hat jetzt freue ich mich zwar sehr das es dieses mal funktioniert aber Draue dem ganzen noch nicht wirklich! Sie hat am Anfang auch viel abgenommen und ich musste zufüttern jetzt habe ich ihr heute nach dem ganzen Tag dauerstillen auch probiert eine Flasche zu geben und sie hat noch 30ml getrunken! Ist ihr meine Milch wirklich zuwenig auch wenn sie meistens etwas übrig lässt? Oder muss sich das alles erst einspielen und ist normal? Will sie ja nicht verhungern lassen aber wuerde so gerne stillen!
Liebe clear, auch wenn es sich leicht so interpretieren lässt: Es ist kein Beweis, dass die Muttermilch nicht ausreicht, wenn ein Baby eine Flasche leert. Manche Kinder saugen an allem, was ihnen hingehalten wird und wenn das eine Flasche mit Milch ist, dann wird diese Milch eben beim Saugen mit geschluckt, ob das Kind wirklich hungrig ist oder nicht. Das Verhalten Ihrer Kleinen entspricht nämlich lehrbuchmäßig dem eines Babys in diesem Alter und es gibt sogar einen wissenschaftlichen Ausdruck dafür: Clusterfeeding. Das Dauerstillen ist NORMAL und keineswegs ein Anzeichen für zu wenig Milch. Deshalb ist es in der Regel auch nicht sinnvoll zuzufüttern, im Gegenteil durch das Zufüttern werden nur neue Probleme geschaffen. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf des Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Wird in dieser Situation zugefüttert, kann das sehr schnell zu einem ungewollt frühen Abstillen führen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Es ist ja auch nicht so, dass Sie dann in dieser Zeit ausschließlich nur Ihr Baby stillen können. Sie können sich zusammen mit dem Baby und der Großen gemütlich hinsetzen und Geschichten erzählen, den Tag und die Erlebnisse der Großen besprechen, mit ihr - falls sie schon in die Schule geht - die Leseübungen machen oder Rechnen üben, oder schlicht mit beiden Kindern eine Kuschelzeit haben. Wenn Sie weiter stillen wollen, dann kann ich Ihnen wirklich nur empfehlen, dass Sie Ihr Kind weiterhin nach Bedarf anlegen und nun nicht mit einer (weiteren) Flasche künstlicher Säuglingsnahrung anfangen, denn sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie recht schnell unfreiwillig abgestillt haben. Schauen Sie doch einmal in eine Stillgruppe. Dort werden Sie andere Mütter kennen lernen, die die gleiche Erfahrung machen oder gemacht haben und Sie werden erleben, dass Ihr Kind sich keineswegs außergewöhnlich verhält und - was noch wichtiger ist - Sie werden erfahren, dass sich das Durchhalten lohnt und diese anstrengende Zeit nicht ewig andauern wird. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
clear
Danke für die schnelle Antwort! Ich werde es so versuchen und die gelegentliche Flasche weg lassen! Eine Frage habe ich aber doch noch und zwar unsere kleine hatte jetzt die letzten drei Tage immer nur einmal Stuhl, ist das zu wenig und muss ich mir sorgen machen weil ich weiter oben von 2-4mal gelesen habe!
Liebe clear, wenn ein Baby unter sechs Wochen nicht mindestens zwei bis vier Mal innerhalb von 24 Stunden Stuhlgang hat, dann ist das für eine Stillberaterin ein Hinweis ganz genau hinzuschauen, da zu seltener Stuhlgang ein Anzeichen für zu wenig Milch sein kann. Der Punkt • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) gehört zu den Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby. Du solltest deshalb ganz genau auf die übrigen Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby achten: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.. Wenn dein Kind alle diese Kriterien erfüllt und demnach gut gedeiht, dann kann es sein, dass es zu den wenigen Babys gehört, die bereits vor Ablauf der ersten sechs Wochen seltener Stuhlgang haben obwohl alles in Ordnung ist. Im Zweifelsfall lass dein Kind vom Kinderarzt anschauen, damit Du sicher sein kannst, dass wirklich alles ok ist. Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. So lange das Kind gut gedeiht ist es nicht von Bedeutung, wie der Stuhl aussieht LLLiebe Grüße Biggi