Mitglied inaktiv
Ich habe eine ganz dringende Frage: Mein Sohn Tim-Nikolai (5 Wochen) wird von mir voll gestillt. Vor ca. 1 Woche wurde bei ihm vom Kinderarzt ein Reflux diagnostiziert und mir das Medikament Gaviscon für ihn aufgeschrieben was ich ihm nach dem Stillen geben soll, ABER erstens nimmt er dieses Medikament nicht - er schüttelt sich und würgt es wieder hoch - und zweitens hilft es nichts. Er erbricht trotzdem alles wieder...und ich bin immer noch total verzweifelt!!! Mein Kinderarzt riet mir dazu abzustillen und dann Fertigmilchnahrung mit REisschleim anzudicken oder meine Milch abzupumpen und diese dann anzudicken, aber auch das hilft nichts und Tim-Nikolai geht es schlechter anstatt besser. Zur Zeit wird er alle 3 Stunden gestillt, obwohl er nachdem er wieder alles rausgespuckt hat den Eindruck macht, er hätte schon wieder Hunger...was soll ich machen???! Bitte helfen Sie mir... Sandra ...mit einem weinenden Baby und selbst kurz davor :-((
? Liebe Sandra, Reflux (gastro-ösophagaler-Reflux) bedeutet, dass der Muskel, der die Magenöffnung schließt und so verhindert, dass die Nahrung wieder zurückfließt, bis sie schließlich vom Magen in den Darm wandert, sich zum falschen Zeitpunkt öffnet. So kommt es dazu, dass die Nahrung zurück in die Speiseröhre gelangt. Beim Erwachsenen wird Relfux oftmals als Sodbrennen erlebt, bei Babys kann er zu Erbrechen, schmerzhaftem Weinen, plötzlichem nächtlichen Aufwachen und sogar zu einer Verweigerung der Nahrung führen. Das Problem ist also nicht nur, dass diese Kinder sehr oft massiv spucken (und in schlimmen Fällen nicht gedeihen), sondern dass der Rückfluss der Nahrung und damit auch der Magensäure zu Schmerzen und Unwohlsein beim Kind führen kann. In vielen Fällen wird der Reflux durch eine Unreife verursacht „wächst sich aus". Bis dahin besteht die Therapie darin, die Beschwerden des Kindes zu mildern, bis sein Verdauungssystem reifer ist und die Symptome verschwinden. Leider wird sehr häufig als Standardtherapie bei Reflux ein Andicken der Milch empfohlen, was bei Stillkindern aber mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist und außerdem nicht unbedingt hilft. Erste Hilfe ist in jedem Fall eine möglichst aufrechte Lagerung des Kindes, so dass die Schwerkraft mit hilft, den Mageninhalt unten zu halten. Besonders direkt nacht dem Stillen, kann es hilfreich sein, das Kind einige Zeit aufrecht zu tragen (zum Beispiel im Tragetuch). Häufigere kleine Mahlzeiten können ebenfalls sinnvoll sein. Eine absolut korrekte Stillhaltung und richtiges Saugen des Babys sind sehr wichtig, um nicht noch zusätzliche Probleme zu provozieren, weil das Kind viel Luft schluckt. Stillen und Muttermilch haben viele Vorteile gegenüber anderer Nahrung bei einem Kind mit Reflux. Stillkinder haben seltener Probleme mit Reflux und der Reflux ist bei ihnen meist nicht so ausgeprägt wie bei nicht gestillten Babys. Das liegt unter anderem daran, dass Muttermilch leicht verdaulich ist und so den Magen zweimal so schnell verlässt wie künstliche Säuglingsnahrung. Die schnellere Magenentleerung ist deshalb von Bedeutung, weil eine längere Verweildauer der Nahrung im Magen, den Reflux verstärken kann (das spricht auch gegen das Andicken). Je weniger lange die Nahrung im Magen verbleibt, um so weniger kann wieder in die Speiseröhre zurückfließen. Außerdem reizt Muttermilch die Speiseröhre weniger als künstliche Säuglingsnahrung. In seltenen Fällen, wird empfohlen, dass die Mutter ihre eigene Ernährung umstellt und auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet. Diese Empfehlung ist allerdings umstritten. Helfen Maßnahmen wie höher lagern und kleinere und dafür häufigeres Stillmahlzeiten nicht, so gibt es die Möglichkeit der medikamentösen Behandlung. Hier werden Medikamente eingesetzt, die die Magensäure verringern und die Entleerung des Magens beschleunigen. Als allerletztes Mittel - wenn es zu schwerwiegenden Komplikationen durch den Reflux kommt, kann eine Operation in Frage kommen. Ich kann Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich von einer Stillberaterin vor Ort beim Stillen zuschauen zu lassen, so dass bei Bedarf die Stillposition und Anlegetechnik korrigiert wird und mit Ihrer Kinderärztin/arzt darüber zu sprechen, welche Möglichkeiten es gibt, Ihrem Kind zu helfen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche Ihnen, dass der Reflux bald verschwindet. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Sandra, ich hatte das Kotzekind schlechthin. Bei NIls wurde ebenfalls ein Reflux festgestellt. Und ich habe gestillt wie eine Weltmeisterin. Und er auch. Der Reflux wächst sich aus. Das Stillen ist das beste, was du tun kannst. Laß alles andere weg. Auch Gaviscon bringt nix. Das ist besser für die Schwangere mit Sodbrennen (mmh lecker, habe ich tonnenweise getrunken). Nils ist jetzt 21 Monate und stillt immer noch gerne. Mir hat übringes niemand versucht das stillen auszureden. Ganz liebe Grüße Heike und Ex-kotzkind Nils
Mitglied inaktiv
xxx
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