Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

ich bin verzweifelt und wütend...

Frage: ich bin verzweifelt und wütend...

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hallo biggi, ich habe dir bereits öfters geschrieben w/abstillen meiner mittlerweile 13 mon. alten tochter. ich habe es nicht geschafft sie abzustillen, besser gesagt ich habe es nicht über´s herz gebracht. deine worte haben mich auch aufgebaut. mein wunsch ist es, dass sie weingstens nicht mehr am tage nach der brust verlangt, aber sie braucht es morgens, zum mittagsschläfchen und abends natürlcih zum einschlafen. da sie nachts noch nicht richtig durchschläft, meldet sie sich auch noch und ist auch inzwischen so weit, dass sie mir zeigt wo ich mich hinsetzen soll um sie anzulegen. ganz ehrlich - ich finde es nicht mehr lustig, bin richig verzweifelt. heute vormittag war sie bei meiner schwiegermama, weil ich dachte, dass sie sie wenigstens mittags zum schlafen legen könnte. es war ein theater, wie war so müde, aber sie schlif nicht ein, als ich kam, wurde das t-shirt sofort hochgehoben und mir war klar was sie will. sie schlief sofort ein. ich wollte es nie so weit kommen lassen, ich habe immer gesagt, das sei unglaublich, dass kinder so lange gestillt werden, bzw. sich nicht abstillen lassen möchten. ich liebe meine töchter über alles, die älter hat sich wunderbar selbst abgestillt - richtig nach plan. ich habe gerne gestillt, aber ich will nicht mehr, will nicht mehr am tage bzw. will nicht mehr die brust zum einschlafen geben. wenn ich mit meinem mann oder mit der großen tochter schmuse, kommt die kleine und fängt an zu weinen und zeigt uns dass, sie es nicht möchte. das macht mich unheimlich traurig!!! noch als letztes, das zahnen bereitet ihr große probleme, sie leidet sehr und deswegen bin ich auch bereit, wenn sie nachts nach der brust verlangt, es ihr anzubieten, damit sie nicht so leidet. mein mann hat mir schon gesagt, dass ich vielleicht solange stillen sollte bis die zähne komplett draußen sind ca. bis sie 18 mon. alt ist. was soll ich machen????????? ich kann ihr meine liebe auch anders zeigen ist denn die milch übehaupt noch nahrhaft? biggi, bitte baue mich auf, deine worte helfen mir immer weiter, ich danke, dass du für uns da bist und uns auf aller fälle weiterbrigst. kornelia + clarissa


Biggi Welter

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? Liebe Kornelia, am leichtesten zu beantworten ist deine letzte Frage: Ja, deine Milch ist noch genau so nahrhaft und wertvoll für dein Kind wie immer! Du scheinst stillmüde zu sein und wünschst dir wieder mehr Freiraum für dich und auch wieder mehr Verfügungsrecht über deinen Körper. Dieses Gefühl kennt vermutlich jede Frau, die längere Zeit stillt. Doch das ist letztlich nicht wirklich etwas, was sich durch Abstillen erreichen ließe, denn es ist nicht wirklich so, dass das Stillen die Frau „anbindet" und müde macht, sondern es ist die Mutterschaft. Wir alle haben irgendwann oder immer wieder einmal Sehnsucht nach dem Leben v.K. (= vor dem Kind) als „Mama noch eine Frau war". Muttersein ist einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet. Und an dieser Tatsache ändert sich nichts, ob frau nun stillt oder nicht. Selbst wenn eine Mutter ihr Kind vorübergehend in die Betreuung durch Vater, Großmutter oder Babysitter gibt, bleibt sie die Mutter und wird das Kind nicht aus ihren Gedanken streichen können oder die Verantwortung dafür abgeben können. Dazu kommt, dass deine Tochter spürt, dass Du dich ihr entziehen willst und das macht sie unsicher, so dass sie noch mehr „klammert", noch stärker deine Nähe und die Geborgenheit an der Brust sucht. Das Schlafverhalten eines Kindes ist kaum davon abhängig, wie es ernährt wird und es gibt unzählige gestillte (Klein)Kinder, die nachts lange Schlafphasen haben, genauso wie es unzählige Kinder gibt, die lange abgestillt sind und nachts regelmäßig in kurzen Abständen aufwachen (nur sprechen die Eltern von nicht gestillten Kindern oft sehr viel seltener offen darüber wie die Nächte aussehen). Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir dein Mann, deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager dein/e Kind/er für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihnen spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Dann kannst Du dir in einer ruhigen Minute auch einmal überlegen, was Du jetzt wirklich willst und einen Plan zurecht legen, wie Du dabei vorgehen wirst. Vielleicht genügt es aber auch schon, dass Du einfach wieder etwas Zeit für dich alleine hast, dass Du selbst dich besser fühlst und dein Kind dann auf die wieder ausgeglichenere Mutter positiv reagiert. Viel Kraft und LLLiebe Grüße Biggi


