Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

immer noch nur rechts

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: immer noch nur rechts

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Hallo Biggi, ich hätt da doch noch mal eine Frage: Meine Tochter trinkt verstärkt die rechte Brust,deshalb ist diese ja auch immer ganz prall.Sie steht morgens um 5 Uhr auf trinkt dann,ist dann bis ca.8.30 Uhr auf oder auch schon mal länger und trinkt sich dann in den Schlaf.würde ich sie dann nicht wecken nach einer Stunde,würde sie da schon ihren Mittagsschlaf machen.Nun hab ich mir überlegt abzustillen,da ich mittlerweile schon Rückenprobleme bekomme.Nur trinkt die kleine nicht an der Flasche.Wie kannn ich ihr das angewöhnen?Sie ekelt sich richtig davor,auch den Schnuller will sie nicht.Vielleicht weißt du ja Rat.Danke Sonja.


Biggi Welter

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? Liebe Sonja, ich verstehe nicht so ganz, warum Du dein Kind abstillen willst? Nur weil es eine Seite bevorzugt? Auch kann aus deiner Beschreibung keinen Zusammenhang zwischen dem Stillen und den Rückenschmerzen herstellen. Wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere und es ist auch ganz normal, dass ein Baby eine Lieblingsbrust hat. Gelegentlich hat auch die Mutter eine „Lieblingsseite". Mitunter kommt es so weit, dass die Bevorzugung der einen Brust eine Verweigerung der anderen Brust nach sich zieht. Das ist aber auch nicht unbedingt ein Problem, da es auch möglich ist, ein Kind mit nur einer Brust zu stillen und die andere Seite abzustillen, falls sich das Kind nicht davon überzeugen lässt, doch wieder beide Brüste anzunehmen. Das einzige Problem, das auftauchen kann, besteht darin, dass die Brüste sehr ungleich in der Größe sein können. Doch dies ist ein eher kosmetisches Problem und nach dem Abstillen gleichen sich die Unterschiede wieder aus. Durch gezielte Anlegestrategien lässt sich jedoch manchmal etwas erreichen und manche Kinder lassen sich auch überlisten. Du kannst versuchen dein Baby zunächst an der bevorzugten Brust anzulegen und beim Seitenwechsel drehst Du es nicht um, sondern lässt es einfach an die andere Brust hinüberrutschen, so dass es seine Lage in etwa beibehält. Auch im Liegen stillen und dabei das Kind nicht auf die andere Seite zu legen, sondern beide Brüste von einer Seite aus anzubieten kann ein Weg sein. Allerdings sind diese Methoden nicht immer erfolgreich und Du musst einfach ausprobieren, ob es bei deinem Kind klappt. Was nun die Rückenprobleme betrifft: kann es sein, dass Du beim Stillen in einer ungünstigen Position sitzt oder liegst? Dann lässt Du dir am besten einmal zeigen, wie Du dich optimal hinsetzen oder legen kannst, so dass es nicht zu Verspannungen kommen kann. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab.Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden Der Dreh- und Angelpunkt ist jedoch in jedem Fall, die Geduld. Es hat keinen Sinn das Kind zwingen zu wollen. LLLiebe Grüße Biggi


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