Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich bin irgendwie im Moment etwas verzweifelt. Meine Tochter (12 Wochen) ist im Moment total unruhig, und meistens, wenn sie trinken soll, fängt sie zu weinen an (oder schreit schon vorher) und will einfach nicht an die Brust. Früher konnte ich sie immer mit der Brust beruhigen und in den Schlaf stillen, aber seit ein paar Tagen geht da fast nichts mehr. Ich bin gerade nur am heulen. Das schlimmste ist, daß ich immer etwas enttäuscht (und manchmal auch aggressiv) darauf reagiere, wenn sie nicht an die Brust will. Dann denke ich mir immer: wer nicht will, der hat gehabt, und bin mit meiner Tochter sauer, daß sie die Brust "verschmäht". Hinterher ist mir auch immer klar, daß es total bescheuert ist, mit einem Baby sauer zu sein und so doof zu reagieren, aber ich weiß halt nicht, was ich machen soll. Ich bin total am Ende. Kann mir jemand helfen?? Grüße, Andrea
? Liebe Andrea, wer sagt, dass eine Mutter immer ausgeglichen sein muss? Wo steht geschrieben, dass eine Mutter nie wütend sein darf? Auch Mütter sind Menschen, mit all den Gefühlen, die Menschen nun einmal haben können. Mutter sein ist einer der härtesten Berufe, die es auf dieser Welt gibt und es kommt noch dazu, dass Du in diesem Beruf 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr im Einsatz bist, ohne Urlaubsanspruch. Auch Du kannst sauer sein und sogar Aggressionen entwickeln. Das geht wohl allen Eltern irgendwann so, wir sind schließlich nicht alle solche Ausnahmemenschen wie Mutter Theresa. Wir sollten uns allerdings so weit in der Gewalt haben, dass wir unsere Aggressionen nicht an unseren Kindern ausleben, dafür müssen wir uns ein anderes Ziel suchen (ich kenne Frauen, die in diesem Fall in Kissen boxen). Ich habe kein Pauschalrezept, wie Du wieder besser mit dir ins Reine kommen kannst, nur ein paar Tipps, von denen ich aus Erfahrung weiß, dass sie helfen können: • Gönne dir selbst etwas. Auch wenn es nur eine Viertelstunde allein unter der Dusche ist oder ein gemütliches Bad mit schöner Musik. Einmal um den Block joggen, eine schöne Tasse Tee und ein Buch oder eine Zeitung. Irgend etwas, was DIR gut tut. Dein Baby kann solange von seinem Vater, einer Oma oder einer lieben Freundin betreut werden. Auch 12 Wochen alte Babys können einmal eine halbe Stunde bis Stunde ohne Mama auskommen, ohne dass sie Schaden nehmen. • Nimm in solchen Stresssituationen den Fokus vom Kind. Damit meine ich, dass es keinen Sinn hat, ein ohnehin schon überdrehtes Kind weiter mit irgendwelchen Aktivitäten zu „bombardieren", um es zu beruhigen. So kann es rasch zu einem Teufelskreis kommen: das Baby weint, Du versuchst es zu beruhigen. Das Baby weint weiter, Du versuchst etwas anderes und wirst selbst unruhig. Das Baby weint immer noch, vielleicht sogar noch verzweifelter, Du bist ebenfalls verzweifelt und die Unruhe in dir wächst. Das Baby weint immer noch ... So schaukelt ihr euch gegenseitig immer weiter auf und kommt schließlich nicht mehr raus. Irgendwann weint ihr vielleicht beide oder aber Du bist vollkommen verzweifelt und fühlst dich hilflos und dein Kind schläft vor Erschöpfung ein. In dieser Situation kann es sehr hilfreich sein, wenn jemand anderes das Baby in seine (ausgeruhten) Arme nimmt oder aber Du legst dich zusammen mit dem Kind hin, machst vielleicht eine leise Musik an und streichelst dein Kind. Wenn Du es noch kannst, kannst Du auch ein paar beruhigende Worte murmeln oder etwas Beruhigendes singen. • Denke in größeren Zeiträumen. Dein Baby bleibt nicht immer so klein und anstrengend und Du wirst immer routinierter im Alltag mit Kind werden. Male dir aus, wie dein Kind in einigen Monaten blitzschnell auf dich zukrabbeln wird. Erinnere dich an das erste Mal, als Du dein Baby im Arm halten konntest, an das erste Mal als es dich angelächelt hat. Immer wenn Du glaubst, es sei jetzt alles nur noch grau, dann denke an etwas Schönes. Das mag für dich jetzt seltsam klingen, aber Gedankenreisen können etwas ganz Tolles sein. • Geh in eine Stillgruppe. Dort wirst Du andere Frauen kennenlernen und sehen, dass Du mit deinen Sorgen, Nöten und Problemen nicht alleine stehst. Auch andere Mütter kennen deine Lage. Der Austausch kann enorm viel bringen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