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hallo kornelia, ich bin zwar nicht biggi, aber ich kann dich auch ein wenig aufmuntern :) deine stillgeschichte erinnert mich ganz stark an meine. ich habe eine tochter mit 17 monaten und stille auch noch. eigentlich wollte ich 6 monate voll stillen,dann zufüttern und langsam abstillen. aber anna-lena hat mir auch einen strich durch die rechnung gemacht und ich war auch manchmal am verzweifeln. sie hat mit 6 monaten alle arten von brei oder gläschen verweigert, hat sogut wie nichts getrunken und so musste ich weiterstillen. da sie auch keinen schnuller nahm und ich sie auch meistens in den schlaf gestillt habe, war an reduzieren nicht zu denken. als dann mit 8 monaten die ersten zähne kamen war es besonders schlimm, sie wollte nachts zeitweise alle 2 stunden stillen und ich war ausgelaugt und verzweifelt. aber sie war durch nichts anderes zu beruhigen und deshalb habe ich sie gelassen. ich hatte auch zeitweise das gefühl, je mehr ich mich bemühte weniger zu stillen, umso mehr wollte sie. aber das war eine phase und ging wieder vorbei. jetzt hab ich einfach aufgegeben sie zum abstillen zu bewegen und wir haben ein tolles stillverhältnis. sie holt sich was sie braucht, isst wieder mehr vom tisch mit und es wird automatisch weniger. ich werde ihr die entscheidung überlassen und wenn es noch ein halbes jahr oder noch länger dauert hab ich auch kein problem mehr damit. es ist eh nur eine sooo kurze zeit in der sie uns so intensiv brauchen und die zeit vergeht viel zu schnell. ich genieße jetzt sogar die momente, in denen sie zu mir kommt, mir die bluse hochhebt und "namminammi" sagt *lach* versuch einfach das beste daraus zu machen und versuch es nicht zu erzwingen. übrigens hat sie auch noch nie durchgeschlafen und will immer noch nachts ein- bis zweimal die brust (wenn sie zahnt auch öfters) vielleicht konnte ich dir ein wenig trost geben, lg gaby+lenchen


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Hallo Kornelia! Deine Situation kommt mir recht bekannt vor: Vor einem Jahr hat sich meine Tochter ganz ähnlich verhalten. Wehe, ich wollte mit meinem Mann oder den beiden Brüdern schmusen: Schon war sie da, drängte sich dazwischen und verlangte ihre "mimi". Aber versuch Dir mal die Situation des kleinen Mädchens vorzustellen: da ist sie so sehr abhängig von mir, und dann kommt da jemand anders und drängt sich (für sie) dazwischen. Klar, daß sie da sich sofort bemerkbar macht. Daß meine Tochter mich, genau wie Deine, zu einem Sitzplatz führte und mir klarmachte, daß ich mich setzen soll, fand ich eher rührend: sie hatte die Abläufe in unserer Familie genau beobachtet und verinnerlicht, wie das Stillen vor sich geht. Ist das nicht eine tolle Leistung? Zum Thema einschlafen an der Brust: Es ist mir auch lange schwergefallen zu akzeptieren, daß meine Kinder nur an der Brust einschlafen. Aber ich hatte auch ein komisches Gefühl dabei, ihnen ein Tuch oder ein Stofftier als Einschlafhilfe einzuüben. Etwas gekauftes, austauschbares statt meiner Wärme und Liebe - hmmm ... Mittlerweile nutze ich die Zeit ganz bewußt als Entspannungs- und Ruhepause für mich. Ich hoffe, bei diesen Überlegungen kannst Du etwas finden, das Dir weiterhilft! Liebe Grüße Martina


