Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Irgendwie ist heute alles anders

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Irgendwie ist heute alles anders

Mitglied inaktiv

Liebe Biggi, ich habe da ein großes Problem und versuch es mal kurz zu erklären. Mein Sohn ist 9 Wochen alt und wird voll gestillt. Normalerweise habe ich sehr viel Milch, daß ich sogar Frauenmilch spenden konnte. Aber seit heute ist alles anders. Bis gestern war es so, daß ich bereits nach 2 h schon volle schrewe Brüste hatte. Nachts bin ich immer ausgelaufen und hatte harte Stllen, die ich oft ausstreichen mußte. Aber seit heute ist nix mehr so. selbst nach 3 h sind meine Brüste schlapp und leicht. Im normalfall trinkt mein Kleiner eine Brust leer und manchmal die andere an. seit heute trinkt er beide Brüste leer und hat danach immer noch hunger (ich habe ihn heute mal eine Teeflasche gegeben zu testen und die hat er in großen Zügen leergetrunken, als wenn er seit Stunden nix mehr hatte. Dann war es sonst so: ich habe sehr viel getrunken und braucht fast nicht zur Toilette. alles wurde zu Milch "verarbeitet". heute renn ich nur und meine Brüste bleiben leer. Was soll ich tun ? Was kann ich tun ? Ich möchte meinen Sohngern mind. 1/2 Jahr stillen, da wir Beide Allergiker sind. Ich brauch also dringend wieder Nachschub. Axo, ich habe auch nicht Streß oder so. Es ist alles wie sonst auch. Bitte hilf mir schnell ich mach mir echt Sorgen Liebe Grüße Pic


Biggi Welter

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? Liebe Pic, es klingt ganz so, als ob dein kleiner Mann einen Wachstumsschub hat. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Wird in dieser Situation zugefüttert, greifst Du in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein und die Brust kann sich nicht auf den echten Bedarf des Babys einstellen. Es ist ganz wichtig, dass Du weißt, dass es kein Zeichen von zu wenig Milch ist, wenn deine Brüste wieder weich und vielleicht sogar wieder kleiner werden. Im Gegenteil, es ist vollkommen normal, dass die anfängliche Fülle und das pralle Gespanntsein der Brust nachlässt, die ist ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung gut eingespielt hat. Viel Trinken macht nicht viel Milch. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Und auch wichtig: Gönne dir viel Ruhe. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen, das wird euch beiden gut tun. LLLiebe Grüße Biggi


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