Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

häufiges stillen

Frage: häufiges stillen

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Liebe Biggi ! Meine Kleine (5 Wochen) hat sich seit 2 Wochen auf einen Stillrythmus von allen 2 Stunden oder auch weniger eingependelt, in seltenen Fällen schafft sie es auch mal länger. Tagsüber ist das kein Problem, aber nachts trinkt sie jedes mal eine halbe Stunde, so dass ich nie länger als 1,5h Schlaf am Stück bekomme. Tagsüber kann ich mich nicht hinlegen, da ich mich noch um meine 2jährige kümmern muß. Kannst du mir Hoffnung machen das sich das bald bessert oder wie kann ich die Abstände nachts verlängern? Lange halte ich leider nicht mehr durch, bin schon ein richtiger Zombie. Dabei habe ich eigentlich nicht den Eindruck, dass sie nicht satt wird, denn zwischen den Mahlzeiten macht sie einen zufriedenen Eindruck und sie hat bis jetzt schon 2 Kilo zugenommen. Liegt es vielleicht auch einfach nur an dem immensem Wachstum, das sie jetzt einfach etwas mehr braucht. Ich hoffe bloß sie wacht dabnn irgendwann nicht einfach nur noch aus Gewöhnung auf. LG Klara


Biggi Welter

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? Liebe Klara, dein Baby verhält sich absolut nicht ungewöhnlich für sein Alter. Allerdings wird dir diese Erklärung nichts von deiner Erschöpfung nehmen und dir auch nicht mehr Schlaf verschaffen, denn die Zeit mit einem so kleinen Baby und noch einem weiteren Kleinkind ist nun einmal unbestritten anstrengend. Bei der Gewichtszunahme deiner Kleinen und auch so, wie Du sie beschreibst, musst Du dir sicher keine Sorgen machen, dass sie nicht satt wird. Sie will einfach so oft trinken, weil sie jetzt - wie Du richtig vermutest - enorm wächst und ihr Organismus auf kleine, häufige Mahlzeiten und dies rund um die Uhr eingestellt ist. Nie mehr wird ein Kind so viel wachsen, wie im ersten Lebensjahr und nie wieder wird sich sein Gehirn so sehr entwickeln. Für dieses Wachstum braucht das Kind regelmäßige Nahrungszufuhr - auch in der Nacht. Es ist also nicht Gewohnheit, sondern Bedürfnis und vollkommen normal, dass dein Baby auch nachts Hunger hat. Mit zunehmendem Alter werden die Abstände zwischen den Stillzeiten größer werden und auch die Nächte werden irgendwann ruhiger, doch eine exakte Zeitangabe, wann dies so sein wird, kann ich dir nicht machen. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können und Du nicht zu erschöpft wirst. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Hier noch ein paar Tipps, die dir vielleicht weiterhelfen, mehr Zeit für dich zu finden: • nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann euch auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die dich hinlegst, spazierengehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinen älteren Kindern oder dem Baby zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder dich mit den größeren Kindern beschäftigen oder DIR etwas Gutes tun. • Lasst den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Ihr hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Ihr werdet sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Das müssen keine tollen Menues sein, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Schau, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, dass Ihr euch z.B. die Kindergartenfahrten mit einer anderen Mutter/Vater teilen könnt. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch deine Kinder werden älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Hast Du ein Tragetuch? Die Lösung, wie das Baby am Alltag teilnehmen kann und sich bei der Mutter geborgen fühlt und die Mutter sich um den Haushalt oder andere Dinge zu kümmern kann heißt Tragetuch. Für meine Begriffe gehört ein (ausreichend langes) Tragetuch zu den wichtigsten Teilen einer Babyausstattung. Ein Tragesack kann ebenfalls als Tragehilfe verwendet werden, ist jedoch lange nicht so vielseitig, wie ein Tuch und ein korrekt gebundenes Tuch ist aus orthopädischer Sicht günstiger zu beurteilen als ein Tragesack. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Lass dir einmal von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Du wirst vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe und es wäre überhaupt ein guter Gedanke einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommst Du dort auch moralische Unterstützung. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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