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Liebe Kornelia, so, nun schliesst sich die dritte im Bunde an: bei meinem ersten Kind funktionierte das Sich-Selbst-Abstillen auch ganz automatisch. Er war mit 12 1/2 Monaten weg von der Brust... ...meiner Tochter dagegen (mittelerweile fast 19 Monate) musste ich jede Stillmahlzeit im harten Zweikampf wegnehmen. Zuletzt war es das abendliche Einschlaftrinken, dass ich ganz konsequent meinem Mann überlassen habe (er sitz noch immer jeden Abend mit der Milchflasche im Bett - loool!) Und glaube mir, es war ein ziemlich harter und lauter Schreiprozess... genau wie bei der Morgenflasche, auch die funktionierte erst mit ca. 16 Mo nach dem Motto - sorry - "nimm´sie, oder lass es bleiben!" Geblieben ist allerdings die Brust zum Mittagsschlaf. Bei uns heißt es "titi" und titi wird (und wurde schon mit 11 Monaten!!!) deutlich gefordert; auch mit T-Sirt hoch und so ... sie weiß genau was sie will und ich lasse es Ihr! Es hat den Vorteil, dass sie mittags gut einschläft, ich danach meine Ruhe habe, ich die kurzen Momente der Zweisamkeit sehr genieße und ich es ganz einfach so betrachte: sie musste ihre Mama von Anfang an teilen (was die ersten ja nunmal nicht müssen!) und das ist vielleicht ganz einfach ihre Art noch ein bißchen mehr Mama für sich alleine zu haben... Ich nehme es mittlerweile auf die Lustige und denke mir, dass auch sie spätestens mit 18 Jahren abgestillt sein wird :-))) Auch ich hoffe, Dir einen kleinen Beitand gegeben zu haben, wenngleich auch ich Dir Deinen Frust nicht nehmen kann... Versuch´s positiv zu sehen! Auch Deine Tochter wird irgendwann nicht mehr wollen und sei froh: Du hast einen Mann, der Dich offensichtlich unterstützt - so wie es meiner macht - das ist leider nicht überall so!!! Leide nicht (blöder Spruch), sondern versuch es zu genießen! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Euch allen alles Gute Ulrike


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Liebe Cornelia, es tut mir Leid, aber ich kann deine Gefühle überhaupt nicht nachvollziehen. Meine Kinder werden so lange gestillt, bis sie sich von selbst abstillen, d.h. in ihrer persönlichen Entwicklung so weit sind. Bei meiner Tochter war das nach 2 1/2 Jahren der Fall. Mein Sohn ist jetzt 2 1/4 und stillt noch fleißig zum Einschlafen, nach dem Aufwachen um wieder auf die Reihe zu kommen (er ist ein Aufwachmuffel ;-) und manchmal auch noch in der Nacht, wenn er krank ist oder was Schlechtes geträumt hat. Stillen ist das beste Einschlafmittel überhaupt. Du ahnst ja gar nicht, wie viele Kinder zum Einschlafen gestillt werden. Geht das nicht ruck zuck, wenn sie an deiner Brust liegt? Keine Flaschenmami hat diesen Vorteil! Die Natur hat es so vorgesehen, dass das Kind an der Brust ruhig wird und sich in den Schlaf fallen lassen kann. Überall auf der Welt stillen die Mütter ihre Kinder in den Schlaf. Die Stilldauer auf der Welt liegt übrigens zwischen 2 und 6 Jahren. Das die Kleine eifersüchtig ist, ist doch völlig normal! Das liegt nicht am Stillen, sondern diese Phase machen alle Kinder in dem Alter durch. Du siehst das alles so furchtbar ernst und als ob das alles falsch wäre. Ich denke, du machst alles richtig!!! Und dein Kind macht auch alles richtig und normal für sein Alter. Ich denke, was dir wirklich helfen würde, wäre Kontakt zu anderen Müttern, die ebenfalls noch stillen und dies selbstverständlich und selbstbewusst tun. Wenn du mich persönlich anmailst, könnte ich dir helfen! LG Sibylle


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sibylle_aschoff@web.de


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