Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Hilfe!!!

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Hilfe!!!

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Hallo, Meine Kleine ist jetzt 7 Monate alt und ich stille sie noch. Tagsüber trinkt sie alle 3-4 Stunden. Aber nachts bis zu 10. Ich habe keine Nerven mehr. Sie wird ständig wach und wenn ich sie nicht stille, schläft sie nicht wieder ein. Auch tagsüber schläft sie nie länger als 30 min. Nur wenn ich mit ihr schlafe und als sie wach wird, gleich sie stille, kann sie wieder schlafen. Aber ich kann nicht immer mit ihr ins Bett gehen. Die ganze Zeit habe ich gehofft, dass es mit der Zeit besser wird. Es hat aber leider kein bisschen geändert. Sie hat ein Beistellbett neben unserem Bett aber sie schläft nur in unserem Bett, weil ich wegen diesem dauernden Nuckeln anders nicht schaffe. Das 2. Problem: Wir haben vor 2 Monaten ein Wasserbett gekauft und ich bin mir nicht sicher, ob es für ihren Körper gut ist. Unser KA weiss auch nicht. (Wem kann ich es fragen?) Deswegen will ich nicht dass, sie mit mir schläft. Bitte helfen Sie mir. Ich weiss nicht wie ich dieses Problem lösen kann. Wie kann ich ihr beibringen, ohne Brust schlafen zu können?Sie will auch kein Schnuller. Was mache ich, wenn ich in paar Monaten abstillen will? Ich bin so verzweifelt. Vielen Dank für ihre Antwort


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Liebe cemsel, das mit dem Wasserbett weiß ich leider auch nicht. Aber was sollte daran schädlich sein? Was das nächtliche Stillen angeht, so kann ich Ihre Verzweiflung gut verstehen. Es ist manchmal einfach unglaublich anstrengend, Mutter zu sein. Wenn unsere Kinder beginnen, die Welt deutlich bewusster wahrzunehmen, führt das oft zu mehr Unruhe, vor allem auch in der Nacht. Diese Unruhe ist entwicklungsbedingt und wird deshalb durch die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung, und auch durch das Abstillen nicht unbedingt weniger... Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, und ja, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten und all dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby an der Brust der Mutter einschlafen will und überhaupt in ihrer Nähe sein mag. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Ich bin sicher, die unruhigen Nächte werden auch wieder vergehen. Versuchen Sie, sie einfach zu akzeptieren und suchen Sie nach Möglichkeiten, sich tagsüber dafür mehr Ruhe zu gönnen. Dann erträgt sich die gestörte Nachtruhe etwas leichter. Herzlichen Gruß, Kristina Heindel


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Liebe Cemsel, habe gerade gelesen: "....es wird davon abgeraten mit Babys im Wasserbett zusammen zu schlafen, da es ein erhöhtes Risiko für den Plötzlichen Kindstod zu geben scheint..." Auch eine Stillberaterin lernt nie aus! Vielleicht hilft es dann eher, wenn Sie eine "normale" Matraze neben Ihr Wasserbett stellen/legen, auf dem Sie sich dann mit ihrem Kind hinlegen können. Mein 2. Sohn hat übrigens auch nie mehr als eine halbe Stunde am Stück geschlafen tagsüber, fast 2 Jahre lang. Puh, das war ziemlich stressig, weil man so ja kaum Ruhe findet. Die Ausnahme war auch bei ihm, wenn ich mich mit dazu gelegt habe. Also habe ich irgendwann notgedrungen meinen Alltag umorganisiert und mich wirklich mehr mit ihm hingelegt. Plötzlich hatte ich dann auch mehr Ruhe und konnte diese Zeiten mit ihm sogar richtig genießen, auch wenn der Haushalt ziemlich darunter leiden musste. Aber irgendwann hat er dann doch auch allein besser geschlafen und jetzt, im Rückblick, ist diese schwere und anstrengende Zeit schneller vergangen, als ich je gedacht hätte. Manchmal dauert es länger, aber auch bei Ihrem Baby wird es irgendwann anders sein, wenn es nicht mehr das Bedürfnis hat, nachts ganz viel Nähe und Geborgenheit zu tanken. Darum würde ich mir nicht jetzt schon Gedanken übers Abstillen machen. Kommt Zeit, kommt Rat. Und wenn das Baby ein wenig älter ist, kann man tatsächlich daran arbeiten, Gewohnheiten wie häufiges Trinken in der Nacht zu ändern. Doch wenn es nicht absolut notwendig ist, würde ich das noch nicht mit 7 Monaten machen... Wenn Sie in der Suchfunktion unter "Gewohnheit" suchen, werden Sie einige Beiträge dazu finden, die ich in den letzten Tagen geschrieben habe. Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen, dass es bald ruhigere Nächte für Sie gibt. Herzlichen Gruß, Kristina Heindel


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