Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter! Sie haben mir bei meinen anfänglichen Stillproblemen immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden, dafür ein herzliches Danke. Mittlerweile ist meine Tochter 9 Monate alt. Ich stille (fast) immer noch voll und ich stille noch sehr gerne. Nur frage ich mich langsam, ob ich nicht doch auf dem falschen Weg bin. Kurz etwas zu dem groben Tages- und Nachtablauf... Meine Kleine hat ihren "langen" Schlaf zwischen 20 Uhr abends und 8 Uhr morgens. Währenddessen wacht sie aber ca. 6x auf und findet erst durch das Stillen wieder in den Schlaf. Da sie bei uns im Elterbett schläft, ist es für mich noch ok. Ich glaube, dass sie momentan einen Entwicklungsschub durchmacht, denn sie kann sich seit 2 Tagen auf ihre Füße hochziehen. Tagsüber will sie dann die nächtlichen Unterbrechungen wieder nachholen und ist um 10 Uhr und um 12 Uhr nicht nur hundemüde, sondern auch hungrig. Deshalb stille ich sie wieder in den Schlaf. Ab 13 Uhr hat sie so alle 2-3 Stunden etwas Hunger/Durst ohne Müdigkeit. Erst so um 18 Uhr schläft sie nochmal 30 Minuten, will aber, wie schon erwähnt gestillt werden. Aus diesem Grund ist es mir fast unmöglich zuzufüttern, da sie ja quasi satt ist durch das In-den-Schlaf-Stillen. Ich kann mich gar nicht nach der Faustregel halten, die Still-Mittagsmahlzeit durch Beikost zu ersetzen. Wenn überhaupt, dann schafft sie 1/4 Gläschen Gemüsebrei (also ca. 50g) und das zu unterschiedlichsten Zeiten....manchmal um 13 Uhr, 14 Uhr oder 15 Uhr. Ich hätte aber gerne eine feste Tageszeit eingeführt... Meine Tochter wiegt 10 Kilo und ist ca. 71 cm groß, also eine kräftige kleine Dame. Meine Milch scheint zu reichen. Wie soll ich es am Besten anstellen, das Zufüttern/langsame Abstillen? Ich könnte auch noch ein paar Wochen abwarten... Könnte sich das "Problem" auch von alleine lösen, oder wird meine Tochter noch länger ein Brustkind bleiben? Muss ich in einem so fortgeschrittenen Zeitraum von 9 Monaten Eisen oder Calciumpräperate (z.B. Aufbaukalk von Weleda) zu mir nehmen, da ich mir schon Sorgen mache, ob meine Reserven ausreichen für die Knochen- und die Blutbildung meiner Kleinen. Ich selbst habe zur Zeit nämlich Schmerzen in den Gelenken, vielleicht, weil sie mir zu viel entzieht? Danke im voraus für ihre Antworten :) Grüße Levi
Liebe Levi, leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Ihre Gelenkschmerzen haben also nichts mit dem Stillen zu tun. Auch brauchen Sie keine Angst zu haben, dass Ihre Milch nicht reichhaltig genug ist. Nach sechs Monaten enthält die Muttermilch noch die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Die Milch wird ab sechs Monaten keineswegs plötzlich "schlechter" oder "weniger gehaltvoll". Der Kaloriengehalt der reifen Muttermilch liegt bei etwa 68 kcal/100 ml. Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin. Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So steigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Mit neun Monaten ist ein Baby noch recht jung (auch wenn es im Verhältnis zu einem Neugeborenen schon fast "erwachsen" wirkt). Zwei Beikostmahlzeiten sind in diesem Alter absolut in Ordnung, es muss noch nicht zwingend mehr sein. Wie ich schon häufiger erklärt habe, sollte Muttermilch im gesamten ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle für das Baby sein. Die Beikost sollte zunächst ergänzen und nicht ersetzen. Mit zunehmendem Alter werden die Mengen an Beikost von alleine größer und die Muttermilch tritt zunehmend zurück. Im Idealfall ist dies ein allmählich verlaufender Prozess, der nicht viel Steuerung braucht. Ihr Kind kann zwischendurch immer wieder Beikost bekommen, es muss nicht unbedingt Brei sein. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Haben Sie noch ein wenig Geduld, die festen Essenszeiten kommen schon noch. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
lehnt sie ab. wenn ich ihr einen Schnuller in den Mund stecke, dann nimmt sie ihn raus und wirft ihn meterweit von sich weg :)
Die letzten 10 Beiträge
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?
- 4 Wochen altes Baby nimmt zu wenig zu