Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hilfe - der Verzweiflung nahe

Frage: Hilfe - der Verzweiflung nahe

Mitglied inaktiv

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hallo zusammen, mittlerweile bin ich echt der Verzweiflung nahe - unsere Kleine ist jetzt 12 Tage alt und hatte von Anfang an ein sehr starkes Saugbedürfnis. Ich habe auch kein Problem damit, wenn sie statt alle vier alle zwei STunden oder so an die Brust wollte - aber mittlerweile ist es so, dass wenn sie nicht direkt beim Stillen einschläft, sie nach einer Viertelstunde wieder an die Brust will, sich durch nichts und niemanden beruhigen oder ablenken läßt. Leider kann ich nicht wirklich unterscheiden, ob sie, wenn ich sie dann wieder anlege wirklich trinkt oder nur nuckelt. Kann ihr Saugbedürfnis wirklich derart stark sein? Was kann man da machen, da sie nichts anderes akzeptiert und ich sie einfach nicht jede Viertelstunde anlegen kann - mein Mann iund ich gehen mittlerweile wirklich auf dem Zahnfleisch. Kann es sein, dass sei vielleicht nicht satt wird? Obwohl ich eigentlich das Gefühl habe, genug Milch zu haben.... Letzten Donnerstag, also sieben Tage nach ihrer Geburt waren wir bei der U2, wo sie gewogen wurde und da hatte sie annähernd ihr Geburtsgewicht wieder erreicht... kann man irgendwie testen, ob sie satt wird?? Wir sind echt am verzweifeln und ich tendiere mittlerweile stark dahin, es mit der Flasche zu versuchen - bin für jeden Tip dankbar!!! Nini


Biggi Welter

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? Liebe Nini, ich verstehe, dass Sie vermutlich überrascht sind, wie der Alltag mit einem Neugeborenen aussieht, doch Sie können gar nichts tun, um die Stillabstände zu verlängern und Sie sollten auch nichts in dieser Richtung tun, denn für ein so kleines Baby ist vollkommen normal, dass es oft an der Brust trinkt. Der Magen Ihres Babys hat zur Zeit etwa die Größe eines Teebeutels und Ihr Kind braucht häufige kleine Mahlzeiten für sein Gedeihen. Dazu kommt, dass Babys fast immer ein sehr großes Saug- und Nähebedürfnis haben. All dies wird durch das (häufige) Stillen optimal gewährleistet. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wenn Ihr Baby mit sieben Tagen schon wieder fast am Geburtsgewicht angelangt ist, dann besteht kaum ein Anlass, daran zu zweifeln, dass es satt wird. Und ja, ein Baby kann ein so starkes Saugbedürfnis haben und dabei ist es keineswegs so, dass ein Baby immer Hunger haben muss, wenn es an die Brust will, denn Stillen ist ja viel mehr als nur eine Form der Nahrungsverabreichung. Manchmal hat ein Baby auch einfach noch ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und es spricht nichts dagegen, dass auch dieses Saugbedürfnis an der Brust gestillt wird, denn auch dem nicht-nutritiven Saugen (nicht der Ernährung dienendes Saugen) kommt eine große Bedeutung zu. Ihr Baby ist noch keine zwei Wochen auf dieser Welt und Sie und das Kleine müssen sich erst an dieses neue Leben gewöhnen. Sie sind noch Wöchnerin und nicht umsonst gibt es weltweit und in allen Kulturen den Brauch, dass eine Frau im Wochenbett besondere Schonung erfährt. Es mag für manche Menschen nicht in unsere „moderne" Zeit passen, aber es ist auch heute noch so: In den ersten Wochen nach der Geburt gehen die Uhren anders. Um zu vermeiden, dass eine junge Mutter (Familie) auf dem Zahnfleisch geht, wie Sie es schreiben, ist es sinnvoll, dass Sie sich mit Ihrem Baby ins Bett, aufs Sofa oder in einen bequemen Liegestuhl legen und sich um nichts anderes kümmern als um das Baby und ihr eigenes Wohlergehen. Betrachten Sie diese Zeit als Flitterwochen mit Ihrem Baby. Auf diese Weise können Sie nicht nur Ihr Baby kennen lernen und die notwendige Ruhe genießen, sondern Sie geben auch ihrer Stillbeziehung die Chance, sich optimal einzuspielen. Außerdem möchte ich Ihnen den Besuch einer Stillgruppe empfehlen. Dort werden Sie sehen, dass sich Ihr Baby keineswegs anders verhält, als die Mehrzahl aller Babys in seinem Alter. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann ungeheuer hilfreich sein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Haben Sie jetzt Geduld mit sich und Ihrem Kind, es lohnt sich durchzuhalten und auch Ihr Baby wird reifer werden, Sie werden sich an das neue Leben mit Kind gewöhnen und der Alltag wird wieder einfacher. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, erstmal fühl Dich gedrückt und in den Arm genommen! Die ersten Wochen sind wirklich schwierig. Ich hatte mich auch oft gefragt, wird Adnan satt, reicht ihm das ? Und ob. Wenn Dein Baby oft dringt, steigert das automatisch die Milchmenge, die danach produziert wird. Solche Phasen kommen öfter (Bei Adnan war der 6-Wochen-Schub" extrem, da hing er fast ständig an meiner Brust) Aber das geht nach ein paar tagen wieder vorbei. Gönn Dir ein wenig Ruche wenn möglich und nimm den Begriff WochenBETT ruhig wörtlich! Liebe Grüße Susanne


