Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

HILFE, was tun?

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Frage: HILFE, was tun?

Nadja81

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hallo frau welter, mein sohn ist jetzt 7 wochen und ich hatte vor 2 wochen in der linken brust einen ziemlich schmerzhaften milchstau und lag zwei tage mit 40 grad fieber im bett. als ich zum arzt bin hat der mich ins kkh geschickt um die brust abzupumpen und gab mir eine halbe abstilltablette weil ich so viel milch hatte. ich hatte schon ein schlechtes gefühl als ich sie genommen habe, aber alle versicherten mir das ich auch danach noch genug milch haben werde und ich solle mir keine sorgen machen. nun war es aber leider nicht so und die milch blieb auch sehr schnell aus, so dass ich zufüttern musste. ich wollte aber nicht so schnell aufgeben und haben den kleinen immer wieder angelegt, hab globoli genommen, tee, malzbier und sekt getrunken und auch immer mal wieder gepumpt. anfangs kamen mur ein paar tropfen wässriges zeug raus. seit gestern wird es wieder milchiger und fließt auch wieder. wenn ich drücke spritzt es auch wieder. es ist noch nicht so viel das der kleine davon satt wird, aber ich denke ich bin auf dem richtigen weg. ich lege ihn vor jeder flaschenmahlzeit mind 20-30 an meine brust damit die milch wieder richtig einschießt. manchmal sogar länger. nun ist es leider so das der kleine nicht mehr richtig saugt und die geduld verliert. er spuckt die brust immer wieder aus, zieht dran und wird nervös. ich muss die brust dann immer wieder zusammen kneifen und in seinen mund stecken. irgendwann fängt er dann an zu heulen und nimmt sie gar nicht mehr. wenn ich ihm dann die flasche mache zieht er 150 ml in einem affenzahn runter, als hätte er gar nichts aus der brust bekommen, da ist aber noch milch drin. ich merke es ja wenn es kommt beim drücken. was kann ich tun damit er wieder richtig an die brust geht? bekommt er überhaupt etwas raus wenn er dran ist? vieleicht ist er auch einfach nur zu faul um richtig zu saugen weil es an der flache ja viel einfacher ist und schneller geht. vielen dank schon mal Lg nadja


Biggi Welter

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Liebe Nadja, Ihr Sohn ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Er muss erst lernen, wie er an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie ihren Sohn anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt „Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Sohnes gut kontrollieren können und genau sehen, was er macht. Vermeiden Sie es, Ihren Sohn am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Sohnes legen oder ihn fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Sohn die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Sohn an der Brust trinkt. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi


Nadja81

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vielen danke für die schnelle antwort. ich hab mir schon gedacht das es vieleicht eine saugverwirrung sein könnte. hab durch den link auch eine stillberaterin in meinem ort gefunden und werde sie gleich am montag anrugen (ist ja wochenende und da will ich auch niemanden stören :-D) ich werde jedenfdalls so schnell nicht aufgeben und versuchen das ich wieder voll stillen kann. danke danke danke und ganz liebe grüße nadja


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