Mitglied inaktiv
meine kleine tochter ( 10 tage alt ) wacht seit gestern alle 1 bis 2 stunden auf und will die brust, sie saugt dann für fünf minuten und schläft dann ein. ich hab schon versucht sie dann zu wecken, aber sie will dann nicht mehr trinken. ich fühle mich dann noch zusätzlich von der kinderärztin unter druck gesetzt. diese meint nämlich das ich die kleine nicht öfter als 7 mal am tag anlegen darf und das sie pro mahlzeit 140g trinken muss. nun habe ich gestern abend mal abgepumt und ihr die muttermilch mit der flasche gegeben, sie hat nur 80 ml getrunken obwohl sie zuvor 4 stunden geschlafen hat. nun muß ich morgen wieder zur kinderärztin, soll ich sie anlügen und sagen sie hat ihren rythmus und trinkt 140 ml. ???? geburtsgewicht waren 4310g und 53 cm gestern beim kinderarzt hat sie 4250 g gewogen wie kann ich den rythmus meiner tochter verändern und sie dazu bringen mehr zu trinken ?????
? Liebe Steffi, nein, Sie sollten Ihre Kinderärztin keineswegs anlügen, sondern ihr sagen, dass Sie Ihr Baby deutlich öfter anlegen und dies auch tun. Es ist traurig genug, dass die Kinderärztin Ihnen solche Empfehlungen gegeben hat und damit Sie und Ihr Baby unter Druck setzt. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Beste ist, die Uhr überhaupt zu vergessen und das Baby immer dann anzulegen, wenn es nach der Brust verlangt und es solange trinken zu lassen, wie es selbst möchte. Dieses „Stillen nach Bedarf" wird von allen Stillexperten einhellig empfohlen und hat sich eindeutig bewährt. Stillen nach der Uhr kann in manchen Fällen funktionieren, doch es kann genau so gut auch zu einem Rückgang der Milchmenge und allen daraus resultierenden Stillproblemen führen. Stillen nach Bedarf stellt sicher, dass Ihr Baby die Milch, die es braucht auch genau dann bekommt, wenn es sie braucht und das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kann sich optimal einstellen. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extermfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute-Milch"-Theorie, die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Irgendjemand hat damit angefangen zu behaupten, dass dadurch Probleme entstünden und seither geistert diese Theorie durch Deutschland. Interessanterweise sagen selbst die Verfechter dieser Theorie, dass bei einem Wachstumsschub keine Mindestzeit eingehalten werden soll. Vergessen Sie also bitte den Unsinn mit „Frischer Milch auf halbverdaute Milch" und dem Mindestabstand. Sehr viel wichtiger ist es auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen zu achten, um Bauchprobleme zu vermeiden. Das Hinhalten eines hungrigen Babys kann dazu führen, dass das Baby schließlich so erschöpft ist, dass es - wenn es dann endlich an die Brust darf - nicht mehr effektiv trinkt. Es kann dann so weit kommen, dass die Brust nicht mehr optimal angeregt wird, die Milchmenge abnimmt und das Baby eine Gedeihstörung entwickelt. Es gibt auch keine Mindestmenge, die ein Baby pro Mahlzeit zwingend trinken muss. Es kann sein, dass ein Baby mal nur 20 g trinkt und bei der nächsten Stillzeit 80 g oder mehr. 140 g pro bei einer Stillzeit sind für ein so kleines Baby eher selten (schließlich ist sein Magen in etwa so groß wie ein Tischtennisball). Ich denke, es wäre sehr gut, wenn Sie sich einmal ausführlich mit einer Stillberaterin direkt unterhalten. In einem direkten Gespräch können Sie alle Ihre Fragen und Sorgen loswerden und die Kollegin kann Ihnen ganz gezielte Antworten auf Ihre Fragen geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Steffi, da Biggi ja noch nicht geschrieben hat, Dein Beitrag aber wohl dringend ist, schreib ich Dir mal. Also, mein Sohn (inzwischen 9 Monate) trinkt, seit er 9 Wochen ist, ca. 10 mal am Tag, manchmal auch öfter. Warum auch nicht???? Er gedeiht gut, hat genug Gewicht usw. Ich habe ihn nie gewogen, außer beim Kinderarzt. Wieviel er getrunken hat oder noch trinkt, weiß ich nicht! Wenn Deine Tochter gut gedeiht, zunimmt und 5 bis 6 nasse Windeln am Tag hat, sehe ich da keine Problem. Wechsle lieber den Kinderarzt. Noch eine schöne Stillzeit, wünscht Janina
