Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Hormone und Stillen???

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Hormone und Stillen???

Mitglied inaktiv

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Guten Tag! Ich hätte folgende Frage: Meine Tochter ist jetzt 16 Monate alt und wird in der Nacht noch gestillt. Sie möchte das gerne und ich wollte ihr von Geburt an die Möglichkeit geben das Stillen solange "in Anspruch" nehmen zu können wie sie es scheinbar "braucht". Nun wurde bei mir eine Zyste neben der Gebärmutter festgestellt und meine Fachärztin hat mir Gelbkörperhormone zur Behandlung verschrieben. Sie meint das wäre auch mit dem Stillen vereinbar. Im Beipacktext steht aber dezitiert NICHT stillen. Nun möchte ich fragen, wieviel denn meine Tochter von dem Medikament "abbekommen" würde, bzw inwieweit sie das beeinflussen würde.Ich hab da irgendwie Bedenken... Sind sie der gleichen Meinung wie meine Gynäkologin, oder denken sie ich sollte doch vorher abstillen (aber ich soll in 2 Wochen mit der Einnahme beginnen - wird also sicher etwas knapp, oder?) Könnten sie mir für diesen Fall Tipps geben wie ich das schaffen könnte in der kurzen Zeit? Vielen Dank Ronja


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Liebe Ronja, leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit") oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie wie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin hinzugezogen werden. Ehe Sie sich und Ihrem Kind nun zusätzlichen und möglicherweise überflüssigen Stress antun und abstillten, sollte unbedingt abgeklärt werden, ob das überhaupt notwendig ist. Das geht am besten mittels einer Anfrage durch die behandelnden Ärzte bei der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: o3o 30308111). Die Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin bietet einen kostenlosen (es fallen nur die Telefongebühren oder Emailkosten an) Informationsdienst für Ärzte und Apotheker an und verfügt immer über die neuesten Daten. Gute Besserung und liebe Grüße, Kristina


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