Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

hämophilus die 2.

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: hämophilus die 2.

Mitglied inaktiv

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hallo biggi, ich kann meine frage im forum nicht mehr finden: ich habe letzte woche gefragt, ob dir eine studie bekannt ist, die den zusammenhang von hib-resistenz und langzeitstillen untersucht? ich möchte franzi (15m)nicht unbedingt hib impfen, wenn sie durch die MUMI ausreichend antikörper zur verfügung hat. wir haben vor 2 wochen den impftiter bestimmen lassen und sie hat tatsächlich ausreichend antikörper gegen pneumokokken, und gegen Hib leider etwas zu wenig ... weißt du mehr darüber?


Biggi Welter

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? Liebe Bixi, Kurz und knapp: Stillen ersetzt keine Impfung! während der Schwangerschaft erhält das Kind von seiner Mutter Antikörper gegen bestimmte Krankheiten. Auf diese Weise ist es in den ersten Monaten vor (vielen) Infektionen geschützt. Allerdings ist dieser Schutz nicht 100prozentig und das Kind ist auch nicht vor allen Krankheiten geschützt. Unter anderem hängt der Schutz auch davon ab, welche Krankheiten die Mutter selbst bereits gehabt hat. Wie lange der Nestschutz anhält, ist von Kind zu Kind, aber auch für jede Krankheit unterschiedlich. Über die Muttermilch erhält das Kind dann ebenfalls Antikörper, die es vor bestimmten Erkrankungen schützen. Allerdings kann die Mutter dem Kind nur Antikörper gegen die Krankheiten übermitteln, die sie selbst durchlebt hat oder gegen die sie geimpft wurde (hier gilt jedoch keine Pauschalaussage, manche Impfungen führen nicht dazu, dass die Mutter Antikörper weitergeben kann). Der Übertritt für die einzelnen Antikörper über das Stillen ist sehr unterschiedlich und keinesfalls wird dadurch eine Impfung ersetzt oder besteht eine Garantie, dass das Kind vor einer Ansteckung geschützt ist. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hib-Impfung (Haemophilus influenzae Typ b):Eine durch Impfungen verursachte Krankheit? Viele Eltern sind der Meinung, wenn ihr Kind gegen Hib geimpft sei, dann sei es gegen die gefürchtete Gehirnhautentzündung geschützt. Dem ist keineswegs so. Denn einerseits schützt diese Impfung nicht gegen Hib und andererseits ist Hib keine Gehirnhautentzündung. Hib ist eine grippeähnliche Erkrankung, bei der bei bereits vorgeschwächten Kindern als Komplikation eine Gehirnhautentzündung oder eine Kehlkopfdeckelentzündung auftreten kann. Bei Hib ist anhand von grossen Untersuchungen bekannt, dass im eigentlichen Sinne nur sogenannte Risikogruppen erkranken. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Erkrankungshäufigkeit und den sozioökonomischen Verhältnissen in den Familien. Kinder, die in engen Wohnverhältnissen mit vielen Familienangehörigen leben, in dicht besiedelten Gebieten, ein geringes Einkommen haben sowie eine geringe Bildung, erkranken massiv häufiger an Hib (Plotkin, Orenstein, Vaccines, W.B. Saunders Company, 3. Edition, 1999). Bei Kindern, die sechs Monate voll gestillt werden, ist eine Hib-Erkrankung eher unwahrscheinlich (Silferdal, et al, Int J Epidimio 1997 Apr., 26 (2):443-50, Aini Takala et al, J Pediatr Vol 115, 1-6 1989). Erfahrungsgemäss wird der Organismus ab dem fünften Lebensjahr ohne starke Komplikationen mit der Erkrankung fertig. Das Risiko einer Hib-Erkrankung ist zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat am grössten. Von Juni 1990 bis Ende 1993 sind dem Paul-Ehrlich-Institut in Deutschland allein 514 aufgetretene Nebenwirkungen nach der Hib-Impfung gemeldet worden. In Deutschland erkrankten von Juli 1992 bis Juni 1993 138 Kinder an Hib, davon waren 23,9 Prozent geimpft. Von Juli 1993 bis Juni 1994 erkrankten 83 Kinder, 30,1 Prozent von ihnen waren geimpft. Von Juli 1994 bis Juni 1995 gab es 62 Fälle von Hib, von denen 53,2 Prozent geimpft waren (Kries von, et al, Monatssch Kinderheilkd 1997, 145: 136-143). Die Krankheit hinterlässt keine Immunität, d.h. die Kinder können mehrmals an Hib erkranken. Doch wenn die Natur von sich aus beim Menschen keine Immunität vorgesehen hat, wie kann dann die Impfung einen „Schutz“ vor einer Krankheit geben? Neueste Untersuchungen belegen, dass wir uns durch die Massenimpfungen gegen Diphtherie/Tetanus/Keuchhusten vermutlich vermehrt Hib-Fälle eingehandelt haben. Quelle www.aegis.ch Infos auch unter www.aegis.at LG Caro


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und noch Mal: Impfungen sind ein Thema, zu dem es viele und kontroverse Meinungen gibt. Dennoch sollte die Diskussion sachlich geführt werden und nicht mit Argumenten wie "die Krankheit hinterlässt keine Immunität, also kann es die Impfung auch nicht", denn das ist nicht nur bei HIB falsch. Nachgewiesenermaßen kann ein Mensch keine Immunität gegen Tetanus aufbauen indem er die Krankheit durchlebt - falls er überlebt, wenn nicht, ist die Frage der Immunität ja ohnehin nicht mehr relevant für die betroffene Person. Dennoch ist die Impfung wirksam. Kritische Diskussionen über Impfungen sind sicher wünschenswert. Panik über Impfungen zu verbreiten ist ebenso sicher nicht angebracht. Doch eine Impfdiskussion gehört nicht in ein Stillforum. lg Sabine


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Es ging doch darum, ob ein Kind durch STILLEN ausreichend Schutz erhält - wohin könnte denn eine Auseinandersetzung mit dem Thema dann besser passen als hierhin? Den zitierten Text von Caro finde ich interessant und will mich auch gleich einmal dafür bedanken.


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liebe CARO, herzlichen dank! wir haben bei franzi kürzlich eine impftiter-bestimmung per bluttest machenlassen und tatsächlich hat sie "ausreichend" antikörper gegen hib und sie hat sogar welche gegen pneumokokken. ich habe bewußt einen impfkritischenarzt gewählt, den der zusammenhang zwischen hib-resistenz und stillen ebenfalls interessiert, weshalb ich auch hier bei biggi nachgefragt habe. denn zwar habe ich bei einer stillberaterin die info erhalten dass bis zum 1.LJ gestillte Kinder bis zum 5.LJ quai "resistent" sind, aber belegen konnte sie mir das nicht... vielleicht weißt du mehr? franzi ist bis jetzt, wo sie 15 mo alt ist, nicht geimpft. lg birgit&franziska


Mitglied inaktiv

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liebe sabine, danke!ich habe mich deswegen an ein stillforum gewendet, weil ich in der stillgruppe von der stillberaterin ua als weiteren vorteil für das langzeitstillen erfahren habe, dass bis zum 1.Lj gestillte Kinder eine "quasi" resistenz bis zum 5.LJ gegen Hib aufbauen; sie meinte, dass dieser schutz insbesondere bei Hib besonders untersucht worden sei, konnte mir aber die Quellen nicht nennen, weshalb ich jetzt selber recherchiere... lg birgit&franziska


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