Mitglied inaktiv
Liebe Steffi, wenn Du mal etwas in Biggis Antworten stöberst, wirst Du immer die gleiche Information in der Antwort finden: es gibt so viele Vorurteile rund ums Stillen, und diese Zahlen, die uns Ärzte, Schwiegermütter, Kinderschwestern und ähnliche Informanten immer als absolut richtig und erstrebenswert weismachen wollen, sind mit Vorbehalten zu geniessen. Biggi wird Dir schreiben, dass das Stillen nach Bedarf richtig ist, und nicht soundsoviel mal anlegen oder nicht anlegen, soundsoviel trinken oder nicht trinken. Ein Baby ist keine Maschine, und es trinkt mal so viel und mal anders. Mal will es so oft essen und mal anders. Du hast ja auch nicht immer den gleichen Hunger, und Dein Partner schleift Dich auch nicht besorgt zum Arzt, wenn Du mal Mittags nur zwei Äpfel und einen Joghurt isst, nur weil Du nicht mehr Hunger hast oder zwingt Dich zu zwei Butterbroten pro Stunde. Die Kinderärztin anlügen ist sicherlich die falsche Methode. Ich würde der Kinderärztin freundlich, aber bestimmt klarmachen, dass unter Druck setzen eine Zumutung ist. Beruhig Dich, Biggi wird Dir antworten, und Dir die Faktoren erläutern, an denen Du erkennst, dass Dein Kind gedeiht. Nochwas.... Ärzte brauchen immer Zahlen, Daten, Fakten. Sie beobachten aber selten mit Gefühl, was ein Mensch (oder in dem Fall Menschlein ) ausstrahlt, was die Mutter braucht und beruhigt, wie sich alle wohlfühlen. Ich persönlich lehne diese Zahlenheischerei ab (auch wenn mich manchmal selbst die Unruhe beschleicht, ob mein Kind in der "Norm" ist, aber ich glaub, das ist normal), ein Kind ist kein Automat und braucht nicht irgendwelchen Normen gerecht zu werden. Dass man es dennoch sorgsam beobachten soll und mit Fürsorge sein Gedeihen sichern, ist natürlich ausser Frage. Man darf sich nur nicht von diesen Zahlen verrückt machen lassen. Aufmunternde Grüße von Doro, die heute hier den Tipp bekommen hat, dort mal zu gucken : http://www.uebersstillen.org/jnmythsd.htm das finde ich eine klasse Seite, die Dir zusätzlich Beruhigung geben kann.
Mitglied inaktiv
Hallo Steffi! Also mein Timm (mittlerweile 11 Wochen) trinkt seit der Geburt immer nach Bedarf und das ist meistens öfter als 7 mal. Er ist wirklich ein richtiger Wonneproppen (60 cm ca. 6800g), so daß ihm das nicht schadet. Selbst der Kinderarzt ist zufrieden mit ihm und fragt nicht nach wie oft ich ihn anlege. Ich habe ihn auch nie selbst gewogen. Auch weiß ich nicht wieviel er pro Mahlzeit trinkt. Laß Dich nicht beunruhigen und hör auf Dein "Mutterherz". Sei lieb gegrüßt Nicole
Mitglied inaktiv
Hallo Steffi! Das hatte ich mit meiner Zaubermaus genau gleich wie Du die Situation beschrieben hast!! Ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung sagen, daß das sicher ein Wachstumsschub ist...bei mir hat das 3 Tage gedauert bis sich alles wieder eingependelt hat! Danach konnte ich die 56iger Größe vergeßen und schon die erste Kleidung im Kasten verstauen! Und noch was...laß das Wiegen sein...DAS IST QUATSCH!! Ich habe es auch gemacht und mich selber dadurch fertig gemacht! Wenn die Kleine Hunger hat kommt sie so oder so und trinkt genau das was sie will, nicht mehr und nicht weniger..ob Du sie wiegst oder nicht. Du bekommst auch ganz eine andere Beziehung zum Stillen wenn Du Dich ganz auf Dich verläßt und auf Deine Maus hörst! Ich hoffe ich konnte Dir ein bischen helfen! Wünsche Euch alles Gute! mfg Manu & Sonja
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