Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gewichtsprobleme

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Gewichtsprobleme

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 4 Wochen alt. Bei der Geburt hat sie fast 3800g gewogen. Dann hat sie ca 300g abgenommen, was ja eigentlich ganz normal ist. Ich hatte von anfang an große Probleme beim Stillen. Meine Brustwarzen waren so kaputt, dass sie schon beim einschmieren mit Wollfett geblutet haben. Meine Hebamme hat mir dann geraten Stillhütchen zu benutzten. Das hat auch ganz gut geklappt. Die Brustwarzen sind verheilt und rechts kann ich auch wieder ohne stillen. ABER sie hat seitdem nicht wieder zugenommen. Der Arzt hat mir jetzt empfolen weiter zu stillen, jede Brust ca 15 Minuten und sie danach mit Pre-Milch zu füttern bis sie satt ist. Das mache ich seit Montag. Sie trinkt nach dem Stillen noch ca. 50ml. Sie hat auch wirklich bis jetzt 50g zugenommen. Laut meinem Arzt sollte sie irgendwann so viel Mumi aus der Brust trinken bis sie satt ist und nicht mehr zusätzlich aus der Flasche trinken will. Ist das eine gute Strategie oder sollte ich sie einfach häufiger stillen? Ich hatte mich so auf das stillen gefreut und mir vorher immer gesagt meine Tochter bekommt keine Flasche, dass ich jetzt sehr enttäuscht bin. Was sagt ihr dazu? Danke fürs Antwoten.


Biggi Welter

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? Liebe Otter, es stimmt, dass Babys nach der Geburt zunächst abnehmen, aber Ihr Baby hat bereits nach der Geburt sehr stark abgenommen und ich fürchte, dass es da schon nicht genügend Milch an der Brust bekommen hat. Auch die massiv verletzten Brustwarzen weisen ziemlich eindeutig darauf hin, dass ein Saug- und/oder Anlegeproblem vorlag und ein Kind, das nicht korrekt saugt, stimuliert die Brust nicht richtig und somit kommt die Milchbildung nicht in Gang. Selbst unter der Beifütterung ist die Gewichtszunahme jetzt noch absolut kritisch und deshalb ist es sicher sinnvoll, dass nun Kinderarzt und Stillberaterin mit Ihnen zusammen arbeiten, damit eine zufrieden stellende Lösung, bei der das Kind auch gedeiht, gefunden werden kann. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die mit Ihnen genau bespricht, was Sie tun können, damit ihr Kind lernt, effektiv an der Brust zu trinken und Sie die Milchmenge an den Bedarf der Kleinen anpassen können. Dazu brauche ich lediglich Ihren Wohnort mit Postleitzahl. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und WechselnA wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihren Sohn zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürztA und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionierenA, das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Danke für die Antwort. Ich habe mit einer Stillberaterin gesprochen. Sie hat mir sehr weiter geholfen. Nächste Woche werde ich auch ihre Stillgruppe besuchen. Jetzt bin ich ein wenig zuversichtlicher.


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hallo,wenn du wircklich stillen willst, soltest du nicht die Flasche gebrauchen,da sonst die Milch noch mehr zurück geht. du musst fleissiger stillen es dauert ein paar Tage bis sich mehr Milch bildet,aber danach ist es toll,pracktisch und billig auch noch liebe Grüsse Fränzi


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hallo,wenn du wircklich stillen willst, soltest du nicht die Flasche gebrauchen,da sonst die Milch noch mehr zurück geht. du musst fleissiger stillen es dauert ein paar Tage bis sich mehr Milch bildet,aber danach ist es toll,pracktisch und billig auch noch liebe Grüsse Fränzi


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