hallo andrea! ich kann dir leider nicht großartig helfen, aber ich fühle mit dir, denn mein paul war auch so drauf und mit einem mal waren wir ganz dicke freunde. aggressionen sind "normal" und menschlich. mir und paul hat geholfen, dass ich ruhiger und sicherer mit der zeit wurde, denn alles braucht seine zeit und bald seid ihr auch wieder ein team!!! liebe grüße von sanni :-)
Mitglied inaktiv
Hallo Andrea, mein Luca ist 14 Wochen alt (jung) und ich habe in den letzten ca. 4 Wochen ebenfalls beim Stillen sehr große Probleme gehabt udn war völlig verzweifelt. Vor 4 Wochen hatte Luca eine Leisten- und Nabelbruch OP und die 2 folgenden Wochen trank er ganz wenig und war völlig durch den Wind...dann wurde es etwas besser und ich entschuldigte alles mit der Op und der Vollnarkose. Als es jedoch letzte Woche sowiet war, das er jedesmal, wenn ich ihn anlegen wollte losschrie und die Brust verschmähte, da brach für mich eine Welt zusammen. Ich wollte doch imemr so stark sein und weiß, das die Babys die Spiegel unserer Seele sind und wenn ich unruhig bin, der Kleine auch unruhig ist....aber in der Theorie ist immer alles so einfach nur in der Praxis da steht man da meist allein da und hält ein unzufriedenes, wahrscheinlich hungriges, schreiendes baby in der Hand und da kommen leicht Wut und Enttäuschung zusammen und die völlige Verzweiflung ist perfekt. Mir hat geholfen, das ich mir gesagt habe, das er ja eigentlich genug wiegt, nasse Windeln hat, auch oft mal gelacht hat und ich nehme Bachblüten....kennst Du Bachblüten ? Weiterhin hat mir meine Kinderärztin dann -nachdem sie alle organischem Ursachen für den Stillstreik ausgeschlossen hat- ein homöopathisches Mittel für Luca gegeben und das hat auch geholfen. Aber was auch eigentlich ganz einfach hilft -bzw. mir geholfen hat: wenn DU Deine KLeine anlegts, laufe dabei im raum rum und summe ein ruhiges Lied und schau Dir Dinge im Raum an und erzähl ihr davon...weißt Du, was dann passiert ?! Du lenkst Dich ab und denkst nicht so verbissen....."trink jetzt und weine nicht"....weißt Du, was ich meine ? Ich habe halt vor lauter Verzweiflung mir so sehr gewünscht, das er trinkt, das ich wohl zu verbissen war und es ihm sozusagen aufzwingen wollte...das endete natürlich in einem Schrei-Fiasko. Vorher habe ich immer im bett bei ruhiger Musik gestillt...das habe ich im Moment ganz aufgehört, da es im Moment für uns beide wohl besser ist, wenn ich ein bißchen umher gehe. Wenn er sich dann "festgesaugt" und beruhigt hat, kann ich mich natürlich auch hinsetzen, oder ich setze mich auf meinen Gymnastikball und wippe ein wenig. nachts klappt das Stillen übrigens super gut, aber da sind wir beide wohl auch noch mehr im Halbschlaf und denken nicht so darüber nach,w as wir tun. Inzwischen trinkt Luca sogar fast alle 2 Std und will zwischendurch immer nochmal weinen und wirft den Kopf weg und guckt im raum herum. aber irgendwie kriegen wir meistens die Kurve und es klappt. Also gib nicht auf, halt durch und nimm Dir dei Zeit und Ruhe und wenn er vielleicht dann mal beim Stillen wegmuckert in Deinem Arm, dann schmuse mit ihn und kuschele und laße Deine Energie und Liebe in ihn fließen....hallo, ich höre mich da wohl komisch an, bin aber ganz "normal". Also ich drück Euch die Daumen. Wenn Du noch mehr Rat oder einfach nur ein offenes Ohr brauchst, dann kannst Du mich ja auch direkt anmailen (shcon@gmx.net). Ich wohne auf Mallorca und freue mich über jeden Kontakt, da ich hier doch etwas "abgeschieden" lebe. Deine Susanne
Mitglied inaktiv
Liebe Andrea, um Dir ein bischen Mut zumachen. Meine Tochter war schon viel früher unruhig. Und das beste für uns beide war: das Tragetuch. Ich habe sie dann viel bei mir am Bauch getragen und durch das Engegefühl wurde sie ganz ruhig. Auch für mich war es gut, denn so hatte ich beide Hände frei und konnte im Haushalt Sachen erledigen. Zum Stillen: vielleicht die Stillabstände vergrößern ? Und noch etwas, es wird wieder besser und jeder der Kinder hat kennt diese Gefühlschwankungen. Es ist wirklich so. Viele liebe Grüße Isolde
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