Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Hallo

Frage: Hallo

Simone90

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ich habe eine Frage bezüglich dem Stillen. Mein kleiner Mann ist mittlerweile vier Wochen alt. Leider klappt das mit dem Stillen nicht da ich nicht genug Milch produziere. Dadurch hat der kleine ganz schön abgenommen gehabt, sodass Kinderärzte uns empfohlen haben mit zufüttern zu beginnen. Da ich mir große Sorgen wegen deinem Gewichtes machte, machten wir dies natürlich dann auch. Bis jetzt hab ich noch nicht aufgegeben und lege ihn weiterhin an und pumpe danach auch ab hoffe so sehr, dass das mit dem stillen noch klappt. Ist es noch möglich nach vier Wochen den Milchfluss anzuregen, das genug Milch produziert wird ? Haben Sie evtl ein Tipp für mich wie ich dies unterstützen kann? Was halten Sie von der pre Nahrung? Da dies nicht meine erste Wahl war hab ich da ein bisschen bedenken.


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Liebe Simone90, in den ersten Lebenswochen ist es wirklich unglaublich wichtig, dass das Baby die nötigen Nährstoffe bekommt, darum ist das Zufüttern eine Empfehlung, die wirklich ernst genommen werden muss. Pre-Nahrung ist der perfekte Ersatz für Muttermilch, und generell brauchst du dabei keine Bedenken zu haben. Sie wird ebenfalls nach Bedarf gefüttert, also immer dann, wenn das Baby Hungerzeichen zeigt (schmatzt, an den Lippen lutscht, den Kopf hin und her dreht usw.) Und ja, auch wenn ihr einen holprigen Start habt, kann es doch noch klappen mit dem voll Stillen. Die beste Unterstützung findest du, wenn du zu einem Stillgruppentreffen gehst, das von einer erfahrenen und ausgebildeten Frau geleitet wird, die selbst umfangreiche Stillerfahrung hat. LLL-Stillgruppentreffen bieten das auf jeden Fall. Am besten schaust du also mal, ob es in deiner Umgebung eine Stillberaterin gibt: Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Im Rahmen eines Stillgruppentreffens kann die Stillberaterin euch beim Stillen zuschauen und gezielt Tipps geben, was verändert werden könnte, damit es besser klappt. Je häufiger dein Baby korrekt an der Brust saugt, desto mehr regt er die Milchbildung an, und desto besser wird es klappen. Hier unsere Empfehlungen in Sachen korrektes Anlegen: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt. Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter! Lieben Gruß, Kristina


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