Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Grüner Druchfall

Frage: Grüner Druchfall

Dikope

Beitrag melden

Hallo Biggi, Auf der Suche nach einer Stillberaterin, wende ich mich an Sie. Mein Sohn ist 6 Monate und 1,5 Wochen und hat seit 5 Tagen grünlichen,  schaumigen Stuhl. Ich denke wohl zu wenig Milch bzw. wenig Hintermilch.  Mein Kinderarzt vermutet aber eher einen Infekt. Aber es riecht nicht unangenehm und der Stuhl nach dem Brei ist super. Vor 2 Wochen habe ich den Mittagsbrei eingeführt, da er bei der letzten U5. Von seiner Linie 50 Perzentile, auf die 10 gerutscht ist, sprich 1 KG weniger als soll hatte. Er war in den 2 Woche davor auch sehr unruhig nachts und war alle 2 Stunden wach zum Stillen. Er lehnte während der gesamten Stillzeit die linke Brust ab. Ich hab sie immer wieder angeboten und alles mögliche versucht - abgedeckten Augen, abgedunkelt, direkt nach dem Schlafen, unter Protest, usw., so dass er sie doch genommen hat. Weniger als die Rechte, aber es lief. Seit Einführung der Beikost will er sie gar nicht mehr. Er versperrt sich komplett, Wegdrehen, Mund zu, Schreien, usw.. Daher ist die Milchmenge links bis auf ein Paar Tropfen weg. Daher versuche ich immer wieder links-rechts auszuwechseln, aber es scheint nicht zu helfen. Seit zwei Tagen, aber der grünliche, schaumige  Stuhl. Darüberhinaus ist der Beikoststuhl super. Nun weiss ich nicht, ob es an meinem ständigen Gewechsel liegt oder vielleicht an einer generellen zu geringen Milchmenge. Bspw. Waren rechts in den letzten zwei Wochen Verhärtungen, er wollte irgendwie nicht alles aussaugen. VIelleicht ist die Milch daher auch rechts zurückgegangen. Nun weiss ich nicht, was am besten zu tun ist. Ich habe gestern, nach 2,5 Wochen seit dem Gemüsebrei den Abendbrei eingeführt, da er alle zwei Stunden aufgewacht ist und gegen 4 morgens zwar müde ist, aber schwer wieder einschlafen kann.  Bei meiner 4 Jahre alten Tochter war es ähnlich. Sie hatte die linke Brust nicht so offensichtlich abgeleht, aber ich hatte links immer weniger und hab immer gepumpt, damit es mehr wird. Hoffnungslos, nach Einführung der Beikost wurde es schlimmer, so dass ich dann ca. ab Monat 6 bis Monat 10 nur noch auf Rechst gestillt habe. Wegen meiner und ihrer Nerven. Es wäre prima, wenn Sie mir schreiben, ob ich trotzdem weiterstillen kann oder es schlimm wäre, wenn es wirklich nur die dünne Vordermlich wäre, sprich er zu wenig Nährstoffe bekommt. Ich mache mir Sorgen, da er jetzt wohl wegen dem Durchfall auch kaum zugenommen hat, 100 g in 3 Wochen, trotz Mittagsbrei. Vielen Dank für ihre Antwort. Viele Grüße Dijana


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Dijana, wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Du kannst versuchen durch gezieltes Anlegen einen Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Du diesen Ausgleich erreichen wirst. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder- oder Hintermilch nachdenken. Trotzdem sollte nachgeschaut werden, warum Dein Baby nicht ausreichend zunimmt und ob evtl. eine Saugschwäche vorliegt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihm eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird er ganz sicher einen Schub machen. Probier es mal aus! LLLiebe Grüße, Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.