Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich bin völlig durcheinander. Meine Tochter (9 Monate ) hat eigentlich schon seit 4 Monaten keine rechte Lust auf Beikost. Sie verabscheut den Löffel. Ich habe von Dir schon mal den Tipp bekommen, das Buch " Mein Kind will nicht essen " zu lesen. Ich war dann beruhigter, und habe das Füttern ruhiger angehen lassen. es wird aber nicht besser. Nun hat mich eine Freundin schon angegriffen die meinte, ich könne mich wohl nicht recht loslösen von ihr das Stillen beweist eben, dass ich nicht loslassen kann. Und das sie mir bald auf der Nase herumtanzt. Dann sagte eine kinderpsychologin (!) mir das gleiche. Sie gab mir den Tipp, ich solle tagsüber die Brust weglassen. Würde meine Kleine den Löffel nicht bald akzeptieren, wird sie immer ihren Willen durchsetzen und ich soll Grenzen setzen. Ich bin dann dem rat gefolgt und habe dann eben nicht gestillt, wenn sie nur ein paar Löffelchen gegessen hat. Und nun ist hier das Geschreie gross. ich weiss, dass das möglicherweise ein Machtkampf ist. vielleicht ist es auch nicht gut, wenn ich ihr nachgebe. Aber ich kann nicht mehr. Vier Monate dieses theater. Entweder heule ich am Schluss der Mahlzeiten selber, oder ich werde aggressiv, weil Leonie nur schreit wie am Spiess. Ist es denn wirklich so, dass ich sie schwere entwöhnt kriege, je länger ich stille? Ist das hier wirklich ein machtkampf, und hälst Du es für sinnvoll, die Brust am tage zu verweigern, um Leonie so zum Breiessen zu bewegen? Fingerfood mag sie, allerdings wird sie davon natürlich nicht satt. Ich weiss einfach nicht mehr, was richtig ist. Vorallem hasse ich die jetzige Situation mit dem geschreie, weiss aber nicht, ob ich nicht lieber konsequent sein soll, um " mir nicht auf der Nase rumtanzen zu lassen ", wie ein Kinderarzt auch zu mir sagte. Ich sage jetzt schon mal Danke für Deine Antwort!
Liebe Starlight, ein neun Monate altes Kind abzustillen ist manchmal relativ einfach, weil die Kinder in diesem Alter leicht ablenkbar sind., was aber nicht bedeutet, dass es später nicht genau so klappt. Du siehst doch selbst, wie wichtig deinem Kind die Brust noch ist, warum willst Du es jetzt mit Gewalt durch ziehen? Wichtig ist, dass das Thema Essen nicht in Kampf ausartet, sonst kommt ihr rasch in einen Teufelskreis, aus dem ihr schwer wieder herauskommt. Wenn es um das Essen geht, sind wir Eltern bei einem Machtkampf schnell die Verlierer. Biete Leonie immer wieder etwas zu essen an. Wenn sie es isst, ist es gut, wenn nicht, ist es auch in Ordnung, denn solange sie noch deine Milch bekommt, leidet sie keinen Mangel. Sobald sich die Situation wieder entspannt hat und Essen nicht immer mit Geschrei quittiert wird, kannst Du dann einen neuen Versuch zum weiteren Abstillen unternehmen. Womöglich isst deine Tochter auch besser, wenn vorübergehend jemand anderes das Füttern übernimmt oder wenn sie selbst essen darf. Es gibt Kinder, die sich nicht füttern lassen wollen aber gerne selber essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Starlight, selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, um so schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Die Situation dürfte bei euch jetzt schon so angespannt sein, dass es sehr viel Geduld und Ruhe brauchen wird, um wieder eine Entspannung zu erreichen, so dass dann mit vieeeeeel Geduld und ganz ohne Druck das Thema feste Nahrung erneut angegangen werden kann. Ich bin auch nicht davon angetan, dem Kind mehr aufzudrängen, als es selbst verlangt, da auf diese Weise das natürliche Empfinden des Kindes für das Sattsein beeinträchtigt werden kann und auch Essstörungen nicht selten ihren Ursprung in einem drängenden Verhalten der Eltern im frühkindlichen Alter haben. Das Baby/Kind soll essen dürfen, nicht müssen. Es ist für mich immer traurig, wenn Mütter so verunsichert werden, wenn es darum geht ihre Kinder wie Kinder zu behandeln und auf das meist doch noch irgendwo vorhandene Gefühl zu verlassen, das ihnen sagt: mein Kind braucht mich, es will mich nicht ärgern oder manipulieren, es ist einfach auf mich angewiesen. Um Menschen bewusst zu manipulieren, muss ein