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe zwillinge und stille 6 Monate - die ersten 6 Wochen waren für uns ein wahnsinn, ich hatte immer angst sie bekommen zu wenig weil sie jedesmal wenn sie munter wurden angelegt werden wollten. Ich habe sie dann beim Hausarzt öfters abwiegen lassen und da haben sie immer sehr brav zugenommen. Vor allem aber haben die anderen immer zu mir gesagt - sie bekommen zu wenig denn das ist nicht normal wenn sie so oft angelegt werden müssen - ich hab mir immer gedacht ich drück das einfach durch denn die Waage sagt mir ja anderes und es war nach 6 Wochen so, dass sich das alles gelegt hat und sie einen Rhytmus auch hinein bekommen haben. Gib einfach nur nicht auf. Liebe Grüße Michi


Mitglied inaktiv

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Ich hab in dem Fall meiner Kleinen (jetzt 4,5 Monate) einen Schnuller gegeben. Sie braucht ihn jetzt nur zum Einschlafen, und ich finde das ok. Die Kleinen haben einfach ein enormes Saugbedürfnis und frau ist ja auch nur Mensch und nicht unbegrenzt belastbar. Ich stille voll, und es klappt hervorragend. Lieber Gruss...


Mitglied inaktiv

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Hallo! Nun, dein Baby ist doch noch so winzig! Ich habe eben schon deinen Tread im SWN-Forum gelesen und ich muss deine Hoffnungen zerstören, dass dein Kind plötzlich anders wird nur weil es die Flasche bekommt! Ich habe zwei Flaschen- und ein Brustkind und in dem Alter waren die ALLE so! Mein Stillkind war sogar noch das ruhigste, was daran lag, dass es einfach am leichtesten zufriedenzustellen war, durch die Brust eben. Meine Flaschenkinder habe ich in dem Alter trotz frischer KS-Narbe den Flur rauf und runter geschleppt, gewippt, im Auto umher gefahren, ständig eine Flasche gemacht von der sie ein wenig getrunken haben, den Rest weggekippt. Etliche Nahrungen durchprobiert, weil sie auf verschiedene Marken schlimmste Blähungen oder Ausschlag bekommen haben, von anderen nur Erbrochen haben. Wir haben sicherlich literweise Milchnahrung durch den Abfluss geschüttet! Da war das Stillkind doch recht unproblematisch, denn der war zufrieden wenn ich ihn nur an die Brust ließ. Die Babys sind so klein einfach manchmal so, wenn du deshalb abstillst sucht sich dein Kind eben ein anderes Ventil mit seiner Angst und seiner Unsicherheit vor dieser fremden, unbekannten Welt zurechtzukommen. Erfahrungsgemäss ist das Ventil "Dauerstillen" für dich als Mutter am einfachsten! Ich glaube du bist einfach nur falschen Vorstellungen aufgesessen wie Babys so sind. Die schlafen eben nicht nur und kommen alle 2, 3 oder 4 Stunden zum Füttern um danach etwas zu spielen und weiterzuschlafen. Mag solche geben, aber ich hatte nie so eins ;) Ein so kleines Baby ist meist ein 24-Stunden-Job, ohne grosse Pausen. Es wird aber besser, meiner Erfahrung nach wird es umso schneller besser, umso gelassener du bleibst und einfach das verhalten deines Babys akzeptierst. Du kannst es nicht ändern, du kannst ihm nur möglichst viel Sicherheit geben damit es Vertrauen entwickelt und von sich aus ruhiger wird. Du kannst aber mal versuchen, ob dein Baby nur nuckeln will, wenn du denkst es hätte schon genug getrunken: Lass es an deinem sauberen Finger nuckeln, Nagel nach unten auf die Zunge! Manchmal mögen sie das, und das ist besser als Schnuller, wg. der Gefahr einer Saugverwirrung. Wie auch immer, ich kann dir fast versprechen, dass du ihn spätestens 2 Wochen stolz und froh sein wirst wenn du solange durchgehalten hast! Und dann wird das Stillen auch schön! Ich habe hier mal gelesen, dass Stillen in den ersten 4 Wochen nur Arbeit ist und danach nur Lohn! Das hat mir in den ersten Tagen und Wochen sehr geholfen, mehr aber noch die Erfahrung, dass Flaschenkinder auch nicht anders sind! Viel Glück und halte durch, es lohnt sich!!!


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