gewisses logisches Denkvermögen und auch bereits eine vorausschauende Denkweise vorhanden sein. Über beides verfügt ein Baby oder Kleinkind noch nicht, denn es kennt noch keinen Zeitbegriff und es hat auch noch keine zielgerichteten Gedankenfolgen wie sie erforderlich sind, um den Eltern "auf der Nase herumzutanzen". Es ist deshalb auch nicht möglich ein Baby zu "verwöhnen" im Sinne von "verziehen". Ohnehin ist verwöhnen ja nichts Negatives. Freuen wir uns nicht alle darüber, wenn uns jemand verwöhnt will heißen etwas Gutes tut. Verwöhnen ist nichts anderes als jemandem etwas Gutes tun, dafür zu sorgen, dass er sich wohl fühlt und das ist etwas Positives. Es ist nun einmal eine Sache der Einstellung, ob ich mein Kind als "Feind", der mich "drangsalieren" will ansehe und so schnell wie möglich diesem Kind klar machen will, dass ich am längeren Hebel sitze und in der Lage bin, es zu etwas zu zwingen, was dann für mich vielleicht von Vorteil ist, aber die Bedürfnisse und Persönlichkeit des Kindes in keinster Weise berücksichtigt oder ob ich das Kind und mich, ja die ganze Familie, als gleichberechtigtes "Team" sehe, in dem auf das schwächste Glied Rücksicht genommen wird und dem Kind und seinen Bedürfnissen Achtung entgegengebracht wird. Die meisten Mütter haben durchaus noch ein Gefühl dafür, was ihre Kinder brauchen und schaffen es, trotz aller Ratschläge von außen, doch ihrem Gefühl zu folgen. Einige Frauen haben zwar noch das Gefühl, dass ihr Kind Bedürfnisse hat, die gestillt (ist es nicht interessant, dass hier von "stillen" gesprochen wird) werden müssen, sind aber so verunsichert, dass sie gegen ihre innere Stimme handeln. Lass dich nicht verunsichern, in deinem Innern weißt Du, dass dein Kind nicht dein Feind ist, der bekämpft werden muss. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Du meinst also auch nicht, dass mich Leonie manipulieren will? In letzter Zeit schreit sie richtig hysterisch, so wie ich es gar nicht von ihr kenne. Und was mir noch sehr wichtig ist, sind folgende Fragen: 1.)Ist es denn wirklich so, dass das Entwöhnen von der Brust umso schwere fällt, je älter sie wird? Für mich bedeutet das dann ja, jetzt ( auf Krampf ) möglichst schnell abzustillen, damit ich später ja keine Probleme kriege. 2.)Ich habe mir gedacht, ich biete ihr Brei weiter an. Wenn sie diesen nicht mag, dann soll sie ihn auch nicht essen. Die Brust biete ich ihr aber auch nicht gleich an sondern warte, bis sie sie sich von alleine fordert. Was hälst Du von dieser Methode?
Mitglied inaktiv
Hallo, das war bei meiner Tochter (jetzt 4 Jahre) genauso, mit dem Unterschied, daß der Kinderarzt nichts schlimmes dabei fand. Er war der Meinung, daß bei der Beikosteinführung das Tempo immer vom Kind bestimmt werden sollte, da es sonst einen ewigen Machtkampf gibt. Bei uns hat es auch ewig gedauert, bis wir nur rausgekriegt hatten, daß sie nichts gegen das Essen hatte, sondern daß sie halt selbermachen wollte. Fingerfood hat sie dann auch gegessen, und auch Brot und mit ca. 1 1/2 Jahren hatte sich das Problem erledigt, da hat sie ALLES gegessen. Ihr jüngerer Bruder (jetzt 10 Mon) hat schon mit 5 Mon. Zeter und Mordio geschrien, wenn er nur gesehen hat, daß sich die Familie zum Essen setzt. Wenn man ihn dazugeholt hat, hat er versucht alles wegzugrabschen. Ich hab bei ihm dann schon mit 5 1/2 Mon. mit Beikost angefangen (dabei wollte ich 6 Mon. voll stillen). Er hat nach einem Monat schon normal vom Familienessen mitgegessen, was halt für ihn geeignet war, Bratwürstl gabs für ihn keine, aber auch er nur selbst, füttern ließ er sich von da ab auch nicht mehr. Er ist wirklich ein begeisterter Esser, aber wenn du jetzt denkst, daß er riesige Portionen verdrückt und keine Mamamilch mehr will irrst du dich. Ich hab mir letztens den Spaß gemacht und gewogen was er zu Mittag gegessen hat: 40 Gramm Gemüse und ein winziges Stückchen Wiener Würstchen :o) Laß dich nicht verrückt machen. Warum setzt du sie nicht einfach mit an den Tisch wenn ihr eßt und wartest erstmal ob sie sich selbst rührt und was will (ohne ihr etwas anzubieten)? LG Inge
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